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0304 - Des Satans höllischer Trick

0304 - Des Satans höllischer Trick

Titel: 0304 - Des Satans höllischer Trick
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einzuschleichen, sie dort empfindlich zu treffen, hatte er in Gestalt einer Frau den Agenten Sigma verführt und in jenem Moment, als der sich vorübergehend im Liebesrausch vergaß, übernommen. Ohne zu wissen, was er tat, hatte der Ewige auf Anna-Samanthas Verlangen dreimal »Fahr ein« gemurmelt, und das hatte Asmodis gereicht. Seit diesem Augenblick war der Ewige vom Teufel besessen.
    Asmodis hatte sich in ihm eingenistet, kontrollierte und unterdrückte das Bewußtsein des Ewigen. Es war vollkommen anders, als wenn er einen Menschen unter Kontrolle hatte. Nicht nur die Denkweise, sondern auch die Art, wie die Gedanken entstanden, war völlig fremd und - irgendwie kalt.
    Selbst Asmodis fühlte sich dabei unwohl. Aber es gab für ihn keine andere Möglichkeit, ungesehen die Basis zu erreichen, nachdem alle anderen Versuche fehlgeschlagen waren.
    Gewissermaßen war er der Ewige. Er konnte auf dessen Wissen und Erfahrungen zurückgreifen. Er benutzte dessen Körper. Und dessen Dhyarra-Kristall. Der Kommandokristall war dritter Ordnung und damit von dem Fürsten der Finsternis zu beherrschen. Trotzdem zögerte Asmodis, sich des Kristalls zu bedienen. Die Dhyarra-Magie war nicht seine Art. Und irgendwie fürchtete er immer noch, daß es vielleicht eine Art magischer Sicherung gab, die verhinderte, daß ein Unbefugter diesen Kristall benutzte…
    Asmodis’ Gedanken gingen noch einen Schritt weiter. Sollte der Kristall ihn vielleicht an die anderen verraten haben, als er die Basis betrat, dieses unvorstellbar große Gebilde aus Technik und Magie?
    Von einem Agenten, der eine Funkwarnung gesendet und dabei Zamorra gemeint hatte, wußte Asmodis nichts.
    Er war unsicher. Er konnte nur hoffen, daß bei der jetzt fälligen Überprüfung nicht er im Bewußtsein Sigmas erkannt wurde, sondern nur Sigma selbst. Deshalb zog er sich selbst weitgehend zurück und überließ das Feld vorübergehend wieder Sigma.
    Der Agent wußte nicht, daß er besessen war. Er selbst vermochte Asmodis nicht zu erkennen. Er wunderte sich vielleicht nur selbst ein wenig darüber, daß er hin und wieder Dinge tat, die eigentlich nicht zu ihm und seinem Auftrag paßten. Und er wunderte sich jetzt noch um so mehr, daß ausgerechnet er einer Überprüfung unterzogen wurde. Hatte er nicht gemeinsam mit Omikron den Einsatz im Château Montagne durchgeführt?
    »Das Gehirnstrommuster ist echt«, sagte der prüfende Ewige der My-Rangstufe. »Er ist einer von uns. Der nächste.«
    Asmodis konnte es deutlich durch die dünne Wandung der Röhre vernehmen. Er selbst atmete erleichtert auf. Es hatte geklappt. Sie hatten nur Sigma erkannt, nicht den Teufel, der in ihm steckte.
    Die Röhre öffnete sich. Omikron wurde auf sie zugestoßen.
    Omikron , der Einsatzleiter? fragte sich Asmodis-Sigma verblüfft. Wie kann ausgerechnet er ein Verräter sein ?
    Aber es war egal. Wichtig war nur, daß sie nicht ihn entlarvt hatten. Omikron konnte eigentlich kein Verräter sein, und nach seiner Überprüfung würden die Ewigen stutzig werden. Sie würden noch einmal und diesmal genauer prüfen. Es war an der Zeit, zu verschwinden.
    »Gut«, sagte er. »Kann ich jetzt gehen?«
    »Nein«, sagte Delta rauh und hob abwehrend die Hand. »Da ist noch etwas.«
    ***
    Der Mistkerl hat mich niedergeschlagen, dachte Nicole Duval. Ihr Hinterkopf schmerzte, aber als sie nach der Stelle tastete, stellte sie zu ihrer Erleichterung fest, daß sie nicht verletzt war. Immerhin etwas! Sie richtete sich vorsichtig auf. Sie versuchte sich zu erinnern. Als sie nach dem spurlos verschwundenen Zamorra suchte, war sie von einem Ewigen überwältigt worden. Er war mit ihr mittels seines Dhyarra-Kristalls in das Sternenschiff gesprungen, gerade, als die Selbstvernichtungsschaltung ausgelöst wurde. Dennoch harrte er so lange aus, bis er seine Warnung an die Basis durchgefunkt hatte. Nicole hatte schon befürchtet, im atomaren Glutorkan zu verbrennen, als das Schiff schmolz, aber gerade noch im letzten Moment war der Ewige »zurückgesprungen« ins Château Montagne.
    Und dort hatte er sie niedergeschlagen.
    Danach mußte er wiéderum einen Ortswechsel vorgenommen haben, denn der Raum, in dem sie sich befand, gehörte auf keinen Fall mehr zum Schloß im Loire-Tal. Vielleicht hatte er sie nur niedergeschlagen, damit sie nicht erkannte, wohin er sie brachte.
    Es konnte also überall in der Welt sein, an jedem beliebigen Ort. Die Wahrscheinlichkeit war zwar hoch, daß sie sich nach wie vor in Frankreich
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