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0303 - Im Labyrinth desTodes

Titel: 0303 - Im Labyrinth desTodes
Autoren: Unbekannt
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Ende!"
    Höflich funkte Roi zurück: „Je vous remercie beaucoup! - Ich danke Ihnen sehr!"
    Admiral Möhrlein jedoch ging aus der Frequenz und ließ nichts wieder von sich hören.
    Zweieinhalb Tage später schwenkte die FRANCIS DRAKE in eine weite Umlaufbahn um das Doppelgestirn Erde-Mond ein, und Roi Danton machte die Erfahrung, daß die Bürokratie hier eine zweite Barriere errichtet hatte - eine, die ihn mehr Zeit und Nerven kostete als der zornigste Raumadmiral.
     
    *
     
    Fast dreißig Jahre waren verstrichen, seit die Meister der Insel vernichtet worden waren. Seit dieser Zeit hatte sich das Solare Imperium der friedlichen Aufbauarbeit widmen können.
    Dennoch hatte die Wachsamkeit der Imperiumsflotte nicht nachgelassen.
    In der sogenannten „Sicherheitszone Terra-Luna" wimmelte es von Patrouillenkreuzern und von kleineren Einheiten bis hinab zum Moskito-Jäger. Trägerschiffe hingen gleich kolossalen Bienenstöcken im Raum. bereit, innerhalb von Sekunden ihre Wabenhangars zu öffnen und Tausende von Raumzerstörern und Raumjägern auszuspeien, die es infolge ihrer enormen Wendigkeit, ihrer Impulskanonen und ihrer HÜ-Schutzschirme mit jedem nicht terranischen Schlachtschiff aufnehmen konnten.
    Über die Ortungsschirme der FRANCIS DRAKE huschte ein unablässiges Feuerwerk grünschimmernder Tasterreflexe. Das Freifahrerschiff bewegte sich in einer elliptischen Bahn um Erde und Mond, dicht vor der Sicherheitszone und wartete auf Landeerlaubnis.
    Lordadmiral Atlan hatte sich noch nicht wieder gemeldet, und die Bürokraten der Raumsicherheitsbehörde stellten mit unermüdlicher Geduld unzählige Fragen, antworteten nicht auf Beschwerden und verlangten die unverständlichsten Angaben: angefangen bei den Familienverhältnissen der Besatzungsmitglieder bis über die Daten von Schutzimpfungen, Kinderkrankheiten und geistiger Gesundheit der Vorfahren.
    Oro Masut tobte. Nur Roi Danton lächelte.
    Er wußte, daß man sie nur schikanieren wollte. Offenbar verfügte Admiral Möhrlein über genügend Einfluß, um den Bürokraten vorzuschreiben, wie sie im Fall der FRANCIS DRAKE zu verfahren hätten.
    Er konnte den Schikanen nur mit Geduld begegnen. Unmittelbar vor der Sicherheitszone Terra-Luna wäre ein Vorgehen wie das außerhalb des Solsystems unbedingt tödlich gewesen. Der Abwehrmechanismus ließ keine Variationen zu, weil das Zentrum, das Hirn des Solaren Imperiums, zu nahe war.
    Doch anscheinend hatte sich Atlan inzwischen erkundigt, wo die FRANCIS DRAKE gelandet sei, denn ohne Vorankündigung kam die Anweisung: Landeerlaubnis erteilt für Feld Luna-II-B. Frist läuft ab in fünfzehn Minuten!
    Eine so kurze Frist lag völlig außerhalb der Routine. Roi schloß daraus, daß die Raumsicherheitsbehörde dem Lordadmiral eine falsch datierte Landeerlaubnis vorgelegt hatte, wohl um nicht seinen Zorn heraufzubeschwören Er ging darüber hinweg.
    Einen Herzschlag lang kam ihn die Versuchung an, seinen richtigen Namen zu nennen - nur um einmal zu sehen, wie diese Bürokraten der Sicherheitsbehörde darauf reagieren würden.
    Wahrscheinlich würden sie sich überschlagen für die Gunst, einen geistigen Kotau nach dem anderen vor ihm machen zu dürfen, um ihn ihre kleinlichen Schikanen vergessen zu lassen.
    „Worüber lachen Sie, Sir?" fragte Oro Masut verständnislos.
    Roi blinzelte ihm zu. „Schon gut, Goliath!"
    Er konnte dem Ertruser nichts anderes antworten, denn dann hätte die gesamte Zentralebesatzung mitgehört.
    „Chef an Funkzentrale!" sagte er ins Mikrophon des Interkoms.
    „Setzen Sie folgenden Spruch an die Raumsicherheitsbehörde Zone Terra-Luna ab: Danke für Landeerlaubnis, lande mit Beiboot MISC in angegebenen Koordinaten. Roi Danton, Ende!"
    Er ließ das Mikrophon am federnden Haltearm zurückschnellen und hieb auf die „Rettungsschaltung" an der Armlehne seines Kontursessels.
    Gleichzeitig mit dem Aufflackern einer roten Warnlampe und einem durchdringenden Pfeifsignal wurde der Sitz einschließlich Inhalt in ein stabilisiertes Feld gehüllt und versank im Boden.
    Die Fahrt durch die Rettungsröhre zum 420 Meter entfernten Hangar dauerte vier Sekunden. Während der leere Kontursitz zurückschoß, bestieg Roi Danton das kleine, elliptische Beiboot, warf sich in den Pilotensitz und aktivierte den Antrieb.
    Zehn Sekunden nach dem Einschalten der Rettungsschaltung schoß ein acht Meter durchmessendes Phantom aus dem Tubenhangar, nahm Fahrt auf und raste auf den kraterbedeckten Erdmond zu.
    Neun Minuten
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