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0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

Titel: 0301 - Todestrunk im Whisky-Keller
Autoren: Karl-Heinz Günther
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Konzertagent aus. Der Clerk konnte beobachten, dass Lundgren den Besucher auch einließ.
    Um 16 Uhr hatten Lundgren und der Fremde Jim Holts Lift bestiegen. Durch einen älteren Mann wurde Holt fortgeschickt und in den knapp zwei Minuten seiner Abwesenheit Lundgren erstochen.
    Im 4. Stock steigt eine hübsche junge Dame zu. Weder Holt, noch die junge Dame bemerken, dass der an der Wand lehnende Pianist tot ist. Kurz nachdem die erwähnten Personen den Lift verlassen haben, fällt der Tote um. Man muss ihn also während der Abfahrt unauffällig gestützt haben.
    Ohne Zweifel gehören also der ältere Herr und der Südländer zusammen. Einer von ihnen hat dem Pianisten das Messer in den Rücken gestoßen. Gehörte auch die junge Dame zu ihnen?
    Wir stellten fest, dass der ältere Herr einen Tag vor Lundgrens Ankunft ein Zimmer genommen hatte. Er war unter den Namen Palmer eingetragen. Als Beruf hatte er Zoologe angegeben. Der Südländer war nicht gemeldet. Es musste ein Bekannter des Pianisten sein, denn es war nicht anzunehmen, dass er einem Fremden so bereitwillig gefolgt wäre. Die junge Dame aus dem 4. Stock war Mannequin, hieß Dernier und gehörte zu dem Ensemble eines bekannten Pariser Modesalons. Sie war Französin, befand sich jedoch im Augenblick nicht im Hotel. Ich glaubte auch nicht, dass sie mit dem Mord etwas zu tun hatte.
    Die wichtigste Person in diesem Spiel war zweifellos der Südländer. Aber wenn er schon in Lundgrens Zimmer war, warum dann den Mord erst im Lift ausführen?
    ***
    Ich entließ das Personal und begab mich mit meiner Crew in Lundgrens Apartment. Es bestand aus einem Herrensalon, in dem auch der Flügel stand, einem Schlafzimmer und dem Badezimmer.
    Auf dem Rauchtisch im Herrensalon standen zwei leere Gläser und eine fast volle Whiskyflasche. Im Aschenbecher lagen einige Zigarettenreste. Meine Kollegen Lemno und Pereira suchten bereits nach Fingerprints.
    Pereira trat mit einem der Whiskygläser zu mir. »Ich glaube, wir haben etwas Greifbares gefunden, Jerry. Bei dem Abdruck dieses- Glases fehlt der rechte Mittelfinger.«
    Ich stieß einen Pfiff aus. »Mr. Lundgren war doch im Besitz aller Finger der rechten Hand?«, fragte ich Lindmare.
    »Selbstverständlich«, antwortete der Geschäftsführer.
    »Dann handelt es sich also um die Abdrücke des Südländers. Wie steht es mit den Zigarettenresten, Rick?«, fragte ich Lemno.
    »Sie sind alle von einer Sorte, Jerry. Lucky Strike.«
    »Das ist die Marke von Mr. Lundgren«, warf Lindmare ein.
    Ich sah Lemno fragend an. »Abdrücke?«
    »Interessante sogar«, meinte er. »Vier weisen normale Abdrücke auf. Die anderen sind zwischen Daumen und Zeigefinger geraucht worden.«
    Ich atmete erleichtert auf. Der Mittelfinger fehlte also tatsächlich. Das vereinfachte die Nachforschungen ungemein. Jetzt fehlten nur noch die Prints vom Messergriff, und ich sah klar, wer von den beiden der Täter war.
    »Hai, untersuche den Messergriff.« Während sich Pereira an die Arbeit machte, wartete ich gespannt. Und dann kam der Knall.
    »Keine Prints zu finden, Jerry.«
    »Verwischt?«
    »No, der Mörder trug Handschuhe.«
    Da hatten wir den Salat. Wäre ja auch zu schön gewesen.
    Phil polterte in den Salon.
    »Raubmord können wir ausschließen, Jerry. Lundgren hatte 1700 Dollar bei sich.«
    »Das ist noch kein gültiger Beweis, Phil. Der Mörder kann durch die rasche Rückkehr des Liftboys daran gehindert worden sein, Lundgrens Taschen zu durchsuchen. Hast du das Notizbuch durchgesehen?«
    Phil nickte. »Eine Eintragung scheint mir besonders wichtig. Es heißt da: Verbindung mit Konzertagentur Fletcher aufnehmen. Wohltätigkeitskonzert für ehemalige, schwer verwundete Korea-Kämpfer.«
    Ich rieb nachdenklich mein Kinn.
    »Also bestand tatsächlich ein Plan dafür. Okay, Phil. Würdest du bitte die Anschrift der Agentur ermitteln und nachfragen, ob man einen Agenten zum Ritz geschickt hat?«
    Während Phil wieder verschwand, nahm ich die Brieftasche und das Notizbuch an mich und stand auf.
    »Wir sind hier fertig, Mr. Lindmare. Wo hat dieser Zoologe Palmer gewohnt?«
    »Zimmer 342, Sir! Die dritte Tür rechts.«
    Ich nickte und begab mich mit den Kollegen hinüber. Es war ein Einzelzimmer, und wir fanden nichts. Auch Phil hatte nichts über eine Konzert-Agentur Fletcher erfahren können.
    ***
    In den frühen Abendstunden schnappte ich mir meinen Jaguar und fuhr mit Phil zur Rockaway Beach. Wir hofften, von Sterling etwas über Kai Lundgren zu erfahren.
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