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0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

Titel: 0301 - Todestrunk im Whisky-Keller
Autoren: Karl-Heinz Günther
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weiß, wie lange der schon hinter uns her ist«, stöhnte Tiger Gun Warren.
    »Sicher schon ein paar Tage«, meinte Mortimer nachdenklich. »Er hat die Garage beobachtet, bis wir aufgekreuzt sind. Möchte nur wissen, wie er darauf kommen konnte? Da muss jemand gesungen haben.«
    »Gonzales?«, fragte Warren.
    Mortimer zuckte die Achseln. »Weiß der Teufel. Wenn der gesungen hat, dann wissen die Brüder womöglich mehr, als uns lieb sein kann. Hoffentlich hat der Schnüffler nicht vom Fairside Inn aus telefoniert. Dann hängen wir ganz 50 schön in der Tinte, weil es die einzige Verbindung zu unserem Auftraggeber war. Dann müssen wir uns an Lu Wang halten.«
    Brent wurde wütend. »Wie lange wollt ihr hier eigentlich noch palavern? Jeden Augenblick können die Bullen hier sein. Vielleicht war der smarte G-man so klug, sie zu benachrichtigen.«
    Mortimer nickte. »Walt hat recht. Wird Zeit, dass wir verduften. Tanlock, du machst ein hübsches Bild von dem Jungen. Das kann Lu Wang dann seinen Kellnern vorlegen. Wir müssen wissen, ob der Bursche schon öfter da war. Vor allem aber, ob er heute Abend telefoniert hat. Ich werde Lu Wang anrufen. Er kann uns an eine bestimmte Adresse Nachricht geben.«
    »Lass die Nachricht direkt zum Versteck kommen, Harry«, meinte Brent.
    Mortimer grinste. »Der Ausdruck Idiot wäre für dich noch eine Schmeichelei. Wenn unser Auftraggeber erfährt, wo wir hausen, kann er uns doch bei Bedarf die Cops auf den Hals schicken. Eine bessere Methode gibt es wirklich nicht mehr, um uns hereinzulegen. Meine Pläne sind entschieden anders. Einmal muss er uns ja mitteilen, dass es der letzte Auftrag ist. Dann greifen wir zu. Könnte noch ein nettes Sümmchen dabei herausspringen.«
    ***
    Dienstag, der 10. März, war ein Tag den ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen werde. Die City Police Bronx teilte uns routinemäßig mit, dass man in einer Box der City Island Garage einen unbekannten Toten gefunden hatte.
    Da Handers sich am vergangenen Abend nicht gemeldet hatte, fuhr ich mit einer bedrückenden Vorahnung zum Tatort hinaus. Lieutenant Noel Russell begrüßte mich ernst.
    »Glauben Sie, dass der Mord in Ihr Ressort fällt, Jerry? Wir haben nach Ihrem Anruf sofort noch einmal alles untersucht.« Ich nickte. »Ich befürchte, Noel, dass es sich um einen unserer Männer handelt, der die Mortimer-Gang beschattete. Ich habe seit gestern Mittag keine Meldung mehr von ihm bekommen.«
    Russell führte mich in die Box. Ich starrte über den Stapel alter Autoreifen hinweg auf den Toten. Obwohl ich mit diesem Anblick gerechnet hatte, war ich kaum fähig, meine Bewegung zu verbergen. Tom war mir mehr als ein Kamerad gewesen. Ich dachte an die vielen Einsätze, die wir zusammen gemacht hatten. Ich gab Russells Leuten ein Zeichen, Tom in eine Wolldecke zu legen.
    »Was haben Sie ermittelt, Noel?«
    »Doc Cahn hat festgestellt, dass der Tod vor etwa elf Stunden eingetreten ist«, antwortete der Lieutenant.
    »Also ungefähr um Mitternacht?«
    Russell nickte. »Yes, Jeriy! Wahrscheinlich kommt eine 38er Smith & Wesson infrage.«
    »Wer hat ihn gefunden?«
    »Ein Wagenwäscher.«
    Der Lieutenant winkte einen jungen Mann heran, der einen blauen Overall trug. Bevor er etwas sagen konnte, drängte sich ein kleiner, schwitzender Mann vor.
    »Ich bin Joe Laskin, G-man! Mir gehört die Garage. Wir besitzen zu jeder Box einen Zweitschlüssel. Jim sollte den hier abgestellten Buick waschen. Joe Laskins Kundendienst ist ein Begriff, Sir. Wir…«
    »Schon gut, Mr. Laskin« unterbrach ich ihn und wandte mich an den Wagenwäscher. »Sie haben ihn gefunden?«
    Er nickte. »Ich bin Jim Rockin, Sir! Einige Autoreifen waren umgefallen. Als ich sie aufstellen wollte, sah ich ihn.«
    »Wann war das?«
    »Vor etwa zwei Stunden, Sir.«
    »Wem gehört die Box?«
    Laskin schob sich wieder nach vorn. »Einem Mr. Burton, Sir. Handelsvertreter, wenn ich mich recht besinne.«
    Ich zeigte ihm die Bilder vom Ring.
    »Das ist ja Mr. Burton«, sagte er und deutete auf Walt Brent. »Die anderen Herren sind Kollegen von ihm. Sie haben insgesamt drei Garagen gemietet, aber seit heute Morgen sind alle leer.«
    »Dieser Mord kommt den Burschen teuer zu stehen, Noel«, sagte ich zu dem Lieutenant. »Die werden jetzt einen Tornado erleben.«
    Ich verabschiedete mich von Lieutenant Russell und seinen Leuten und fuhr zur Zentrale zurück. Dort erstattete ich Mr. High Bericht, der mir erschüttert zuhörte.
    Unter großer Anteilnahme der
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