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0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

Titel: 0301 - Todestrunk im Whisky-Keller
Autoren: Karl-Heinz Günther
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keine Schuld.«
    Ich wehrte ab. »Später, Miller! Wo liegt er?«
    »Er liegt nicht, Agent Cotton! Er hängt am Kronleuchter in seinem Büro!«
    Ich schob ihn beiseite und trat ein.
    Stack pendelte am Kronleuchter hin und her. Sein Gesicht hatte sich bläulich verfärbt. Doc Johnson und Ed Walsh knüpften ihn ab und legten ihn vorsichtig auf den Teppich. Johnson untersuchte ihn, dann richtete er sich auf.
    »Er ist erwürgt worden. Nachdem er schon tot war, hat ihn der Mörder auf gehängt.«
    Ich wandte mich an Miller. »Wie konnte das passieren?«
    Miller fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Ich saß wie immer im Vorzimmer. Gegen 11 Uhr dreißig kam ein Mann und verlangte Mr. Stack zu sprechen. Als ich ihn ausfragen wollte, hielt er mit eine FBI-Marke unter die Nase. Er müsse mit Mr. Stack noch Schutzmaßnahmen für die Fabrik besprechen. Ich hatte natürlich keine Bedenken und ließ ihn ein.«
    »Raffinierte Kerle«, sagte ich zu Phil und Ed. »Sie haben Handers in der Garage den blaugoldenen Stern abgenommen und ihn hier für einen neuen Mord benutzt. Weiter, Miller!«
    Miller hustete. »Er blieb etwa zehn Minuten im Büro, dann ging er wieder. Da Mr. Stack kurz vor dem Besuch schon nach Hause fahren wollte, wunderte ich mich, als er nach einer halben Stunde noch immer nicht herauskam. Ich klopfte an, aber er meldete sich nicht. Da ging ich hinein. Es war ein furchtbarer Anblick.«
    Ich nickte. »Der Rest ist mir klar. War der angebliche FBI-Beamte mit einem dieser Männer identisch?«
    Ich zeigte wieder einmal die Fotos vom Ring.
    Miller nickte eifrig. »Dieser hier war es, Sir!«
    Er deutete auf Roland Yasher.
    Poller fotografierte den Toten. Phil betrachtete die Aschenreste auf dem Teppich und den leeren Aschenbecher auf dem Schreibtisch.
    »Yasher erwürgte Stack. Dabei wurde der Aschenbecher vom Tisch gestoßen. Als Yasher sein Werk beendete, stellte er ihn zwar wieder an seinen Platz zurück, vergaß aber die Asche auf dem Boden. Wahrscheinlich wollte er Selbstmord vortäuschen.'«
    Ich nickte. »So kann es gewesen sein. Ed, du wartest den Ambulanzwagen ab. Wir fahren schon zum Distriktgebäude!«
    Auf der Rückfahrt sprachen wir noch einmal alles durch. Nachdem wir im Office unseren Bericht gemacht hatten, fuhren wir zur Villa Sterlings.
    ***
    Richard Gordon und Majorie waren gerade dort. Die Begrüßung war sehr herzlich. Nachdem wir Platz genommen hatten, wurde Tee serviert.
    Ich sah Judith.an. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass der Mörder Ihres Verlobten sich nicht mehr lange seiner Freiheit erfreuen wird.«
    »Sie wissen Genaueres?«, fragte sie erstaunt.
    »Yes! Wir warten nur, dass er nach New York zurückkommt.«
    Ich berichtete von Greenwoods Verschwinden und dem Mord an Bobby Stack.
    »Entsetzlich!«, stöhnte Judith.
    Philip Sterling war sprachlos.
    »Also doch Greenwood?«, fragte Richard.
    »Yes, er hat entscheidende Fehler gemacht, die ihm den Kopf kosten.«
    Richard staunte. »Das hätte ich nicht erwartet, Jerry. Dann ist er doch auch der Urheber der geheimnisvollen Drohungen, nicht wahr?«
    »Mit Sicherheit, Richard.«
    Richard holte einen Zettel hervor. »Dann sieh dir das mal an.«
    Ich las:
    Sie haben nicht auf uns gehört! Nun werden Sie eine Lektion bekommen, an die Sie Ihr Leben lang zurückdenken werden!
    »Kam wann?«, fragte ich.
    »Gestern früh.«
    Majorie war auf gestanden und unbemerkt hinter mich getreten. Jetzt schrie sie auf.
    »Nein, Richard! Dann darfst du nicht nach Philadelphia fahren.«
    Ich sah auf. »Du willst verreisen?«
    Gordon nickte. »Deshalb sind wir hier. Ich wollte Judith bitten, sich während meiner Abwesenheit um Majorie zu kümmern, es dauert nur drei Tage. Ich muss zu einem Klienten, der dringend meiner Hilfe bedarf. Jetzt, da ich weiß, von wem mir Gefahr droht, ist die Sache doch nicht mehr so schlimm?«
    Ich warnte ihn. »Du vergisst, dass Greenwood seine Morde nie selbst ausführte. Er hat seine Leute dafür. Die einzige Ausnahme dürfte der Mord an Paul Bryne sein. Ich gebe dir von jedem Mann der Mortimer-Gang ein Foto mit. Präge dir die Gesichter gut ein und achte auf jeden Menschen, der sich dir unterwegs nähert. Überall kann der Mörder auf dich warten.«
    Richard lächelte. »Das glaube ich nicht, Jerry. Warum droht er mir dann mit einer Lektion, an die ich ewig denken soll? Wenn er mich umbringen lässt, kann ich doch an nichts mehr denken?«
    Dieses Argument leuchtete mir ein. Greenwood musste eine ganz besondere Teufelei
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