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0301 - Druiden-Rache

0301 - Druiden-Rache

Titel: 0301 - Druiden-Rache
Autoren: Jason Dark
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ihn nicht, er wollte die Gestalten vernichten und richtete den Lauf des Gewehres auf die beiden braunschwarzen Skelette, die aus der Bodenspalte krochen.
    Mit ihren knöchernen Händen stemmten sie sich ab. Der Söldner glaubte sogar, ein Knacken zu hören, ging noch einen Schritt zurück, schaute sich dabei um und stellte sehr schnell fest, daß ihm von anderer Seite keine Gefahr drohte.
    Nur eben die beiden.
    Sam lachte hohl. »Kommt näher!« flüsterte er. »Los, kommt, ihr kleinen Schätzchen! Ich werde euch schon lehren, mich umbringen zu wollen. Das hat bisher keiner geschafft, auch ihr werdet es nicht packen, das schwöre ich euch.«
    Er redete sich in Rage, seine Spannung entlud sich dabei, dann drückte er ab.
    Nichts geschah!
    Der Söldner wartete auf das Aufzucken des Lichtblitzes, doch noch nie in seinem Leben hatte er sich dermaßen geirrt. Das Gewehr blieb stumm.
    Sein Gesicht verzerrte sich. Sam schüttelte den Kopf. Er glaubte noch an eine Ladehemmung, schaute nach, versuchte es wieder, aber er erzielte keinen Erfolg.
    Der Laser-Kanone war die Kraft genommen worden.
    Plötzlich stand der Schweiß auf seiner Stirn, und ihm wurde klar, daß die beiden Skelette nun freie Hand hatten. Zudem kamen sie immer näher und befanden sich nur noch einen Schritt von ihm entfernt.
    Sam drehte das Gewehr um. Er hielt es am Kolben, holte aus und schlug wuchtig zu.
    Volltreffer.
    Kolben und Skelettschädel prallten zusammen. Ein hohles Geräusch entstand, dazwischen ein Knacken und Knirschen. Für einen Moment wirkte es so, als würde der schwarze Schädel auf dem Kopf bleiben, dann fiel er nach links und rollte über den Boden.
    Sam lachte.
    Bis er sah, daß er den Schädel und das Monstrum noch nicht vernichtet hatte.
    Der kopflose Knochenmann, in dem die Kraft eines Druiden steckte, ging weiter vor.
    Sam mußte zurück.
    Und während er sprang, hörte er die Stimme des Alten. Er kam sich vor wie der Mittelpunkt einer vierboxigen Musikanlage, denn die Stimme drang von allen Seiten auf ihn ein.
    »Ihr habt die Warnungen missachtet. Und nicht nur das. Ihr zeigt euch noch widerborstig. Eines aber ist gewiss. Die Macht der Druiden kann von euch nicht gebrochen werden. Was die Jahrhunderte überdauerte, wird auch euch vernichten. Diese Hügel werden für euch Menschen zum Grab werden!«
    Sam brüllte seine Wut hinaus. Er fuhr herum, weil er sehen wollte, wo sich der andere verborgen hielt.
    Er stand in seiner Nähe. Deutlich sichtbar hatte er seinen Platz auf einer kleinen Felsleiste gefunden, behielt einen schrägen Stand und beide Arme in Richtung Sam ausgestreckt.
    Der schleuderte das Gewehr weg. »Verdammter Hund!« brüllte er und drehte durch.
    »Sam!«
    Der Amerikaner achtete nicht auf die Warnungen seiner Freunde.
    Für ihn gab es nur die Vernichtung dieser unheimlichen Person, und wenn er es mit den bloßen Fäusten versuchte. Das mußte er einfach tun.
    Guywano wartete ab.
    Er stand über allem, er war der Weise, er kannte die Kräfte und ließ sich von keinem einschüchtern, erst recht nicht von einem Menschen wie diesem.
    Sam kam.
    Er war ein kräftiger Mann. Er kannte alle Tricks, kämpfte hinterlistig und gemein. Ihm kam es allein darauf an, am Leben zu bleiben, und er würde alles versuchen.
    Dabei dachte er nicht an den Dolch.
    War Guywano nur eine Geisterscheinung, so gab es diesen Dolch jedoch in der Realität, und der Arm des Druiden zuckte in die Höhe, bevor er die Waffe schleuderte.
    Sam sah vor seinen Augen noch einen roten Strich. Er wollte weg, es war zu spät. Zudem befand er sich im vollen Lauf, und die Klinge jagte genau zwischen seine Augen.
    Sein Schrei veränderte sich.
    Hatte er zuvor vor Wut und Haß gebrüllt, so war es nun der Schmerz, der die Laute aus seinem Mund trieb. Die Wucht des Einschlags hatte auch seinen Lauf gestoppt.
    Er kippte zurück, riß die Arme in die Höhe, und sein Kopf glühte für einen Moment wie eine dunkelrote Kugel.
    Dann schlug er zu Boden.
    Mit dem Gesicht zuerst kam er auf. Noch immer steckte die Klinge in seiner Stirn, bis der Aufprall erfolgte.
    Da zersprang sein Kopf in zahlreiche Ascheteile, die der Wind packte und davon wehte.
    Der Druide aber schüttelte den Kopf, während er mit leiser Stimme sagte: »Er hat Wind gesät und mußte Sturm ernten…«
    Guywano bückte sich und nahm die Waffe wieder an sich, während er seine Gedanken aussprach. »Da hat mir der Höllenherrscher wirklich ein ausgezeichnetes Geschenk gemacht…«
    ***
    Zu den
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