Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0300 - Alarm im Sektor Morgenrot

Titel: 0300 - Alarm im Sektor Morgenrot
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich fast.
    „Sir, wir werden von der Dreiundachtzigsten Ultraflotte, Kommandeur Admiral Dant, angerufen. Vierzig Schiffe sind schon im Anflug. Sir, so hören Sie doch! Ich...!"
    „Halten Sie Ihren Mund", sagte Akanura müde. „Es gibt weder eine Dreiundachtzigste Ultraflotte noch einen Admiral Dant. Die Blues erlauben sich einen üblen Scherz."
    Akanura hatte noch nicht richtig ausgesprochen, als zwischen den im Rotsektor stehenden Bluesschiffen plötzlich eine künstliche Sonne aufging. Sie dehnte sich mit ungeheurer Schnelligkeit aus und verschlang drei Großkampfschiffe auf einmal.
    Zwei weitere Kunstsonnen entstanden so haargenau vor den Bugspitzen der anderen Einheiten, daß erneut fünf große Schiffe ins Verderben rasten. Keinem Raumschiff, das mit wenigstens einem Zehntel der einfachen Lichtgeschwindigkeit flog, konnte noch ein Ausweichmanöver gelingen, wenn dicht vor ihm eine etliche hunderttausend Kilometer durchmessende Sonne aus spontan freigewordener Kernenergie aufleuchtete. Dann konnten nur noch hervorragende Schutzschirme helfen, aber die besaßen die Blues nicht.
    Nach dem Aufblenden der dritten Riesenexplosion ahnten die fünfundvierzig Überlebenden der KOBE, daß sie dem sicheren Tode gerade noch einmal entronnen waren.
    „Es gibt also doch eine Dreiundachtzigste Ultraflotte unter Admiral Dant", schrie der Erste Offizier überglücklich. „Wenn das kein erstklassig liegendes Gigafeuer aus terranischen Transformkanonen ist, dann fresse ich einen Ertruser mit Haut und Haaren.
    „Ich wünsche Ihnen guten Appetit", gab der Kommandant erbost zurück. „Funkzentrale - rufen Sie den Kommandeur des Verbandes an und schildern Sie unsere Situation. Die KOBE muß aufgegeben werden. Wenn sie nicht explodiert, kann man sie vielleicht mit einem Tender bergen. Fragen Sie an, ob man uns eine Korvette schicken kann. Unsere Beiboote sind zerschossen. Legen Sie das Gespräch auf den Kontrollraum um.
    Der Cheffunker bestätigte den Dienstvorschriften entsprechend.
    Dazwischen pfiff und sang er jedoch wie ein Mann, der nie etwas von der strengen Disziplin auf solaren Schiffen gehört hat.
    Der Kommandant achtete nicht darauf. Als jedoch sein Funkchef einige Verwünschungen ausstieß und die Vorfahren eines Unbekannten mit Begriffen aus dem Tierreich beleidigte, wurde selbst der duldsame Akanura hellhörig.
    „Unterlassen Sie das", schrie er wütend. „Wohl verrückt geworden, was?"
    Der Funker antwortete ungerührt: „In Ordnung, Sir, es waren die Nerven. Sie hatten recht! Es gibt wirklich keine Dreiundachtzigste Ultraflotte. Wir sind von einem einzigen Schiff herausgehauen worden. Soeben verschwindet der letzte der Blues panikartig im Linearraum. Unser Retter kommt mit hoher Fahrt auf. Ein Riesenkasten, Sir. Noch etwas größer als ein Schlachtschiff der Stardust-Klasse. Wenn das kein Freihändler ist, will ich nicht mehr Bobby heißen. Woher, zum Teufel, hat der Kerl die Transformkanonen? Ich hatte bisher angenommen, nur wir verfügten über diese Dinger. Oder waren das etwa keine Gigabomben, mit denen der Freifahrer die Tellerköpfe verjagte?"
    Major Akanura stockte für einen Moment der Atem. Ihm wurde mit einem Gefühl der Beschämung bewußt, daß er diese Beobachtung weitermelden mußte, auch wenn er damit gegen die selbstverständlichen Regeln der Dankbarkeit verstieß. Er ließ die Frage des Funkoffiziers unbeantwortet und konzentrierte sich auf das bevorstehende Funkgespräch. Es wurde höchste Zeit, die KOBE zu verlassen. In den Maschinenräumen erfolgten bereits vereinzelt Explosionen. Das Schiff war wahrscheinlich nicht mehr zu retten.
    „Befolgen Sie meine Anweisung, und bitten Sie um Bergungshilfe", sagte er schroff. „Bezüglich der Transformkanonen sollten Sie Ihre Mutmaßungen für sich behalten. Wenn die fremde Besatzung nicht eingegriffen hätte, wären wir jetzt tot. Worauf warten Sie noch?"
    Die Überlebenden warfen sich vielsagende Blicke zu. Sie bemerkten jetzt erst, welche Probleme sich aufwarfen.
    Wenn der Freifahrer tatsächlich die geheimste Waffe der Menschheit besaß, würde er unangenehmen Fragen und Untersuchungen kaum aus dem Wege gehen können.
    „Ich weiß nicht, ob ich unter diesen Umständen einem zerschossenen Terra-Kreuzer beigesprungen wäre!" meinte ein Orter sinnend. „Der Freihändler hätte ja unsere Notrufe überhören können. Wenn mich jemand fragen sollte, ich habe einwandfrei gesehen, daß die Blues lediglich mit konventionellen Energiewaffen angegriffen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher