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0300 - Alarm im Sektor Morgenrot

Titel: 0300 - Alarm im Sektor Morgenrot
Autoren: Unbekannt
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wie sehr dich deine Männer verehren? Er hat alles aufs Spiel gesetzt. Es grenzt an Selbstmord, einen Solarmarschall mit der Waffe zu bedrohen, nur um dich nicht zu kompromittieren. Tiff, tue mir den Gefallen und vergiß die Sache."
    „Rhodans Augen", dachte Tifflor. „Sie hat die Augen ihres Vaters."
    Laut fügte er hinzu: „Hinsichtlich der Umstände ist das selbstverständlich. Rhombat und diese beiden Posten haben mehr persönlichen Mut bewiesen als mancher Schlachtenheld, der nur deshalb zum Helden wurde, weil ihm sein Selbsterhaltungstrieb keine andere Wahl ließ. Seit wann hältst du mich für einen Unmenschen, Krausnase?"
    Suzan lachte. Ihr herbes Gesicht entspannte sich und wurde fraulich weich.
    „Krausnase! Das habe ich schon lange nicht mehr gehört.
    Fassen Sie mal mit an, Sergeant."
    Leutnant Rhombat erwachte. Er kam so schnell zu sich, daß er mit einem Aufschrei hochsprang und wankend nach einem Halt tastete. Es sprach für Rhodans Menschlichkeit, daß er dem jungen Mann unter die Arme griff und beruhigend sagte: „Nun mal langsam mit den jungen Gäulen, Rhombat. Ich möchte mich sehr herzlich bedanken."
    „Be... danken, Sir?" stammelte Rhombat fassungslos.
    „Genau das. Nach der Dienstordnung hätte ich Sie nun vor ein Gericht zu stellen. Da Marschall Tifflor jedoch auf eine Klage verzichten will, sehe ich keinen Grund, einem jungen Freund Schwierigkeiten zu machen. Vergessen Sie die Geschichte. Da vorn kommt Ihre Wachablösung. Gehen Sie sofort zum Arzt."
    „Jawohl, Sir. Verzeihen Sie, Sir aber mir ist noch nie übel geworden."
    „Das weiß ich. Sonst gehörten Sie nämlich nicht zu meiner Garde. Ich befördere Sie hiermit zum Captain. Helft ihm, Jungens!"
    Die beiden Posten traten ab und führten ihren Wachoffizier zum nächsten Palasteingang hinüber. Die Soldaten, die nach ihnen den Dienst antraten, erfuhren nichts von dem eigentümlichen Vorfall.
    Suzan Rhodan, ihr Vater und Julian Tifflor schritten gemächlich in den Park hinein. Suzan war fast so groß wie ihr Vater. Er betrachtete sie von der Seite, und wieder erschien das Lächeln auf seinen Lippen Suzan schaute nachdenklich zu Boden.
    „Die drei Männer haben dich angesehen, daß mir die Worte fehlen, um es zu schildern. Sie würden für dich ihr Leben opfern.
    Weißt du das?"
    „Ja."
    „Das freut mich. Du mußt zu der Zeit, als Michael und ich noch nicht geboren waren, Wunder vollbracht haben."
    „Beinahe-Wunder", berichtete Perry trocken.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Es waren Wunder, wie sie nur ein großer Mensch vollbringen kann. Vielleicht verstehst du auf Grund dieses kleinen Vorfalls, warum mein Bruder und ich den Entschluß faßten nach unserer Ausbildung im Raum zwischen den Sternen unterzutauchen, um zu versuchen, aus eigenen Kräften so zu werden, wie du es ebenfalls aus eigenen Kräften geworden bist. Besonders Michael litt unter dem Gedanken, in deinem Schatten und mit deinem Familiennamen behaftet auf den Lebensweg geschickt zu werden.
    Schon seine akademische Ausbildung war für ihn deprimierend.
    Niemand wagte es, ihm schlechte Zensuren zu geben."
    „Er hatte nur gute verdient", erklärte Perry unwillig. „Ich habe selten bessere Arbeiten gesehen."
    „Zugegeben. Mache aber einmal einem jungen Akademieschüler wie Michael klar, daß er tatsächlich mehr leistet als seine Altersgenossen. Das glaubt niemand, der Michael Reginald Rhodan heißt. Er mußte unerkannt untertauchen, wenn er seinen inneren Frieden nicht ganz verlieren wollte. Ich habe gegen deinen Willen einen Wissenschaftler geheiratet, der hier, auf Terra, als Phantast verschrien war. Ich liebe und achte ihn noch immer."
    „Es tut mir leid, Kleines. Es war mein Fehler. Wie geht es Dr.
    Geoffry Abel Waringer?"
    „Wie das klingt!" lächelte Suzan. „Ich hätte an deiner Stelle den Begriff ,Schwiegersohn' gebraucht. Es geht uns gut."
    „Und wo ist er zu finden?"
    Suzan sah den hochgewachsenen Mann fest an.
    „Das verrate ich dir nicht. Mutter hat uns einen bestimmten Planeten zur Verfügung gestellt. Dort arbeiten und wohnen wir.
    Dort sind wir glücklich. Du wirst eines Tages noch von Geoffry hören. Er ist ein hyperphysikalisches Genie, das euren sagenhaften Professor Kalup in den Schatten stellen wird."
    „Falls dieses Genie der Menschheit zugute kommt, habe ich nichts dagegen", warf Tifflor mit einem launigen Auflachen ein.
    „Mich würde es interessieren, wo Michael Unterschlupf gefunden hat. Du und er - ihr seid Zwillinge. Du wirst mir
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