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030 - Die zweite Realität

030 - Die zweite Realität

Titel: 030 - Die zweite Realität
Autoren: Michael J. Parrish
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nicht ohne Weiteres entkommen lassen… »Sie können aufatmen, Matthew«, meinte Smythe, als sie auf der Landstraße fuhren und die ersten Kilometer zwischen sich und den Stützpunkt gebracht hatten. Offenbar zogen es der Professor und seine Leute vor, der Autobahn fern zu bleiben…
    »Schätze ja.«
    Matt nickte und verzog das Gesicht. Einerseits war er froh darüber, den Stützpunkt verlassen zu können und sich wieder als vollwertiger Mensch zu fühlen. Andererseits war er sich klar darüber, dass er nun nicht mehr in sein altes Leben zurück konnte. Alles würde sich ändern - hatte er das Richtige getan?
    »Wohin fahren wir?«, erkundigte er sich. »Zum Flughafen«, informierte Smythe ihn knapp. »Als erstes werden wir Sie mit neuen Papieren und einer neuen Identität ausstatten. Danach werden wir in die Staaten fliegen. Man erwartet uns bereits in Langley.«
    »In Langley?«
    Matt horchte auf. »Im CIA-Hauptquartier?« Smythe blickte über die Schulter zurück in den Fond des Lieferwagens, ein breites Grinsen auf seinen knochigen Zügen. »Wie ich schon sagte, Matthew - es geht um die nationale Sicherheit. Wir bauen auf Ihre Hilfe.«
    »Sieht ganz so aus.«
    »Wir müssen alles von ihnen erfahren. Jedes Detail. Es ist wichtig, dass Sie uns alles sagen, was Sie über die andere Welt wissen.«
    »Ich werde mein Bestes geben«, versicherte Matt. »Vor allem sind wir natürlich an Informationen über die Bewaffnung der Bewohner dieser Welt interessiert, über ihre Kampfstärke und ihre Zahl«, fuhr Smythe fort. »Nur so können wir ein wirksames Verteidigungskonzept erarbeiten. Besonders interessiert sind wir an Informationen über die Technos. Wir müssen wissen, wo sich ihre Communities befinden, welche Stärke sie haben und…«
    »Moment mal«, unterbrach Matt den Redeschwall des Wissenschaftlers. »Woher wissen Sie von den Technos? Wer hat Ihnen gesagt, dass Sie sich in Communities organisieren?«
    »Nun - wie ich bereits sagte, war ich selbst in dieser Welt gestrandet, Matthew. Schon vergessen?«
    »Sie waren lediglich in Norditalien, Smythe. Dort gibt es keine Communities; diese Bezeichnung hatte sich nur in England etabliert. Und ich halte es auch für nicht sehr wahrscheinlich, dass Sie einem Techno begegnet sind.«
    »Aber… natürlich bin ich ihnen begegnet!« Der Professor klang verärgert. »Wie sollte ich sonst von ihrer Existenz wissen?«
    »Das ist eine gute Frage«, knurrte Matt. »Eine verdammt gute Frage sogar.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich weiß nicht, Smythe - sagen Sie es mir! Die einzige Person, der ich von den Communities der Technos erzählt habe, ist Dr. Sirwig. Jener Mann, den Sie für einen blasierten Idioten halten.«
    »So ist es auch.« Smythe schnaubte.
    »Sirwig mag ein versierter Psychologe sein, eine Kapazität auf seinem Gebiet. Aber ihm fehlt der Blick für die Möglichkeiten. Für das große Ganze.«
    »Hm«, machte Matt. »Wissen Sie, was seltsam ist?«
    »Was?«
    »Dass mich Sirwig vor ein paar Stunden gefragt hat, wie ich mir das alles erklären könnte - mein Leben in dieser anderen Welt, meine Erinnerungen daran und so weiter. Ich erzählte ihm von einer Theorie, die ich entwickelt hatte - und sie unterschied sich gar nicht mal so sehr von der Ihren, Smythe.«
    »Ich gratuliere«, verkündete der Professor mit breitem Grinsen.
    »Dann waren Sie auf dem richtigen Weg, Matthew.«
    »Nein«, erwiderte Matt, dem allmählich klar zu werden begann, warum er schon die ganze Zeit über dieses hässliche Ziehen in seiner Magengrube spürte.
    »Ich war auf dem Holzweg - und hören Sie verdammt noch mal auf, mich beim Vornamen zu nennen. Wir haben noch kein Bier zusammen getrunken, Smythe. Und wie es aussieht, wird es dazu wohl auch nicht kommen.«
    »Wovon sprechen Sie, Matthew… ich meine Commander Drax?« Smythe starrte ihn an, einen verwirrten Ausdruck im Gesicht. »Ich spreche davon, dass Sie mich belogen haben«, schoss Matt seinen Verdacht ins Blaue ab. »Sie stehen mit Sirwig in Verbindung. Er hat Ihnen alles mitgeteilt, was er über mich herausgefunden hat. Jedes einzelne Detail…«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Ach nein? Wie konnten Sie dann wissen, dass ich über Informationen verfüge, die Ihnen von Nutzen sein können? Ich habe halb Westeuropa durchwandert, habe Städte in Trümmern liegen sehen und Menschen, die zu grässlichen Monstern mutiert sind. Sie haben das alles gewusst, Smythe - deswegen haben Sie mich aufgesucht. Und deswegen war unsere Flucht
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