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030 - Die mordende Anakonda

030 - Die mordende Anakonda

Titel: 030 - Die mordende Anakonda
Autoren: Larry Brent
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schien ein Hippie-Künstler im
LSD-Rausch entworfen zu haben.
    David McCorkan! Larry erkannte ihn sofort. Er hatte während des Fluges nach
Dublin eine Reihe von Fotografien studiert.
    »Das ist er ja! Sie brauchen sich nicht mehr zu bemühen«, sagte X-RAY-3
rasch. Er ließ den Hotelbesitzer einfach stehen und rannte die mit einem roten
Teppich belegten Treppenstufen hinunter.
    McCorkan führte ein angeregtes Gespräch mit den drei Schönen. Mit dem Blick
des Kenners hatte er sofort festgestellt, dass er hier drei junge Damen erster
Klasse vor sich hatte, und McCorkan, im Umgang mit attraktiven Frauen erfahren,
streckte sofort seine Fühler aus.
    Larry hörte die etwas schmalzige, für den massigen Körper McCorkans ein
wenig zu hohe Stimme, und er vernahm, wie der Verleger und
Striptease-Club-Besitzer diesen drei herrlichen Geschöpfen ein Angebot machte,
sich doch für eine Bilderserie innerhalb seines in Millionenauflage
erscheinenden Magazins McCorkan Show zur
Verfügung zu stellen.
    Die Nähe der Girls wirkte bereits. Unwillkürlich grinste Larry still vor
sich hin. Sein Auftritt hier lief schon recht gut an. Die Idee von X-RAY-1 war
nicht übel. Wenn es so weiterging, brauchte Larry selbst gar nicht mehr viel zu
tun.
    »... das ist eine Chance für Sie, die Sie sich nicht entgehen lassen
sollten, meine Damen!« McCorkan hielt die würzige Havanna in der Rechten und
paffte ein paar blaue Rauchwolken vor sich hin. »Wenn ...?«, wollte er
fortfahren. Aber da fuhr ihm der unhöfliche Playboy Larry Brent heiter ins
Wort. »Tja, wenn das Wörtchen Wenn nicht
wäre, Mister McCorkan. Ich bin auch noch da! Und die Girls gehören mir!«
    Der rothaarige Ire drehte sich um. McCorkans Gesicht glühte. Offensichtlich
litt er unter viel zu hohem Blutdruck. Das war kein Wunder. McCorkan – obwohl
er es nicht mehr nötig hatte, seine Millionen konnte er im ganzen Leben nicht
mehr aufbrauchen – kümmerte sich um tausend kleine Dinge selbst. Er begab sich
auf Reisen, die auch ein Vertreter für ihn hätte erledigen können, er plante
Berichte und Sensationsserien und vergewisserte sich an Ort und Stelle erst
selbst darüber, ob die Dinge es auch wirklich wert waren. Tausend Hände waren
ihm behilflich, die McCorkan Show zu gestalten, aber auf seinem Schreibtisch liefen
alle Fäden zusammen, und der Ire herrschte mit einer beinahe diktatorischen
Macht. Er war sein eigener Chefredakteur. Und man musste es ihm lassen:
McCorkan hatte gewisse Fingerspitzengefühle, jenen Riecher, den man einfach
brauchte, um ein Magazin wie die McCorkan Show ständig interessant und
verkaufsfähig zu machen.
    »Ah, Sie sind der Haremswächter?« Der Ire grinste. Sein Haarschopf war
dicht und wellig. »Ich muss Ihnen meinen Respekt aussprechen, Mister ...«
    »Brent, Larry Brent.« X-RAY-3 hielt es nicht für notwendig, die dunkle
Brille abzunehmen.
    Er schnippte mit den Fingern ein imaginäres Stäubchen von seinem
maßgeschneiderten Jackett. »Wenn Ihnen meine Reisebegleiterinnen so gut
gefallen, dann müssen Sie schon mit mir verhandeln, Mister McCorkan.«
    Larry lachte leise. »Im Vertrauen: Die Mädchen würden sich nicht schlecht
in Ihrem Magazin machen. Die meisten haben übrigens Erfahrung in der Branche.
Es sind Fotomodelle. Wenn Sie Lust und Zeit haben, kommen Sie mit auf meine
Jacht. Die Auswahl ist noch größer. Ich habe sogar eine Exotin an Bord ...«
    McCorkan vergaß an seiner Zigarre zu ziehen, und er vergaß für die nächsten
Minuten sogar die drei attraktiven, lächelnden Girls, die abwartend hinter ihm
standen. Larry Brents sympathische Art, mit Menschen umzugehen und sie zu
verstehen, sich auf sie einzustellen und sie für sich zu gewinnen, machte sich
jetzt wieder bezahlt.
    »... kommen Sie mit auf meine Jacht! Ich kann mir den Bericht recht
interessant gestaltet vorstellen. Vor den Reportern die weiße Luxusjacht Playboys Love . Und der Millionärssohn
Larry Brent erlaubte unserem Fotografen dort ein paar Aufnahmen zu machen. Im
Hintergrund der wolkenlose klare Himmel, der sich wie ein riesiges Zelt über
das Meer spannt ...«
    McCorkan nickte. »Ausgezeichnet. An Ihnen ist ein Berichterstatter
verlorengegangen. Das ist nicht schlecht, was Sie da vor sich hinmurmeln.«
    »Ich kann mir die Sache bildlich vorstellen. Vielleicht organisieren wir
noch ein kleines Bordfest mit Feuerwerk und schmücken die Decks mit Lampions.
Ein Wort an meine Leute, und der Film läuft, Mister McCorkan. Szenen auf See,
im Swimmingpool an Bord.
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