Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung
Autoren: Samantha James
Vom Netzwerk:
sie beim K lang dieser
Stimme erfasste ... Scharf und leise, wie Stahl, der gespannte Seide
durchschnitt, stellte sie benommen fest.
    Stets hatte sie
dümmliche, schwache, hilflose Frauen verachtet. Als er sie aber mit seinen
Blicken maß, kalt und rücksichtslos, fühlte sie sich bis auf die Knochen
entblößt.
    Sie bekam eine
Gänsehaut. Sie war wie gelähmt. Und sie brachte kein Wort hervor. Ja, sie
konnte nicht einmal den dicken Kloß herunterschlucken, der ihr in der Kehle
saß. Die Angst raubte ihr den Verstand. Ihr Mund war taub und trocken. Das
hatte sie noch nie erlebt. Sie konnte nur an Mrs Chadwick denken, die es
gefreut hätte, mit ihren Befürchtungen Recht zu haben, denn irgendwie wusste
Julianna mit erschreckender Gewissheit, dass er es war …
    Die Elster.

Zweites Kapitel
    Dane Quincy
Granville hatte nicht mit der unbesonnenen Reaktion des Kutschers gerechnet.
Der Peitschenknall, der wilde Schrei. Die Pferde bäumten sich auf. Instinktiv
sprang Dane zurück. Es fehlte nicht viel und er wäre unter die Räder geraten.
Das Gefährt machte einen Satz nach vorn und sauste auf eine Straßenbiegung zu.
    Der dumme Kerl! Um
Gottes willen, das konnte nicht gut gehen. Die Kurve! Sie war zu scharf, der Wagen
zu schnell ...
    Die Nacht schien zu
explodieren. Ein Höllengetöse ertönte, ein Aufprall, splitterndes Holz ... der
hohe Angstschrei der Pferde.
    Dann nichts mehr.
    Wie elektrisiert
kam Dane in Bewegung und setzte der Kutsche nach. Er sprang vom Pferd und
schwang sich die steile Böschung hinunter, hinter der die Kutsche verschwunden
war. An ein Gestrüpp geklammert, entdeckte er den Wagen. Er war umgestürzt und
lehnte an einem Baumstamm.
    Ein Rad drehte sich
noch.
    Die Pferde waren
bereits verendet. Ihr Genick war gebrochen. Der Körper des Mannes war
unnatürlich verzerrt. Dane suchte nach dem Puls, aber er hatte zu viele Tote
gesehen, um zu wissen, dass es zu spät war. Der Mann war tot.
    Wie durch ein
Wunder war die Tür des Hauptabteils in den Angeln geblieben. Verärgert und mit
dem Schlimmsten rechnend, riss Dane den Schlag auf und blickte in das Innere.
    Das Mädchen lag
zusammengerollt auf dem Dach. Er atmete heftig, als er sie in die Arme nahm und
hinausbrachte.
    Mit klopfendem
Herzen kniete er auf dem feuchten Erdboden und schüttelte sie. »Wachen Sie auf!«,
befahl er, als ob sein Kommando Wunder bewirken könne ... Zähneknirschend
versuchte er es noch einmal. Es musste ihm doch gelingen, sie ins Leben
zurückzurufen!
    Ihr Kopf fiel
leblos über seinen Arm.
    »Verdammt noch mal!
Aufwachen, hab ich gesagt!«
    In seinem Magen
verstärkte sich das flaue Gefühl. Wenn der Kutscher nicht so dämlich reagiert
hätte! So unüberlegt! Er wollte keinem etwas zu leide tun. Keinem von ihnen.
Auf einem Schlachtfeld bei Brüssel hatte er genügend Tote und Sterbende
gesehen. Gott wusste, wie ihn das verändert, für sein restliches Leben geprägt
hatte. Und jetzt wollte er nur ...
    Sie stöhnte.
    Ein merkwürdiges
Lachen brach aus ihm hervor. Es klang ein wenig brüchig.
    Das ihm das
passieren musste! Dieser unsinnige Unfall. Hier konnte er ihre Verletzungen
nicht beurteilen. Nicht hier in der Dunkelheit. Er musste fort von hier. Jetzt.
Wenn er nicht gefasst werden wollte, durfte er sich hier keine Sekunde länger
aufhalten. Sonst wäre alles umsonst.
    Das Mädchen wachte
nicht auf, als er einen prall gefüllten Sack und einen Koffer aus der Kutsche
zerrte. Sekunden später pfiff er nach Parzival. Das Mädchen vorsichtig vor sich
haltend, nahm er die Zügel und ritt in die Nacht hinaus.
    So plötzlich wie
die Elster gekommen war, verschwand sie wieder in der Dunkelheit.
    Sie war immer noch
bewusstlos, als er kurze Zeit später in eine kleine Jagdhütte trat. Seine
Schritte waren so sicher wie bei Tageslicht, als er auf das Bett an der
gegenüberliegenden Wand zuging und sie vorsichtig niederlegte.
    Rasch hatte er ein
Feuer entzündet und ging wieder zu ihr. Mit fachmännischen Bewegungen tasteten
die sehnigen Finger seiner Hand den Körper der Frau nach gebrochenen Knochen
ab.
    Sie hatte einige
Schnittwunden und Prellungen erlitten. Die schlimmste Verletzung jedoch schien
ein hässlicher Bruch am Hinterkopf zu sein. Er war geschwollen und die Haut
aufgeplatzt. Als er die Stelle berührte, zuckte sie zusammen. Dane erhob sich,
holte eine Schüssel mit warmem Wasser und einige Leinenstreifen. Dann kehrte
er zum Bett zurück, säuberte die Wunde und betrachtete die Verletzte eingehend.
    Mehrere
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher