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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger
Autoren: Michael Cobley
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nicht!«, schrie Ondene, während er noch näher trat. »Denn nach uns kannst du dich nur noch am Nichts gütlich tun!«
    Mit ausgestrecktem Arm rammte er das Schwert der Vereinten Mächte in die Brust des Großen Schatten. Der Feind, der nach wie vor mit Tauric rang, lachte laut und verächtlich auf, doch unmittelbar danach schlug dieses Lachen in einen überraschten und qualvollen Schrei um, als die Schwertspitze den dichten Nebel um seine Gestalt durchdrang. Der Große Schatten ließ Tauric los und wich vor Ondene und dem Schwert der Vereinten Mächte zurück, während aus der Wunde in seiner Brust schwarzer Rauch drang. Dann sprang er mit einem Satz zu dem flackernden, erlöschenden Rinnsal des Brunn-Quell. Noch während er danach griff, erlosch dessen schwaches Glühen. Corlek Ondene hörte ein nervenzerfetzendes Heulen voll Furcht und Verlust. Danach senkte sich die undurchdringliche Finsternis endgültig herab, und er wusste nichts mehr vom Licht.

EPILOG
    Es gibt keinen Anfang,
Es gibt kein Ende,
Nur einen Strom,
Der ewig mündet und neu entspringt.
    SPRICHWORT DER MOGAUN
    Als die Kaverne des Brunn-Quell ihren Abstieg in das Nichts unter der Leere begann, machten sich die ersten sichtbaren Auswirkungen an den Soldaten der Schwarzen Horde bemerkbar. In Oumetra und Adnagaur, oder vielmehr auf den von der grauen Substanz überzogenen Ebenen, auf denen diese Städte gestanden hatten, wurden die Vorstöße der Schwarzen Horde ins Landesinnere immer seltener und hielten sich dicht an den tödlichen Grenzen der Fäulnis.
    In Alvergost stand die Schwarze Horde unter einem Dauerangriff einer gewaltigen Gestalter-Armee aus Anghatan. Dort zogen sich die finsteren Trappen auf die Substanz selbst zurück. Am Großen Kanal, vor der gänzlich unter dem grauen Pesthauch erstickten Insel von Besh-Darok, lösten sich die Kompanien der Schwarzen Horde von den sie verfolgenden Mogaun-Kriegern und zogen sich nach Belkiol zurück, wo sie von den Resten der Armee Khatrimantines aufgerieben wurden, die unter Jarrycs Kommando standen und mit den Mogaun verbündet waren.
    In der halb ausgelöschten Stadt Sejeend kam die Schlacht, die am Ufer des Vaale getobt hatte, zum Stillstand, und die Schwarze Horde fiel zu den Felsen zurück, wo ihre Bogenschützen verzweifelt versuchten, die Angriffe der Dämonenbrut abzuwehren. In den finsteren Bezirken des Nachtreichs durchbrach Byrnaks Belagerungsarmee die Tore der Zitadelle des Zwielichts, noch während der Untergrund unheilvoll bebte und die Nachthüter wilde, selbstmörderische Angriffe aus der Luft gegen sie vortrugen.
    Schließlich überdehnten die Bande, welche den Brunn-Quell an das Nachtreich banden, in den bodenlosen Schlünden des Nichts unter der Leere und rissen. Als die Kaverne des Brunn-Quell ein wahrhaftiges Gefängnis wurde und ungehindert in der Versenkung verschwand, löste das eine gewaltige Kettenreaktion aus. Die graue Substanz wurde dunkel, schrumpfte und riss auf, als sie sich von den Ländern und Städten zurückzog, die sie verschlungen und bedeckt hatte. Noch dramatischer zeigten sich die Auswirkungen dieser Ereignisses an den Soldaten der Schwarzen Horde. Einige hielten mitten in der Bewegung inne und fielen leblos zu Boden, während andere brüllten und sich in Krämpfen auf dem Boden wanden. Wieder andere zerfielen einfach in die Bestandteile ihrer Rüstungen, während ihr Wesen sich in einem dichten, schwarzen Dampf auflöste. Etwa ein Drittel von ihnen blieb von den Auswirkungen unberührt, strömte jedoch zurück zu den Schattenpforten und versuchte, ins Nachtreich zu fliehen.
    Eine Hand voll von ihnen legte die Waffen nieder, und sie nahmen ihre Helme ab. Darunter kamen Frauen und Männer zum Vorschein, die sich an ein Leben im Nachtreich erinnerten, bevor sie zur Schwarzen Horde rekrutiert worden waren. Keiner von ihnen zeigte die geringste Neigung, dorthin zurückzukehren. Im Nachtreich selbst rebellierten Legionen von Kämpfern gegen ihre Kommandeure, während die Schwarzen Ritter eisern kämpfend starben. Nachdem die Nachthüter entweder brennend von ihren Türmen gestürzt waren oder sich in unzugängliche Schlupfwinkel gerettet hatten, stritten die Anführer der Rotten und Milizen erbittert um jeden Vorteil. Beben und Erdstöße erschütterten das Nachtreich von einem Ende bis zum anderen, doch Qothan und die beiden anderen der Dämonenbrut harrten auf ihrem Posten auf der Spitze der Zitadelle des Zwielichts aus. Sie hofften, dass Calabos auftauchen
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