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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett
Autoren: 2 Romane
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sehen wir Rockingham eine Ewigkeit nicht, und dann scheint es unmöglich, ihm aus dem Weg zu gehen.“
    Die unhöfliche Bemerkung wurde selbst durch seine aufgesetzte Fröhlichkeit nicht abgeschwächt.
    Sir Anthony tadelte seinen Sohn mit einem scharfen Blick. Bedächtig setzte er die Brille auf, dann hob er das graue Haupt, um Hugos Verletzungen im Gesicht und die Bandage an seiner Hand in Augenschein zu nehmen. „Offenbar ist es dir auch nicht gelungen, jemandem aus dem Weg zu gehen.“ Vielsagend hob er den Blick zu seinem Patensohn. „Du bist mir in meinem Haus sehr willkommen, Adam. Wie immer ist es mir eine Freude, dich zu sehen.“
    Dankend neigte Adam den Kopf.
    Hugo ballte die gesunde Hand zur Faust. Sein Blick wanderte von dem gut aussehenden dunkelhaarigen Adam, der neben dem Kamin stand, zu seinem rundlichen Vater, der im Sessel davor saß, und eine besorgniserregende Erkenntnis durchdrang seinen allumfassenden Groll. Sein Vater würde ihm nicht länger mit unerschütterlicher Loyalität zur Seite stehen. Sir Anthony schien bereits akzeptiert zu haben, dass sein Sohn und Erbe sich eines schweren Verbrechens schuldig gemacht hatte, und es war ihm anzusehen, dass er nicht die Absicht hatte, ihn vor einer Strafe zu bewahren. Früher hätte er versucht, seinen Vater zu manipulieren, indem er seine Mutter für ihn sprechen ließ, aber heute verriet ihm der mitleidlose kalte Blick Sir Anthonys, dass selbst diese List vergeblich sein würde, sollte er es versuchen. Abrupt wandte Hugo sich um. „Ich gehe meinen Koffer packen, denn ich werde verreisen.“
    Gleich darauf fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
    Ein kurzes Schweigen folgte, ehe Sir Anthony das Wort ergriff: „Weißt du, wie er sich die Verletzungen zugezogen hat?“
    „Ja, ich habe sie ihm beigefügt“, antwortete Adam ohne einen Hauch von Reue.
    Sir Anthony nickte bedächtig. „Ich nehme an, die Angelegenheit sollte vor seiner Mutter geheim gehalten werden?“
    „Ja“, erwiderte Adam ruhig, aber nachdrücklich.
    Sir Anthony lehnte sich im Sessel zurück und rieb sich die Augen. „Ich muss dir also danken, dass du meinen Sohn zur Räson gebracht hast und, wie ich mir vorstellen kann, ihn aus der Stadt geschafft hast, bevor er noch tiefer in sein Unglück rennt.“ Er schüttelte den Kopf und schlug die Hände vors Gesicht. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder gefasst hatte und mit belegter Stimme sagte: „Ich bitte um Entschuldigung, dass du die schmutzige Arbeit für mich übernehmen musstest.
    Hätte ich den Mut gefunden, ihm einige notwendige Lektionen beizubringen, als er jünger war, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen.“ Er hob die Hand, um Adam zum Schweigen zu bringen, da dieser aufbegehren wollte. „Ich weiß, dass er eine ernste Teufelei ausgeheckt haben muss, sonst hättest du nicht so reagiert, aber ich möchte nichts darüber wissen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Sag mir nur, wird es einen Skandal geben? Sag mir die Wahrheit, sodass ich die nötigen Schritte einleiten kann, um Susannah zu schützen.“
    „Hugo versprach, für eine Weile auf den Kontinent zu reisen. Wenn du sicherstellst, dass er sein Versprechen einhält, sollte die Angelegenheit damit abgeschlossen sein.
    Ich werde mich bemühen, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen.“
    Sir Anthony kämpfte sich mithilfe seines Stockes auf die Füße. Er ging zum Fenster und schaute in den Garten hinaus. „Wir waren so sehr in unseren kleinen Jungen vernarrt, mein geliebter Erbe, dass es uns kaum etwas ausmachte, als der Arzt uns mitteilte, er würde unser einziges Kind bleiben.“ Er drehte sich kurz um und schaute zu Adam. „Ich weiß noch, wie dein Vater vor zehn Jahren an dir fast verzweifelt ist und dich einen zügellosen Lebemann nannte.“

    Adam grinste reuevoll. „Diesen Tadel kann ich nicht abstreiten. Er hatte recht. Zu meiner Verteidigung muss ich jedoch sagen, dass er für einen Townsend außergewöhnlich prüde war.“
    „Außergewöhnlich, das stimmt!“ Sir Anthony lachte schallend. „Ich wünschte, du wärst mein Sohn!“, flüsterte er.
    „Für eine junge Dame, die mit dem begehrtesten Junggesellen der Stadt verlobt ist, ganz zu schweigen mit dem vermögendsten, siehst du nicht so glücklich aus, wie du solltest“, sagte June. Sylvie starrte weiter auf ihre Tasse. Der Kaffee war inzwischen kalt geworden. June nahm ihr die Tasse aus der Hand und stellte sie auf den Frühstückstisch. Die Hände ihrer Schwester umfassend,
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