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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln
Autoren: Nora Roberts
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näherte sich ihr. „Ich habe auf heute Abend gewartet."
    Carrie rannte zur Vordertür. Sie drückte die Klinke herunter, riss an ihr, doch die Tür blieb zu.
    „Ich habe sie von draußen verschlossen", teilte Brewster ihr ruhig mit. „Ich wusste, dass du versuchen würdest, wegzulaufen. Ich wusste, dass du mir meine Liebe ins Gesicht zurückschleudern würdest."
    Carrie wirbelte herum und presste sich an die Tür.
    „Sie lieben nicht mich. Sie sind verwirrt. Ich bin eine Schauspielerin. Ich bin nicht Hailey."
    Er zuckte zusammen und presste die Finger gegen die Schläfen. „Diese Kopfschmerzen", murmelte er. „Nein, nicht", warnte er, als sich Carrie zur hinteren Tür schleichen wollte. Er stellte sich ihr in den Weg und griff dann nach etwas, das Carrie nicht erkennen konnte. „Ich weiß, was ich zu tun habe. Und es gibt für uns beide kein Wegrennen, Hailey."
    „Ich bin nicht ..."
    „Es ist zu spät. Zu spät. Ich habe es
    wahrscheinlich schon immer gewusst. Ich verabscheue, was du mir angetan hast." Wieder presste er die Finger gegen die Schläfen. „Ich kann dich keinem anderen Mann überlassen. Du gehörst mir. Vom ersten Augenblick an. Wenn du das nur verstehen könntest."
    „James." Sie bezwang ihre Angst und machte einen kleinen Schritt auf ihn zu. „Bitte, kommen Sie mit mir ins Haus. Mir ist kalt", fügte sie hastig hinzu.
    „Ich bin nass, ich muss mich umziehen. Dann können wir miteinander reden."
    Er blickte sie an, sah aber nur, was er sehen wollte. „Du kannst mich nicht belügen. Ich habe dich erschaffen. Du versuchst, dich von mir zu stehlen.
    Du willst mich wegbringen lassen. Mein Arzt will mich auch wegbringen lassen, aber ich weiß, was ich zu tun habe. Für uns beide. Es endet hier, Hailey."
    Jetzt erkannte sie, wonach er eben gegriffen hatte.

    Er hob den Kanister, und sie roch das Benzin. „Nein, gütiger Himmel, nein."
    „Du solltest von Anfang an im Feuer umkommen, aber ich musste es dann ändern. Jetzt ist es so weit."
    Sie stürzte auf ihn zu, als er den Kanister umkippte. Doch das Benzin breitete sich schon auf dem Holzboden aus. Sie versuchte, an Brewster vorbeizukommen. Sie hörte ihn aufschluchzen, als er sie zu Boden stieß. Ihr Kopf traf die Tischplatte.
    Und dann umhüllte sie Dunkelheit.
    „Carrie wird sicher eine Flasche Champagner öffnen wollen."
    „Wir können ihn alle gebrauchen", entgegnete Matt, als sie das Haus betraten.
    „Du hättest mir übrigens mit vollem Recht vorhin einen Kinnhaken verpassen können. Ich war übereifrig, Matt." Kirk dachte an Carrie, die oben auf ihn wartete. „Ich habe mich einfach auf dich ein-geklinkt, weil sich der einzige handfeste Hinweis auf dich bezog."
    „Offensichtlich hat alles, was der Blumenhändler dir erzählt hat, auf mich gepasst."
    „Was auf dich passt, passt auch auf andere. Ich habe versagt", fügte er leiser hinzu. „Ich habe versagt, weil ich zu nah dran bin. Weißt du, wie die erste Regel in meiner Branche lautet? Sich nie persönlich in einen Fall verwickeln zu lassen."
    „Dafür ist es wohl etwas zu spät."
    „Viel zu spät. Sie hat an dich geglaubt, das solltest du wissen. Selbst als ich ihr alle Fakten offengelegt habe, hat sie hinter dir gestanden."
    Gerührt nestelte Matt an seinem Revers. „Sie ist eine ganz besondere Frau."
    „Sie ist die schönste Frau - innerlich wie äußerlich
    -, die mir je begegnet ist. Sie hat einen wunderbaren Charakter. Davon ahnt man nichts, wenn man nur nach ihrem Äußeren geht. Auch nichts von ihrem Verstand und ihrer Treue. Ich habe auch eine Weile gebraucht, bis ich hinter ihre Fassade blicken konnte. Vielleicht, wenn ich nur ein bisschen von ihrem Glauben an die Menschen hätte, wäre ich nicht der falschen Fährte nachgejagt."
    Matt folgte Kirks Blick die Treppe hinauf. Wenn Kirk übereifrig gewesen war, dann war er es auch gewesen. Die letzten Wochen war er so mit sich und seiner eigenen Welt beschäftigt gewesen, dass er für einen der ihm am nächsten stehenden Menschen nicht mehr die Zeit und Aufmerksamkeit übrig hatte, die dieser brauchte. Auch er hatte wirklich etwas gutzumachen.
    „Ich war vorhin etwas überschäumend. Aber ich glaube, du bist nach Carrie ebenso verrückt wie ich nach Marion. Wahrscheinlich hätte ich mich an deiner Stelle genauso verhalten."
    „Vielleicht." Wieder warf Kirk einen Blick die Treppe hinauf. Er wäre jetzt lieber allein mit Carrie.
    Aber für sie war es wichtig, mit Matt zu reden. Sie würde erleichtert sein.
    Matt
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