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0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

Titel: 0299 - In diesem Zimmer haust die Angst
Autoren: Jason Dark
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die beiden, die den entsprechenden Draht und Background besaßen, waren verschwunden und vielleicht sogar endgültig ausgeschaltet.
    »Ich wüßte im Moment nicht, wo wir konkret ansetzen sollen«, sagte der Superintendent.
    »Vielleicht bietet Bill Conolly noch eine Chance?«
    »Was sollte er mit Krol zu tun haben? Vergessen Sie nicht, Shao, daß er in der letzten Zeit einiges hinter sich hat. Seine Familie stand schwer unter Druck.«
    »Für einen Freund würde er alles tun.«
    »Das ist klar. Aber er ist nicht mit dem Fall befaßt, müssen Sie wissen. Bill Conolly hat noch weniger Möglichkeiten als wir, das sollten Sie sehen.«
    »Also nichts.«
    »Bis auf weiteres ja.«
    Shao wollte sich damit nicht abfinden. Sie dachte auch nicht mehr an das Vergangene. Den Anblick der beiden Leichen hatte sie vorläufig verdrängt und schaute nur in die Zukunft. Shao wollte einfach nicht wahrhaben, daß sie in diesem Fall so hilflos waren. »Man könnte sich mit Sarah Goldwyn in Verbindung setzen«, schlug sie schließlich vor.
    »Die Horror-Oma?« Sir James' Stimme klang sehr skeptisch.
    »Ja, Sir. Sie besitzt ein großes Wissen auf diesem Gebiet. Sie haben ihre Bibliothek noch nicht gesehen, Sir, aber ich kann Ihnen sagen, daß sie hervorragend ausgerüstet ist. Vielleicht ist Lady Sarah der Name Krol schon einmal begegnet. Wenn wir wüßten, um welch einen Dämonentypen es sich handelt, wären wir schon einen Schritt weiter.«
    »Das wissen wir doch.«
    »Wieso?«
    »Er ist ein Krake.«
    »Natürlich, Sir. Nur müßten wir auch seinen Hintergrund kennen. Dann könnten wir etwas unternehmen.«
    Sir James lächelte. »Ich freue mich über Ihren Optimismus. Ich bin da anderer Meinung. Wenn uns jemand helfen kann, dann eigentlich nur Kara, die Schöne aus dem Totenreich.«
    »Sie ist verschwunden.«
    »Das ist unser Pech«, erwiderte der Superintendent. »Wahrscheinlich wird es uns auch nicht gelingen, Kontakt mit ihr aufzunehmen. Sie hat das Problem Myxin.«
    »Mit dem eigentlich alles angefangen hat.«
    »Stimmt. Vielleicht können wir davon ausgehen, daß alles zu einem gewaltigen Kreislauf gehört.«
    »Daran habe ich auch gedacht.«
    Jemand betrat die Wohnung. Es war der Einsatzleiter. Sein Gesicht zeigte eine hektische Röte, und er hob die Schultern, als er die Meldung gab. »Hier finden wir wirklich nichts, Sir. Wir haben alles versucht und das Haus mehrere Male durchkämmt. Die Chance, etwas zu finden, ist gleich Null.«
    »Ich danke Ihnen. Ziehen Sie sich mit Ihren Männern wieder zurück.«
    »Soll ich Ihrem Fahrer Bescheid geben, damit er wartet?«
    »Ja, tun Sie das.« Sir James gab dem Einsatzleiter das Sprechgerät wieder zurück.
    Der Mann salutierte und verschwand.
    Auch Sir James erhob sich. »Es hat keinen Sinn, noch länger hier zu warten«, erklärte er und reichte Shao die Hand. »Wenn irgend etwas sein sollte, erreichen Sie mich in meinem Büro.«
    »Ja, Sir.«
    »Und noch etwas. Soll ich einen Wächter beauftragen, der sich vor Ihre Tür stellt…«
    »Nein, Sir, lassen Sie mal! Ich komme auch allein zurecht, hoffe ich wenigstens.«
    »Gut.« Der Superintendent nickte, drehte sich um und verließ die Wohnung.
    Shao blieb sitzen. Die Hände hatte sie gefaltet, und ihr leerer Blick war in unendliche Fernen gerichtet…
    ***
    Konnte man den Tod eigentlich empfinden?
    Diese Frage stellte ich mir. Ich war tot und lebte dennoch. Paradox, verrückt, irre, aber es stimmte.
    Und Suko erging es ebenso.
    Wir beide hatten es versucht und vom Trank des Vergessens einen winzigen Schluck genommen.
    Zunächst war mein Freund einfach umgekippt. Die Kraft hatte seinen Körper verlassen, und er war auf den Teppich gefallen.
    Ich hatte noch Hoffnung, doch dann erwischte es auch mich.
    Wie ein Hammerschlag traf es mich. Ich konnte mich ebenfalls nicht mehr halten, brach zusammen und blieb liegen.
    Tot…
    Wenigstens für Shao, die alles mitbekommen hatte und uns untersuchte. Wir konnten uns nicht rühren, aber wir erlebten all den Schrecken und die Trauer mit, die Shao spürte. Es war schlimm, und wie gern hätte ich mich bemerkbar gemacht, der Trank des Vergessens hatte dies vereitelt. Er war im wahrsten Sinne des Wortes ein Elixier des Vergessens, denn wir wurden zwei völlig andere und vergaßen alles um uns herum. Kräfte nahmen uns unter ihre Fittiche, von denen wir nicht einmal im Traum etwas geahnt hätten. Der Trank des Vergessens mußte sie freigesetzt haben, und wir erlebten, daß es für den Menschen der Gegenwart
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