Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0298 - Der Dämonenpakt

0298 - Der Dämonenpakt

Titel: 0298 - Der Dämonenpakt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Totenreich überlegte. Sie wog alle Möglichkeiten ab und kam zu der Überzeugung, daß die Oberhexe nicht bluffte.
    Irgendwo gibt es bei Verhandlungen immer einen Punkt, wo sich beide Seiten festgefahren haben.
    Eine mußte dann nachgeben.
    Wikkas Arme sanken wieder zurück.
    »Ich habe das Gefühl, daß du nicht willst, Kara. Wenn nicht, wirst du Myxin als Monstrum zurückbekommen, denk daran.«
    Kara schaute auf den Käfig. Zwischen den Flammenstäben fauchte die Luft. Dahinter wallten die roten Blutnebel, die der Satan nicht zerstören konnte. Das Blut einer Jungfrau sorgte dafür, daß selbst er, der Höllenherrscher, gebannt wurde.
    Für die Menschheit wäre es nicht schlecht gewesen, den Teufel nicht mehr im direkten Kontakt zu wissen, aber Kara wußte auch, daß noch einer hinter ihm stand.
    Das absolut Böse mit dem Namen Luzifer. Diese Tatsache wiederum machte sie sehr nachdenklich und schwankend. Zwar war Asmodis nicht genau auszurechnen, doch ihn kannte man, während Luzifer gewissermaßen noch eine unbekannte Größe darstellte.
    Das alles war ihr bekannt, das mußte sie gegeneinander abwägen. Beim Teufel wußte man, wen man hatte, bei Luzifer nicht. Er konnte ein ganzes Gefüge einreißen und die Welt in das absolute Chaos stürzen, die Apokalypse bringen, die von vielen Malern und Propheten schriftlich oder plastisch herausgestellt worden war.
    »Du überlegst lange«, flüsterte Wikka. Instinktiv merkte sie, daß sie sich auf dem richtigen Weg befand.
    »Es ist auch nötig.«
    »Denk an Mandraka. Er ist auch entkommen.«
    »Vor ihm brauche ich mich nicht zu fürchten. Das ist mehr dein Problem, Wikka, und das des Teufels.«
    Die Oberhexe ging auf das Thema nicht mehr ein. »Du willst also nicht?« fragte sie.
    »Doch!«
    »Was heißt das?«
    »Ich werde den Teufel befreien!«
    Nach diesen Worten begann Wikka zu lachen. »Du willst wirklich den Satan aus seinem Gefängnis befreien?«
    »Ich habe es dir gesagt.«
    »Dann los!«
    »Einen Augenblick noch«, sprach Kara. »Zug um Zug. Ich befreie den Teufel, und du wirst dich um Myxin kümmern. Hast du verstanden?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann fang an!«
    Zu Karas Überraschung nickte die Oberhexe. Sie wandte sich an den kleinen Magier und flüsterte: »Sei ganz ruhig und unternimm nichts, das dir schaden könnte.«
    Myxin starrte die Hexe an. Aus seinen Augen waren keine Würmer gekrochen. Diese widerlichen Tiere machten zudem einen Bogen um sie.
    Aber so recht traute Myxin dem Braten nicht.
    Er hob den Arm und hielt den erbeuteten Silberdolch wurfbereit in der rechten Hand.
    »Nicht doch!« flüsterte Wikka, kam noch näher, öffnete den Mund und spie Feuer.
    Es war ein giftgrünes Feuer, das Myxin entgegenfauchte. Ausweichen konnte er nicht. Er wurde im Gesicht getroffen, wo sich die Flamme buchstäblich festfraß und über die linke Hälfte tanzte.
    Sie schmolz die Würmer weg.
    Als Aschefetzen wirbelten sie durch die Luft und fielen wie schwarzer Schnee langsam dem Boden entgegen.
    Die Flammen blieben auch nicht auf das Gesicht beschränkt, sondern züngelten ebenfalls die offenen Ärmel und schlugen zitternd aus dem Ausschnitt des Mantels dicht über der Brust.
    Dann sanken sie zusammen.
    Myxin war fast normal.
    Seine linke Gesichtshälfte zeigte nicht einen Wurm mehr. Er hatte auch keine Verletzungen zurückbehalten, die Haut besaß wieder den leicht grünlichen Schimmer, der im seltsamen Licht des Käfigs sogar einen metallenen Glanz bekam.
    Die rechte Seite aber blieb ein Tummelplatz der kleinen, widerlichen Wesen, und Wikka begann zu lachen, als sie sich der Schönen aus dem Totenreich zuwandte.
    »Zug um Zug!« flüsterte sie. »So war es abgemacht, nicht wahr?«
    Kara nickte.
    »Und jetzt bist du an der Reihe. Hole den Satan aus seinem Gefängnis! Los!«
    »Und er?« fragte Kara. »Welche Garantie habe ich, daß du Myxin auch vollständig wieder herrichtest.«
    »Überhaupt keine.« Wikka gab eine ehrliche Antwort. »Du mußt dich schon auf mich verlassen.« Sie kicherte.
    »Das werde ich nicht.«
    »Kara, wir haben einen Pakt geschlossen. Du solltest dich daran halten…«
    Die Schöne aus dem Totenreich wußte genau, wann sie nachzugeben hatte. Deshalb nickte sie. »Ja, ich werde mich daran halten. Aber unter einer Bedingung. Während ich den Käfig zerstöre, wirst du Myxin von dieser Plage befreien? Wir machen es gemeinsam. Falls ich bemerke, daß du ein falsches Spiel mit mir treibst, bringe ich dich um! Und zwar werde ich dich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher