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0298 - Der Dämonenpakt

0298 - Der Dämonenpakt

Titel: 0298 - Der Dämonenpakt
Autoren: Jason Dark
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vor Angst und Grauen neben der Tür an die Wand gepreßt. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Sie zitterte und spürte innerlich die Panik, die sie durchströmte. Die letzten Minuten hatten an ihren Nerven gezerrt, aber die Schrecken waren noch längst nicht vorbei.
    Vom Flur her vernahm sie schaurige Laute. Dort tobte der Krake weiter.
    Abermals hämmerte ein Arm gegen die Tür, und Shao schaute mit furchtsamem Blick auf das vibrierende Holz. Wieder hatte sie Angst davor, daß die Tür brechen konnte, das traf zum Glück nicht ein. Die Tür hielt aber den harten Treffern stand.
    Jemand schrie noch.
    Shao lief es kalt den Rücken hinab. Dieser einzeln ausgestoßene Schrei hatte sie auf gewisse Art und Weise alarmiert, denn sie dachte automatisch ah die übrigen Bewohner dieser Etage. Wenn sie die Wohnungen verließen, konnte es für sie tödlich sein. Der unheimliche Krake besaß sechs Arme, die er auch gnadenlos einsetzte.
    Danach wurde es still.
    Shao lauschte, sie preßte sogar ein Ohr gegen das Holz, dennoch vernahm sie nichts.
    Eine unwirkliche Ruhe mußte auf dem Flur herrschen. War der Krake verschwunden? Wenn ja, was hatte er dann mit John Sinclair und Suko angestellt.
    So ängstlich Shao auch in diesen langen Sekunden geworden war, die Neugierde siegte trotzdem. Sie wagte es und öffnete die Tür. Sehr behutsam zog sie sie nach innen. Durch einen Spalt schaute sie in den Flur, wobei ihr Blick nur die gegenüberliegende Wand traf.
    Shao hielt den Atem an, als sie den roten Fleck dort sah. Das war das Blut eines Menschen.
    Von Suko und John entdeckte sie nichts. Ihre Särge hatten, von Shao aus gesehen, im toten Winkel der Tür gestanden. Die Chinesin mußte die Tür noch weiter aufziehen, um sich Gewißheit verschaffen zu können.
    Da standen die beiden Särge.
    Aber sie waren leer!
    Shao schloß die Augen. Sie hatte gedacht, nicht mehr überrascht zu werden. Ein Irrtum, wie sich nun herausstellte. Das Monstrum mußte die Geisterjäger mitgenommen haben.
    Aber wie hatte dieser Krake das geschafft? Er war nicht normal, ein gewaltiges schleimiges Wesen, so breit, daß es sogar den nicht gerade schmalen Gang ausfüllte.
    Shao wußte keine Antwort auf die Frage. Sie sah nur die Folgen. Und die waren schlimm genug.
    Zwei Männer lagen am Boden.
    So wie sie wirkten, schienen sie nicht mehr am Leben zu sein. Shao entdeckte auch zwei weitere Särge. Es waren die von den Yard-Beamten mitgebrachten. Sie standen nahe des zweiten Aufzugs.
    Keine Spur von den übrigen Beamten und auch nicht von Sir James Powell. Waren sie auch erwischt worden, oder hatten sie sich retten können? Shao betrat mit zitternden Beinen den Flur und ging in Richtung der Aufzüge. Sie entdeckte noch die Kamera des Fotografen. Zerschmettert lag sie vor der Fahrstuhltür.
    Neben dem ersten Mann blieb Shao stehen. Die Blutlache hatte sich vergrößert. Sie fühlte nach dem Pulsschlag des Menschen.
    Da war nichts zu spüren.
    Shao schluckte. Wieder ein Opfer, das diese unheimlichen Wesen auf dem Gewissen hatten. Sollte der zweite Beamte auch gestorben sein?
    Shao wollte es genau wissen, ging hin und untersuchte ihn ebenfalls. Er hatte einiges mitbekommen. An der Wand sah sie noch die Spuren, wo er mit dem Kopf gegengeschlagen war.
    Doch dieser Mann lebte. Sein schwaches Atmen ließ die Chinesin hoffen. Nur von den dämonischen Wesen sah sie keine Spur. Sie waren ebenso verschwunden wie Suko und John.
    Erst jetzt bemerkte sie, daß nicht alle Türen verschlossen waren. Einige öffneten sich. In den Spalten zeichneten sich Gesichter ab. Die Menschen waren neugierig.
    »Gehen Sie wieder zurück!« rief Shao mit schriller Stimme. »Los, verschwinden Sie! Hier gibt es nichts zu sehen!«
    Die Menschen gehorchten.
    Da Shao die Tür zu ihrer Wohnung nicht geschlossen hatte, hörte sie auch das schrille Läuten des Telefons. Beim ersten Geräusch zuckte sie zusammen und setzte sich erst in Bewegung, als es zum drittenmal durchklingelte.
    Dann dauerte es nicht mehr lange, bis sie den Hörer in der Hand hielt und sich meldete.
    Sehr leise hatte sie ihren Namen gesagt. Deshalb klang die Stimme des Superintendenten überlaut in ihren Ohren.
    »Shao«, sagte Sir James. »Geht es Ihnen gut?«
    »Ja, ich bin nicht verletzt.«
    »Das ist viel wert.« Die Stimme des Polizeioffiziers klang trotz der erlebten Schrecken ruhig und sachlich. »Ich spreche hier aus dem Haus und stehe in der Portiersloge. Bleiben Sie im Zimmer, ich habe Beamte alarmiert, die…«
    »Sir,
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