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0298 - Der Dämonenpakt

0298 - Der Dämonenpakt

Titel: 0298 - Der Dämonenpakt
Autoren: Jason Dark
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die Niederlagen nicht verkraftet. Er war es gewohnt gewesen, zu gewinnen, und er hatte seinen Entschluß gefaßt.
    Myxin kehrte zurück.
    Nach wie vor war er ein Feind des Teufels. An meiner Seite hatte er ihn besiegen können, nun schloß er sich den Schwarzblütlern an, die den Teufel ebenfalls haßten und seine Macht gebrochen sehen wollten. Ob das klappte, war fraglich. Ich hätte Myxin auch keinen Vorwurf gemacht, hätte er sich so verhalten wie immer. Doch sein Wechsel war nicht ohne Folgen geblieben. Myxin gab sich so wie noch vor 10.000 Jahren. Er würde die Schwarze Magie mit Schwarzer Magie bekämpfen und überhaupt nicht daran denken, anders vorzugehen.
    Damit war er automatisch auch mein Gegner geworden.
    Mit diesen schweren Gedanken schritt ich durch die Budapester Innenstadt in Richtung Donau. Dort hatte ich ein Hotelzimmer gefunden.
    Ich hatte mich mit der ungarischen Polizei verständigt und einige Erklärungen abgeben müssen, die man mir nicht glaubte, deshalb war der Geheimdienst eingeschaltet worden.
    Seltsamerweise zeigten sich die Leute zugänglich, und meinen Namen hatte man auch schon gehört. Im Beisein zweier hoher Beamter wurde mir gestattet, mit London zu telefonieren. Ich hatte mit Sir James gesprochen und ihm einiges erklärt.
    Anschließend liefen Drähte zwischen London und Budapest heiß, und die Gespräche wirkten sich positiv für mich aus. Man hielt mich nicht länger hinter dem Eisernen Vorhang fest. Ich konnte wieder nach England fliegen.
    In drei Stunden startete die Maschine.
    Weiß schimmerte das Gestänge der Elisabeth-Brücke im schalen Licht der blassen Novembersonne. Die Bänke an der Uferpromenade der Donau waren leer. Der Fluß selbst wirkte wie ein grauer Strom aus Blei.
    Am Ufer lag auch der hohe Hotelbau. Auf seiner jetzt leeren Terrasse spielte der Wind mit den fauligen Blättern. Schwaches Sonnenlicht fiel auf die mit Staub bedeckte Eingangstür des Hotels. Ein Page stand davor und rieb sich die klammen Hände.
    Ich betrat das Foyer, ließ mir den Zimmerschlüssel geben, fuhr nach oben und nahm den Koffer. In Ungarn hatte ich mich mit dem Nötigsten eindecken müssen, unter anderem mit einem neuen Hemd. Mit dem letzten hatte ich Edda Kiss verbunden.
    An sie und auch an die Reise vom Land bis in die Großstadt dachte ich oft. Wir waren auf einem Lastwagen mitgefahren, nachdem Edda noch einmal versorgt worden war. Jetzt hatte sie Ruhe, nur mußte sie noch über den Schock hinwegkommen, wobei ich hoffte, daß die Zeit allmählich alle Wunden heilte.
    Das Hotel gehörte einem internationalen Konzern und besaß auch ein Telefon auf dem Zimmer, das plötzlich anschlug.
    Ich hob ab. Es war niemand von der Abordnung, die mich zum Flughafen begleiten sollte, sondern ein Wesen, das ich kannte.
    Myxin, der Magier!
    »Du hast überlebt, nicht wahr?«
    »Ja, das habe ich«, sagte ich hart.
    »Hüte dich, John Sinclair! Meine letzte Warnung. Mische dich nie mehr in unsere Angelegenheiten! Wir werden den Satan und alles, was mit ihm zusammenhängt, vernichten. Ist das klar?«
    »Ich habe verstanden!«
    »Dann richte dich danach!«
    Er hängte ein. Auch ich legte auf und runzelte die Stirn. Einen Teufel würde ich tun. Nein, Myxin sollte sich geschnitten haben. Ich würde nicht aufgeben, sondern weiterhin mitmischen. Mich ärgerte nur, daß Myxin darüber informiert war, wo ich mich aufhielt. Das gefiel mir gar nicht.
    Wieder klingelte der Apparat. Diesmal war es das richtige Gespräch. Ich fuhr nach unten und sah zwei Männer in dunkelgrünen Ledermänteln im Foyer warten.
    Sie wurden von den Angestellten skeptisch und mit mißtrauischen Blicken beobachtet.
    Ich kannte die beiden. Als wir uns die Hände reichten, grinsten sie verkniffen.
    Minuten später saß ich in einer Dienstlimousine. Es war ein schwarzer Volvo.
    »Sie wollten doch zum Flughafen?« wurde ich in meiner Heimatsprache angesprochen.
    »Ja. Und so rasch wie möglich wieder nach London. Wenn ich wieder nach Ungarn komme, dann als Tourist.«
    »Das hoffen wir auch, Mr. Sinclair«, erwiderte der Beifahrer und grinste abermals…
    ***
    Der Spuk also!
    Kara erschauderte, als sie dies dachte und ihren Blick nach vorn in die Schwärze richtete. Es war keine Täuschung, das mußte einfach der Spuk sein, denn so hatte sie ihn in Erinnerung, und so zeigte er sich seinen Feinden und Freunden.
    Umwabert von grauem Nebel, der praktisch sein Leibwächter war, denn aus ihm entstanden die echsenköpfigen Ungeheuer, die ihn stets
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