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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3
Autoren: Delfried Kaufmann
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rief im Waldorf Astoria an, als ihr Vater um 2 Uhr nachmittags noch nicht zurückgekommen war.
    Sie verlangte eine Verbindung mit dem Zimmer von Mr. Alvarez, aber die Zentrale des Waldorf Astoria verbindet nicht einfach jeden Anrufer mit den Gästen.
    Das Gespräch wurde an einen Empfangschef weitergegeben, der darüber entscheidet, ob der gewünschte Hotelgast von dem Anrufer belästigt werden darf.
    Lilian Salway war ein ältliches, unverheiratetes Mädchen, das leicht in Panik geriet, und eine Neigung zur Hysterie besaß.
    Sie schrie den Empfangschef an, sie verlange auf der Stelle ihren Vater zu sprechen. Er befände sich bei Mr. Alvarez.
    Der Empfangschef blieb kühl.
    »Einen Augenblick«, sagte er, schaltete dann aus. Die zwei Minuten, die Salways Tochter warten musste, schienen ihr endlos. Endlich meldete sich der Empfangschef wieder.
    »Miss Salway«, erklärte er sachlich und ruhig. »Ihr Vater ist heute noch nicht in unserem Haus gesehen worden, und Mister Alvarez hat unser Hotel gegen 11 Uhr zehn verlassen. Er ist abgereist.«
    Lilian Salway erstarrte. Minutenlang saß sie regungslos vor dem Apparat, den Hörer in der Hand.
    »Das kann doch nicht sein«, flüsterte sie immer wieder.
    Endlich fasste sie sich, drückte die Gabel nieder, ließ sie wieder hochschnellen und wählte die Notrufnummer der Polizei.
    »Mein Vater ist entführt worden«, stammelte sie.
    Der Cop vom Dienst brauchte einige Minuten, bis er aus der Frau die näheren Umstände herausgeholt hatte.
    »Beschreiben Sie das Fahrzeug, mit dem Ihr Vater gefahren ist«, sagte er.
    »Ich kann es nicht beschreiben. Ich nehme an, er hat ein Taxi benutzt.«
    »Ein Taxi! Miss Salway, bleiben Sie bitte in Ihrem Geschäft. Ich werde sofort einen Beamten zu Ihnen schicken.«
    Allen Beamten der City-Police lag eine Anweisung vor, dass sie in jedem Fall eines schweren Verbrechens, bei dem ein Taxi eine Rolle spielte, eine bestimmte Dienststelle des FBI zu benachrichtigen hatten.
    Phil nahm den Anruf der Polizei-Zentrale entgegen. Schon nach den ersten Worten gab er mir einen Wink, mitzuhören.
    Die Darstellung des Beamten konnte notgedrungen nicht deutlicher sein als die von Lilian Salway. Eine ganze Reihe von Punkten blieb offen.
    Phil sah mich fragend an. Ich nickte.
    »Okay«, sagte er, »wir kümmern uns sofort darum.«
    Phil und ich fuhren zur 43. Straße, fanden zwei Streifencops, eine hysterisch weinende Miss Salway vor, holten aus der Frau heraus, was sie wusste, jagten zur Bankfiliale, wo wir erfuhren, dass Salway sein kostbares Lederköfferchen tatsächlich abgeholt hatte, und tauchten gegen 4 Uhr in der Halle des Waldorf Astoria auf.
    Ich glaube die Direktion des Hotels würde lieber einen tollwütigen Stier in den geheiligten Räumen sehen als Polizeibeamte, die eigenen Hausdetektive ausgenommen.
    Der Empfangschef erblasste, als er die FBI-Ausweise sah. Mit beschwörenden Gesten versuchte er zu verhindern, dass wir zu laut sprachen und bugsierte uns in die schalldicht geschlossene Kabine des ersten Empfangsdirektor.
    »Wir hatten keinen Grund Señor Alvarez zu verdächtigen«, jammerte der Empfangsdirektor. »Er reiste mit großem Gepäck. Er bewohnte ein teures Apartment, er zahlte die Rechnung prompt. Er teilte unserem Abrechnungsbüro gestern Abend mit, er würde heute abreisen. Sein Gepäck wurde heute morgen gegen 9 Uhr abgeholt.«
    »Von wem?«, fragte Phil.
    Der Empfangschef begann zu telefonieren. Schließlich trieb er in dem riesigen Hotel die beiden Hausdiener auf, die Alvarez Gepäck in den Wagen gebracht hatten. Er zitierte sie in sein Büro.
    »Wie sah der Wagen aus, in den Sie das Gepäck von Mr. Alvarez verladen haben?«
    Die Antwort war eindeutig. Es war ein gelb-schwarzes Taxi gewesen, aber natürlich hatte sich keiner der beiden Männer die Nummer oder das amtliche Kennzeichen des Wagens gemerkt.
    »Mister Alvarez stand selbst dabei, als wir seine Koffer verluden«, erklärte der ältere der Hotelangestellten. »Er gab jedem von uns fünf Dollar Trinkgeld. Wir konnten nicht annehmen, dass irgendetwas nicht in Ordnung sei. Ich wunderte mich nur darüber, dass er nicht selbst in das Taxi stieg, sondern in die Hotelhalle zurückging, während der Wagen abfuhr.«
    Von der Halle aus hatte der angebliche Mexikaner dann mit Stanley Salway telefoniert und nach diesem Telefongespräch hatte er, Trinkgelder verteilend, und von guten Wünschen begleitet, das Waldorf Astoria verlasen.
    »Ich fürchte, es gibt keinen Zweifel dass Ihr
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