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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3
Autoren: Delfried Kaufmann
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mexikanischer Millionär Mitglied einer Gangsterbande war«, sagte ich, als wir den Sachverhalt so weit geklärt hatten.
    Der Empfangsdirektor tupfte sich die Schweißtropfen von der Stirn.
    »Bitte…«, stotterte er. »Kann ich Einzelheiten erfahren? Wir müssen jeden Skandal vermeiden. Der Ruf des Hotels darf nicht gefährdet werden.«
    »Für Einzelheiten ist es noch zu früh. Welcher Ihrer Angestellten hat Alvarez am häufigsten gesehen?«
    »Wahrscheinlich der zuständige Etagenkellner.«
    Der Etagenkellner wurde gerufen. Wir fragten ihn, ob er Alvarez erkennen würde, auch wenn er ihn auf einem Bild und in anderer Aufmachung zu Gesicht bekäme. Der Kellner bejahte mit großer Sicherheit.
    Wir packten ihn auf den Rücksitz des Jaguar und transportierten ihn auf der Stelle ins FBI-Hauptquartier.
    ***
    Die Zeiten sind längst vorbei, in denen ein Zeuge vor dickleibige Alben mit Verbrecherbildern gesetzt wurde.
    Heute wird ein elektronisches Ausleseverfahren zwischengeschaltet. Per Lochkarte bekommt das Elektronengehirn alle Details mitgeteilt, die von dem Gesuchten bekannt sind.
    In Minutenschnelle spuckt es die Nummern der im Archiv gesammelten Unterlagen aus, auf die die gesuchten Angaben zutreffen.
    Je vager die Angabe, desto größer die Zahl der Nummern.
    Je genauer die Details sind, die wir dem Elektronengehirn mitteilen können, desto weniger Archivnummern teilt es uns mit.
    Im Fall Alvarez gingen wir vorsichtig vor. Wir verzichteten darauf, die äußerlichen Merkmale als Fakten zu betrachten. Haut- und Haarfarbe eines Mannes können verändert werden. Lediglich die Augenfarbe gaben wir an und als allgemeinen Hinweis: »Hochstapelei! Zusammenarbeit mit einer Bande! Kein Einzelgänger!«
    Die Schreibanlage des Elektronengehims hämmerte daraufhin eine lange Reihe von Archivnummern auf das Papier. Die entsprechenden Unterlagen wurden herausgesucht. Wir setzten unterdessen den Etagenkellner in den Vorführraum, schalteten das Licht aus und ließen uns der Reihe nach die herausgesuchten Bilder vorführen.
    Über die Leinwand huschten die Profil-, Halb- und Ganzaufnahmen aller Ganoven, die je versucht hatten, mit Hochstaplertricks an das Geld anderer Leute zu gelangen.
    Länger als eine halbe Stunde schüttelte der Hotelangestellte bei jedem Bild den Kopf, aber dann kam doch der Augenblick, in dem er aufschrie: »Das ist er!«
    »Sind Sie sicher?«, vergewisserte ich mich.
    »Ja, das ist bestimmt der Mann, der unter dem Namen Alvarez bei uns gewohnt hat.«
    Phil nahm den Hörer vom Telefon und teilte dem Vorführraum mit: »Lasst das Bild stehen und schickt uns die Unterlagen herein!«
    Ein Archivbeamter brachte einen mittelstarken Aktenordner. Phil blätterte darin, las die Zusammenfassung auf der ersten Seite und reichte mir den Ordner herüber.
    »Passt wie ein Maßanzug!«, sagte er.
    Ich las: »John Almong, geb. 11.2.1917, Vater US-Bürger, Mutter Spanierin, spricht akzentfreies Spanisch und Englisch. Bis 1940 Angestellter eines Reisebüros. 1941 zu drei Jahren verurteilt, weil er in Zusammenarbeit mit einer mexikanischen Spielerbande Touristen in verrufene Lokale lotste, wo die Touristen ausgeplündert wurden. Nach 1945 in zwei lallen von Heiratsschwindel verwickelt. In beiden Fällen trat er als mexikanischer bzw. chilenischer Plantagenbesitzer auf. 1952 in Zusammenarbeit mit der Health-Bande am Raub der Dresser-Juwelen-Sammlung beteiligt. Almong veranlasste als angeblicher Käufer den Besitzer der Sammlung, die Juwelen für eine Nacht statt im Banktresor in der Wohnung aufzubewahren. In der gleichen Nacht raubte sie die Health-Gang. 1956 schien er in den Diebstahl der Caldoni-Diamanten verwickelt zu sein, musste jedoch aus Beweismangel freigesprochen werden. -Almong hat ein außerordentlich sicheres Auftreten. Er wohnt in teuren Hotels, benutzt große Wagen und gibt reichlich Trinkgeld. Wenn er als Südamerikaner auftritt, verleiht er seinem Englisch einen entsprechenden Akzent. - Die letzte Mitteilung, die das FBI über ihn erhielt, stammt vom September 1960. Zu dieser Zeit wohnte John Almong in der 132. Straße Nr. 4231 in anscheinend ärmlichen Verhältnissen. Seit 1956 ist er nicht mehr in die Verfolgung irgendeines Verbrechens einbezogen worden.«
    Ich klappte den Aktenordner zu.
    »Sehen wir uns Mister Almong an!«, sagte ich.
    Die 132. Straße gehört in gewissen Teilen schon zu Harlem, New Yorks Farbigenviertel. Soweit sie noch von Weißen bewohnt wird, handelt es sich um Leute, die hart an der
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