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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3
Autoren: Delfried Kaufmann
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wenige Minuten vor 10 Uhr waren die Schüsse auf der Kreuzung W. Houston Street mit der Seventh Avenue gefallen, die Sergeant McLews töteten.
    »Vielen Dank, Miss!«
    Jetzt lachte sie wieder.
    »War es wirklich wichtig? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Wie soll jemand in New York von Bullen gehetzt werden? Es gibt doch keine Kühe in New York.«
    Phil verdrehte die Augen.
    Ich grinste. »Offensichtlich wissen Sie nicht, Miss Ryght, dass es sich nicht um Vierbeiner handelt, sondern dass New Yorks Gangster ihre Feinde, die Polizisten, als Bullen zu bezeichnen pflegen.«
    Sie blickte mich aus großen, blauen und törichten Augen erstaunt.
    »Der Mann, dessen Stimme Sie hörten, hatte vor wenigen Minuten einen Polizisten erschossen.«
    Sie stieß einen kleinen Schrei aus.
    »Wie entsetzlich!«, rief sie. »Es soll die Stimme eines Mörders gewesen sein.« Sie sah sich nach Phil um und schätzte die Entfernung ab, ob es sich lohne, in Ohnmacht zu fallen, aber Phil stand zu weit weg und so verzichtete sie darauf.
    ***
    »Glaubst du, dass es die Stimme des Mörders war?«, fragte mich Phil wenig später.
    »Ich halte es zumindest für möglich. Die Tatzeit stimmt.«
    »Kannst du dir die Antwort erklären?«
    »Geh nach Chicago, Detroit, Detroit? Eine Code-Sprache. Entweder bedeutet es einen bestimmten Ort wohin der Mann fahren sollte, oder der andere verlangte, dass er die Frequenz wechselte. Die Städtenamen könnten für Zahlen stehen. Chicago zum Beispiel für sieben, Detroit für drei, ebenfalls nur als Beispiel. Dann würde der Satz heißen, der Mann im Taxi solle auf der Frequenz 733 sprechen.«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Merkwürdige Sache! Das Taxi müsste mit einer Funksprechanlage ausgerüstet gewesen sein, aber keiner von den Augenzeugen hat die Antenne erwähnt.«
    »Eine gewöhnliche Radioantenne fällt niemandem auf, und es gibt Modelle genug, die aus und eingefahren werden können.«
    Phil sah mich von der Seite an
    »Wenn die süße Miss Ryght richtig gehört hat, so würde das heißen, dass in New York ein Gang-Boss sitzt, der seine Leute in als Taxi getarnte Fahrzeuge auf den Weg schickt und sie über Sprechfunk dirigiert. Zu welchem Zweck so viel Aufwand?«
    »Denk an die vier Verschwundenen.«
    »Wenn wirklich alle vier Opfer des gleichen Verbrechers geworden sind, so hätte es sich immer noch nicht gelohnt. Die Beute kann kaum mehr als dreißigtausend Dollar betragen haben. Eine Gang, die über Funksprechanlagen und als Taxis getarnte Wagen verfügt, lässt sich mit solchen Summen nicht organisieren.«
    »Trotzdem werden wir dem Tipp deiner blonden Eroberung nachgehen«, sagte ich. »Sprechfunkanlagen werden nicht jeden Tag verkauft, und es gibt nur ein paar Firmen in den Staaten, die solche Geräte herstellen. Ich glaube, es kann nicht schwierig sein, festzustellen, welche Personen und Stellen im letzten Jahr mit solchen Apparaturen beliefert worden sind.«
    Noch am gleichen Tag begannen wir mit dem Versuch, auf diesem Weg die Verbrechen aufzuklären.
    ***
    Stanley Salway besaß ein kleines, aber exquisites Juweliergeschäft in der W. 43 Straße. Er hatte sich auf den Handel mit besonders wertvollen Perlen spezialisiert, und er zählte eine ganze Reihe von bekannten Millionären zu seinen Kunden.
    Selbstverständlich wickelte Mr. Salway seine Geschäfte nur sehr selten in seinem Laden ab. Gewöhnlich bestellten ihn seine Kunden mit einer Kollektion der Ketten und Ringe in ihre Hotelzimmerfluchten oder in ihre Villen. Den kleinen Laden verwaltete unterdessen Salways Tochter. Anderes Personal gab es nicht.
    Am Mittwoch, kurz vor 10 Uhr morgens, läutete das Telefon. Salway nahm selbst den Hörer ab.
    »Waldorf Astoria«, sagte eine Frauenstimme. »Ich verbinde mit Señor José Alvarez.«
    Salway winkte seiner Tochter.
    »Alvarez will mich sprechen«, sagte er und hielt die Hand über die Muschel. »Du wirst sehen, er kauft doch noch!«
    Die Tochter hörte das folgende Gespräch mit.
    José Alvarez hatte vor vierzehn Tagen durch die Direktion des Waldorf Astoria anfragen lassen, ob Stanley Salway ihm eine Kollektion Perlenketten vorlegen wolle. Der Juwelier war sofort hingefahren, hatte sich beim Portier, den er gut kannte, über Señor Alvarez vermutliche Vermögenslage erkundigt und hatte eine sehr befriedigende Auskunft erhalten. Alvarez war Mexikaner, besaß anscheinend große Plantagen und bezahlte seine Wochenrechnungen prompt.
    Salway legte dem Mexikaner, einem dunkelhäutigen Mann
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