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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker
Autoren: Ein Strick für den Henker
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allerdings Angst.«
    Er lächelte. »Vor mir? Ach, du meinst wegen der Knarre hier? Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, Elaine. Du hast mich schon einmal weggeschickt. Das war an dem Tag, als deine Schwester ermordet wurde.«
    Doris schlug die Hände vor das Gesicht. »Erinnere mich nicht daran, Frederik! Aber ich hatte Angst vor dir, weil du deinen Jungen töten wolltest.«
    »Das geschah deinetwegen«, antwortete Gilbert grimmig. »Wie kommt es eigentlich, daß du mir nie etwas von deiner Schwester erzählt hast?«
    »Ich… ich hielt es nicht für wichtig, Frederik.«
    Gilbert lächelte wieder. »Und nun hast du Angst, daß ich dich töten würde?«
    Sie schüttelte den Kopf. »No, Frederik! Das wirst du nicht tun, denn nun gehe ich mit dir, wohin du willst. Ich habe Angst vor der Polizei. Das FBI hat mir Schutz angeboten, aber ich habe ihn abgelehnt. Wir müssen so schnell wie möglich Verschwinden, Frederik. Vielleicht bewachen sie das Haus ohne mein Wissen?«
    Gilbert ließ sich in den zweiten Sessel fallen. »Darauf kommt es jetzt nicht mehr an Elaine. Ich will eine Nacht ruhig schlafen können. Klappt es, dann ist es gut. Dann können wir morgen versuchen, gemeinsam die Platte zu putzen. Klappt es nicht, dann ist es auch gut. Ich habe genug Munition bei mir, um ihnen eine kleine Schlacht zu liefern.«
    Plötzlich sprang er auf. »Wie kommst du überhaupt an eine Waffe, Elaine?« Doris Caputh erschrak. Bevor sie etwas sagen konnte, lief Gilbert aus dem Zimmer. Sie sprang sofort hoch und eilte zum Fenster. Sie griff gerade nach den Vorhängen, als er wieder eintrat.
    »Bleib stehen, Elaine! Wie kommst du an eine Pistole mit dem Prägestempel des FBI?«
    Doris drehte sich um und sah ihn an. »Ich bekam sie von den BFI.-Männern, damit 'ich wenigstens einen Schutz hätte.«
    »Du lügst«, schrie er auf. »Vom ersten Augenblick an hast du gelogen, du Aas!«
    Er ging langsam auf sie zu.
    »Frederik«, stammelte Doris.
    »Nenn mich nicht immer Frederik. Hexe! Elaine hat mich nie so genannt. Sie sagte Freddy zu mir, hörst du? Freddy! Wo sind die Bullen?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst?«
    Er grinste höhnisch. »Du gehörst zum FBI, du kleine Kröte! Sicher steckt der ganze Straßenzug voller G.-men, und ich Esel bin auf den Zeitungswisch hereingefallen. Du solltest ihnen wohl ein Zeichen geben, wie? Aber so einfach legt man Frederik Gilbert nicht aufs Kreuz, Kätzchen. Die Idee mit der Uniform und dem geklauten Streifenwagen war Gold wert. Glaube nicht, daß ich meine Lage verkenne! Ich weiß genau, daß ich hier nicht mehr herauskomme, aber ich nehme ein paar von euch Hunden mit, darauf kannst'du dich verlassen.«
    Mit diesen Worten verstaute er die Waffe in seiner Jacke und griff mit beiden Händen zu. Er verfehlte ihren Hals und krallte die Nägel seiner Finger in den Stoff ihres Kleides. Sie spürte den Schmerz in der Schulter und verlor das Gleichgewicht.
    ***
    »Was mögen die nur zu besprechen haben?« fragte Phil.
    Ich zuckte die Achseln. »Das mag der Teufel wissen, Phil.«
    Phil stieß mir plötzlich die Faust in die Seite.
    »Jerry!«
    Hinter den Fenstern der Wohnung im ersten Stock, tauchte der Schatten von Doris Caputh auf. Doch daneben war ein zweiter Schatten. Deutlich hob sich der Umriß einer Polizeimütze ab.
    »Der Cop ist bei Doris«, sagte Phil aufgeregt. »Jetzt kämpfen sie miteinander.«
    Ich riß ihn vom Fenster weg. »Los, Phil! Es ist Gilbert. Der Bursche hat uns ja herrlich ’reingelegt.«
    Wir sausten durch das Zimmer zum Treppenhaüs. Im Rekordtempo erreichten wir die Straße. Gerade flog drüben eine Tischlampe durch das Fenster. Klirrend zersprang die Scheibe und der ganze Salat polterte auf die Straße.
    Wir hetzten nach drüben. Im Treppenhaus ging das Licht an. Ich hämmerte wie verrückt gegen die Scheibe, bis jemand kam. Eswar Lionel Baris, der uns öffnete.
    »Schnell, Lionel! Gilbert ist in Doris’ Wohnung. Er bringt sie um!«
    Gemeinsam jagten wir die Treppe hoch. Dann hörten wir einen Schuß.
    »Um Gottes willen«, murmelte Baris.
    Oben klappten Türen. Dann kamen eilige Schritte die Treppe herunter. Ich sah Virgil Brandon, Tim Murdock und Joey Silvia. Dann warf ich mich auch schon gegen die Wohnungstür. Sie war verdammt massiv.
    Phil gab Murdock unsere Zimmerschlüssel. »Hier,'Tim! Sause zu uns hinüber! Vielleicht kannst du ein Störfeuer veranstalten. Sei nur vorsichtig, daß du Doris dabei nicht triffst.«
    »Okay, Phil!«
    Tim brauste los wie ein Tornado. Die
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