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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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nichts von ihm gehört, und die Cops schwirrten hier herum wie die Fliegen. Sie sollen sich sogar einen Jungen vom FBI aufgetan haben. Mann, Larry, wenn die G-men nach Tucson kommen, dann wird die Luft dick in der Stadt, und ich weiß nicht, ob wir nicht besser daran täten, uns nach einem anderen Job umzusehen.«
    Ich sagte: »Ich habe mich in New York mit G-men herumgeschlagen. Sie kochen auch nur mit Wasser.«
    Master füllte mein Glas. Er kam auf sein altes Thema zurück. »Hör zu, Larry! Wir würden ja weitermachen, wenn wir wüssten, worum es geht. Keiner riskiert gern seine Knochen, ohne zu wissen, wofür er sie riskiert. Es muss doch eine große Sache dahinter stecken. Du solltest uns wirklich ins Vertrauen ziehen.«
    Offensichtlich quälte ihn das Gefühl, dass er und die anderen für ein paar Hundert Dollar eine Arbeit taten, an der der geheimnisvolle Boss auf ebenso geheimnisvolle Weise Zigtausende Bucks verdiente.
    Auch ich spürte Neugier, aber ich dachte an Colonel Carter und die Senatoren und wischte Masters Frage mit einer Handbewegung zur Seite.
    »Wenn es soweit ist, werdet ihr - vielleicht - alles erfahren«, erklärte ich großartig. »Erst müssen die Voraussetzungen erfüllt sein. Der Boss war bisher mit eurer Arbeit zufrieden. Ihm hat es gefallen, wie ihr Lewis und Mac-Cock von Towers Bande aus der Welt geschafft habt.«
    Master zuckte die Achseln. »Von uns war keiner daran direkt beteiligt. Lewis wurde von Varro erledigt, und MacCock knöpfte sich Raskin selbst vor. Na ja, sie wurden dann ja auch beide von Towers-Klub etwas später erwischt. Und Lesky legten die Tower-Leute um, als er ihnen sturzbetrunken vor die Kanonen lief.« Er schüttelte missbilligend den Kopf. »Ich kann nicht finden, dass Jeff Raskin großartig gearbeitet hätte. Ich an seiner Stelle hätte der Tower-Gang eine Falle gestellt und hätte sie mit einem Schlag erledigt.«
    »Nach allem, was ich von Nad Tower gehört habe, ist er kein Anfänger. Er hätte in deine Falle gespuckt, aber er wäre nicht hineingegangen.«
    Ad Cress sprang seinem Kumpan bei.
    »Shet hat recht«, erklärte er. »Raskin konzentrierte sich nicht auf den Job. Ich glaube, er trieb eine Menge Dinge nebenbei. Immer zog er mit irgendwelchen Leuten herum, die nicht zu unserem Verein gehörten. Und außerdem hatte er dauernd Girls im Kopf, zum Schluss noch diese Jane Haggert. Na ja, und es hat ihn ja auch erwischt, als er aus ihrem Haus kam.«
    Ich nickte. »Richtig! Die Süße werde ich mir genauer ansehen. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie für Tower arbeitete.«
    ***
    Wenn Jane Haggert über Jeff Raskins plötzliches Ende getrauert hatte, so zählte ihr Trauerjahr offenbar weniger als eine Woche, denn die Frau, die mir die Tür öffnete, trug weder ein schwarzes Kleid, noch hatte sie auf ein Make-up verzichtet, noch machte sie einen niedergeschlagenen Eindruck.
    Auf den ersten Blick sah Jane Haggert so aus, dass es erstaunlich war, dass Hollywood sie noch nicht entdeckt hatte. Ihre Mutter war bestimmt noch südlich der Grenze geboren und von ihr mochte Jane die dunklen Augen, das blauschwarze Haar und die getönte Haut geerbt haben, aber die Beteiligung eines nordamerikanischen Vaters hatte dafür gesorgt, dass sie größer war als die Mexikanerinnen, und dass sich die Üppigkeit zu einer aufregenden Figur gestreckt hatte. Die Frau war höchstens ein paar Zoll kleiner als ich, und wenn sie wollte, so konnte sie ihre Augen Feuer sprühen lassen. Es war schwer, sich vorzustellen, dass sie die Freundin einer relativ schäbigen Gangstertype wie Jeff Raskin gewesen sein sollte.
    »Hallo!«, grüßte ich. »Wenn Sie Jane Haggert sind, so muss Jeff das Sterben verdammt schwergefallen sein.«
    »Halten Sie Ihr dreckiges Maul!«, fauchte sie mich an.
    Hoppla, mit ihrer Stimme war irgendetwas nicht in Ordnung. Sie klang rau, heiser und gemein. Die Hochglanzfassade täuschte über ihren Charakter hinweg wie eine neue Lackierung über die inneren Schäden eines Autos.
    »Wollen Sie mir die trauernde Witwe Vorspielen? Lassen Sie es! Die Rolle passt nicht zu Ihnen.«
    Ich hatte noch nicht ausgesprochen, als sie loslegte. Kein Seemann mit zwanzig Jahren Dienstzeit auf dem Vordeck eines südamerikanischen Seelenverkäufers konnte vollendetere Beschimpfungen vom Stapel lassen. Erst als sie mich einen »schmutzigen Köter von Polizeispitzel« nannte, begriff ich, dass sie mich für einen Cop hielt.
    »Halt endlich die Klappe!«, schnauzte ich sie an. »Ich bin
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