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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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und dem hier.« Er hob die Pistole in seiner Hand.
    Der Mexikaner starrte ihn erbittert an. Dann zischte er ein paar Namen unter seinem Bart hervor. Drei Männer traten zu ihm. Er machte eine Kopfbewegung und ging mit ihnen in einen Winkel des Hofes. Sie sprachen leise, aber auf eine hitzige Art miteinander.
    Das Gespräch dauerte länger als eine Viertelstunde. Dann löste sich die Gruppe. Die anderen hinter sich, trat Parjas auf Nad Tower zu.
    »Wir sind einverstanden«, sagte er knapp.
    Tower nickte, als hätte er keine andere Entscheidung erwartet.
    »Wo ist die Ware?«
    »Hier!«
    »Ich will sie sehen.«
    »Komm!«
    Parjas wandte sich um, ging zu einer Öffnung in der Mauer und zwängte sich hindurch. Wieder mussten wir einen langen, schmalen und völlig dunklen Gang passieren, der vor einer schweren, beschlagenen Holztür endete. Ich hörte das Klirren von Schlüsseln. Dann stieß Parjas die Tür auf.
    Der Raum, der dahinter lag, wurde durch ein stark vergittertes Fenster erhellt. Er war kahl und ohne jede Einrichtung. An zwei Wänden waren gewöhnliche Säcke hochgestapelt, aber es roch stark und betäubend.
    Mich durchfuhr der Geruch wie ein elektrischer Schlag. Ich kannte ihn. Er war charakteristisch für ein bestimmtes verdammtes und verteufeltes Zeug. Unwillkürlich drängte sich das Wort über meine Lippen.
    »Marihuana?«
    Der Mexikaner nickte stolz.
    »Ja«, sagte er. »Dreißig Säcke voll Marihuana. Die größte Ladung, die je auf einmal verkauft wurde.«
    ***
    Sie hatten mich nicht mehr aus den Augen gelassen. Immer war einer von ihnen bei mir gewesen, entweder Lawell, Gonzales oder Tower selbst. Ich hatte ein paar Versuche unternommen, sie wenigstens für zehn Minuten abzuschütteln, aber es war mir nicht gelungen. Tower hatte nicht erlaubt, dass ich mir meine Sachen aus dem Hotel holte. Er hatte mich gezwungen, in seiner Wohnung im Appartmenthaus zu bleiben. Ich wurde nicht gerade wie ein Feind behandelt, aber der Gangster und seine Leute ließen die Vorsicht nicht außer Acht.
    »Du kannst auf die paar Spielsachen verzichten, die in deinem Hotelzimmer liegen«, sagte Tower. »Für die Zigtausend Dollar kannst du dir die teuersten Anzüge bauen lassen, die zu haben sind.«
    Im Übrigen machte er kein Geheimnis daraus, auf welche Weise er das Marihuana über die Grenze zu schaffen gedachte. Er oder Gonzales hatten einen Grenzer gefunden, der ihm den Patrouillenplan der Grenzwachen verraten hatte. Nad wusste, wie, wann und wo er über die Grenze zwischen Mexiko und den Staaten schlüpfen konnte, ohne Gefahr zu laufen, den motorisierten Patrouillen der US-Grenzpolizei in die Finger zu fallen.
    Gerade die Tatsache, dass der Gangster mich anscheinend ins Vertrauen zog, stimmte mich nachdenklich. Ich sah mich bereits als Leiche in der Wüste liegen, aber ich wusste, dass Tower mich nicht erledigen lassen würde, bevor er die Ware jenseits der Grenze hatte.
    Um zehn Uhr abends kam Gonzales zurück.
    »Es ist alles klar«, sagte er wortkarg und spielte mit seiner Elfenbeinkugel. »Ich habe noch einmal mit ihm gesprochen. Wenn wir gegen Mitternacht vierzig Meilen östlich von Agua Prieta über die Grenze gehen, laufen wir keine Gefahr. Wir können dann noch vor Tagesanbruch Tombstone erreichen.«
    »Beeilen wir uns! Sonst schaffen wir es nicht mehr bis Mitternacht.«
    Ein paar Minuten später saßen wir in einem Wagen, aber nicht in einem normalen Auto, sondern in einem Top-Jeep, einem Geländewagen mit Vierradantrieb und einer großen, mit einer Plane verdeckten Ladefläche. Lawell und ich mussten uns auf die Ladefläche setzen, während Gonzales und Tower sich ins Fahrerhaus verfügten.
    Nach kurzer Fahrt stoppte der Jeep in einer der engen Gassen. »Aussteigen!«, befahl Stan Lawell.
    Im Licht der Scheinwerfer sah ich Parjas und seine Männer. Es wurden nicht viel Worte gewechselt. Zwei Parjas-Leute führten uns durch einen Gang, der auf eine vertrackte Weise in jenen Gang mündete, der zu dem kleinen vergitterten Raum führte. Die Tür wurde geöffnet. Die Pärjas-Leute, Lawell und ich machten uns daran, die Säcke zum Jeep zu tragen und zu verladen. Es dauerte nicht länger als zehn Minuten. Marihuana ist leichtes Zeug. Jeder Sack wog nicht mehr als zwanzig oder fünfundzwanzig Pfund.
    Während des Verladens trat Tower ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
    »Fertig!«, meldete Lawell, als er den letzten Sack auf die Ladefläche geworfen hatte.
    »Du und Row, ihr passt auf das Zeug auf!«, befahl
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