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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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Tower.
    Ich meldete mich. »Augenblick mal, Nad. Ich würde jetzt ganz gern aussteigen. Gib mir die fünfzehntausend Dollar und die acht Patronen aus der Raleigh!«
    Er grinste dünn. »Nichts zu machen, Larry! Die verdammten Mexikaner haben mich bis auf den letzten Cent ausgenommen. Du kannst dein Geld erst in den Staaten haben, wenn ich die erste Partie von dem Zeug verkauft habe.«
    Ich beschränkte mich darauf, Unverständliches vor mich hinzubrummeln und den Laderaum zu entern. Lawell folgte mir, ließ die Plane herunterfallen und nahm in der absoluten Dunkelheit irgendwo auf den Säcken Platz. Mir schien es wahrscheinlich, dass er bereits eine Hand am Griff seiner Kanone hatte, aber ich konnte im Augenblick nichts anderes tun, als es mir ebenfalls auf den Säcken so bequem wie möglich zu machen. Die dreißig Säcke mit dem Teufelszeug nahmen praktisch die ganze Ladefläche des Jeeps ein.
    Gonzales, der das Steuer übernommen hatte, brachte die Karre sofort in Schwung. Er legte ein halsbrecherisches Tempo vor. Solange er auf der Straße zwischen Nogales und Agua Prieta bleibt, ging das einigermaßen an, aber nach etwa einer Stunde Fahrt stoppte der Wagen. Ich konnte hören, dass Tower und Gonzales im Fahrerhaus miteinander sprachen, ohne Einzelheiten zu verstehen. Dann setzte sich der Jeep wieder in Bewegung, beschrieb eine scharfe Rechtskurve. Ich spürte am Schaukeln, dass sie die Landstraße verlassen hatten und quer durchs Gelände auf die Grenze zurollten.
    ***
    Ich blickte auf die Leuchtziffer der Armbanduhr. Es fehlten noch zwanzig Minuten bis Mitternacht, und etwa um Mitternacht wollten die Gangster die Grenze passieren. Ich nahm an, dass sie ihren Zeitplan ziemlich eingehalten hatten, und ich begann zu überlegen, ob sie es mir noch auf mexikanischem Boden besorgen wollten. Von ihrem Standpunkt aus wäre es vernünftiger gewesen, mich noch in Mexiko aus dem Weg zu räumen, aber jeder Mensch, der irgendein Hindernis hinter sich bringen muss, stoppt nicht gern vorher. Für Tower und seine Kumpane war es von großer Wichtigkeit, die Grenze hinter sich zu bringen. Ich stand wahrscheinlich erst auf dem Programm, wenn sie den Grenzkontrollstreifen passiert hatten. Alles in allem blieben mir nach meiner Schätzung noch rund zwei Stunden.
    Ich fischte mir eine Zigarette und das Feuerzeug aus der Tasche, und als die kleine Flamme aufleuchtete, sah ich mich nach Lawell um.
    Er hatte seinen Platz an der linken Seite des Jeeps bezogen und hockte auf einem Sack, aber zwischen ihm und mir waren nicht mehr als zwei Yards Abstand.
    Ich ließ das Feuerzeug zurückschnappen. Die Flamme erlosch.
    »Auch ’ne Zigarette, Stan?«, fragte ich.
    Er knurrte ein Nein.
    Ich rauchte ein paar Züge und sagte dann: »Zum Teufel, kannst du die Plane nicht Zurückschlagen? Der Geruch von dem Zeug betäubt mich fast.«
    »Halt’s Maul!«, brummte er nur.
    Zehn Minuten vergingen in völliger Stille. Der Jeep schaukelte, dass ich hin und her geworfen wurde wie eine Erbse in einer Schachtel.
    Ich drückte die Zigarette aus und richtete mich auf. Lawell fühlte die Bewegung trotz des Rüttelns des Wagens.
    »Was willst du?«, fragte er sofort.
    »Ich sagte dir, dass ich hier ersticke. Ich will die Plane hochschlagen.«
    »Bleib sitzen«, knurrte er. »Ich mache es!«
    Ich konnte nichts sehen, aber durch den Lärm des Motors hindurch hörte ich, wie er sich bewegte. Wenig später klatschte die Rückwand der Plane. Meine an die Dunkelheit gewöhnten Augen erkannten die Umrisse Lawells gegen den sternklaren, helleren Nachthimmel.
    Lawell hielt sich am Gestänge des Verdecks fest und bemühte sich, die Rückplane mit den Riemen auf dem Verdeck zu befestigen. Sein Körper schwankte im Rütteln des Wagens.
    Wieder sah ich auf die Armbanduhr. Noch war es nicht Mitternacht. Es gibt in dieser Gegend keine Hinweise dafür, wo Mexiko aufhört und die Staaten beginnen, aber ich nahm an, dass wir die Grenze noch nicht passiert hatten, uns aber dicht davor befanden.
    Wenn ich irgendetwas mit Aussicht auf Erfolg unternehmen wollte, musste ich vor allen Dingen ein funktionierendes Schießeisen in die Finger bekommen. Lawell trug eine Pistole im Halfter, und wenn ich die Waffe an mich bringen wollte, dann war jetzt die Gelegenheit günstig.
    Ich zog die Knie an und richtete mich halb auf, um den Gangster anzuspringen, aber es kam nicht mehr dazu.
    Lawell drehte sich plötzlich um und rief: »Verdammt! Sind das die Lichter eines Wagens oder nicht?«
    Ich
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