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0292 - Satans Knochenuhr

0292 - Satans Knochenuhr

Titel: 0292 - Satans Knochenuhr
Autoren: Jason Dark
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weiß keiner, was dir widerfahren ist, und auch nicht die Menschen, die mit am Film arbeiten. Das kann ich dir schwören.«
    »Sie stehen unter dem magischen Bann der Hölle«, fuhr Ray Keene fort. »Die Leute werden sich nicht erinnern können und von nichts wissen. Diejenigen aber, die den Film kaufen, werden von der Echtheit der einzelnen Szenen begeistert sein. Satans Knochenuhr tötet präzise!«
    Nach diesen Worten drehte sich der Mann um. Er schaute dorthin, wo sich der Teufel befand.
    Er sah zwei Personen.
    Asmodis und Sheila Conolly.
    »Soll ich die Uhr wieder in Gang setzen?«
    Satan lachte. »Natürlich. Ich habe lange genug gewartet. Jetzt will ich ihn schreien hören…«
    Und Keene drückte den Kontakt!
    ***
    Im gleichen Augenblick brüllte Sheila Conolly verzweifelt auf. Sie schüttelte wild den Kopf, denn sie wollte nicht glauben, daß die letzten Sekunden ihres Freundes John Sinclair angebrochen waren.
    Zwar konnte sie sich bewegen, dennoch hielt sie der magische Bann fest. An Flucht war überhaupt nicht zu denken. Auch nicht an Hilfe für den Geisterjäger. Er mußte mit seinem Schicksal allein fertig werden. Das würde er nicht schaffen.
    Waffenlos und gefesselt war es eine Unmöglichkeit, so etwas zu unternehmen.
    Und der große knöcherne Zeiger ruckte vor.
    Jede Sekunde bekam Sheila mit. Intervallweise bewegte sich der lange Knochen, der so hart wie Stahl sein mußte, sonst wäre er längst unter dem Druck der gefesselten Körper gebrochen.
    Die Angst erwachte auch in Sheila. Sie spürte den Druck, der auf ihrem Körper lastete. Er war wie eine Klammer, die von allen Seiten zupacken wollte und ihren Atem reduzierte.
    Im nächsten Augenblick schrak sie zusammen.
    Jemand hatte gellend aufgeschrieen. Da gab es nur einen.
    John Sinclair!
    ***
    Ja, ich hatte den Schrei tatsächlich ausgestoßen, denn ich machte in diesen Augenblicken eine Hölle durch.
    Was ich sah, hatte ich noch nicht erlebt, es war wohl ein kurzer Blick in die Zukunft, aber ich sah mich in dem Yard Building, auch die anderen Kollegen, die mit zerfetzten und blutigen Gesichtern durch die leeren Gänge liefen.
    Und dann sah ich Suko.
    Auch er blutete langsam aus, konnte sich kaum auf den Beinen halten und torkelte mir entgegen.
    Augenblicke des Schreckens, die nur für die Dauer eines Gedankenblitzes existent gewesen waren, denn andere Szenen erschienen.
    Gesichter.
    Die meiner Freunde.
    Plötzlich sah ich Bill Conolly, auch Sheila, meine Sekretärin Glenda und Will Mallmann.
    Aus dem Tunnel der Zeiten tauchten sie auf, winkten mir zu, lächelten, doch dieses Lächeln entartete zu einer häßlichen Grimasse, wobei die Gesichter breit wurden, als würde ich sie innerhalb eines Zerrspiegels sehen.
    Der Schrecken folgte.
    Eine Hand erschien. Ich wußte nicht, wem sie gehörte, aber sie hielt ein so großes Messer, daß die Klinge bereits einem Schwert ähnelte. Und dieses Messer schnitt zu.
    Ich konnte es kaum fassen, was da geschah. Vor meinen Augen wurden die Freunde getötet.
    Das Messer kannte kein Erbarmen.
    Das Bild erstickte in einer Wolke von Blut, die zerfaserte, den Blick freigab und ich den kleinen Johnny sah.
    Auch er hatte ein Messer. Es war wie auf einer Filmleinwand. Aus dem Hintergrund lief der Junge ins Bild. Er schwenkte seinen Arm. Das Messer hielt er fest umklammert, und Blut spritzte von der Klinge in dicken Tropfen zu Boden.
    Hatte er getötet?
    Sein Lachen hörte ich, und er zeigte mir erneut die Klinge.
    Da wußte ich Bescheid.
    Das Grauen war so schlimm, daß es sich als Schrei freie Bahn verschaffen mußte.
    Ich brüllte meine Angst hinaus, denn wie ein Teufel sprang der Junge auf mich zu, nachdem er sich abgestoßen hatte. Er wurde größer, immer größer. Sein Gesicht und sein Kopf nahmen fast mein gesamtes Blickfeld ein, die Züge waren verzerrt, festgewachsen, dann schwang er seinen rechten Arm vor, und ich starrte genau auf die mörderische, mit Blut überzogene Messerklinge.
    Er stieß zu.
    Traf er mich?
    Mein Schrei war noch schlimmer als der erste. Am Hals spürte ich ein Reißen, ich hatte das Gefühl, im Blut ersticken zu müssen, und der laute Schrei endete in einem Röcheln.
    Vorbei!
    Lebte ich noch?
    Tatsächlich.
    Ich merkte den Ruck, wie ich weitergeschoben wurde, hatte für einen winzigen Moment wieder ein klares Gehör und vernahm die Stimme des Ray Keene.
    »Noch zehn Sekunden, Bulle!«
    Gott! es waren erst fünf Sekunden vergangen. In dieser Zeit hatte ich einen so schlimmen Horror erlebt,
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