Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0292 - Der Bahnhof im Weltraum

Titel: 0292 - Der Bahnhof im Weltraum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ist in einer Minute."
    Surfat beugte sich zu Papageorgiu hinüber, um die Kontrollgeräte zu beobachten. Es verstrich noch kurze Zeit, dann huschten die neun Leuchtpunkte, die neun Schiffe waren, in verschiedene Richtungen davon.
    „Da fliegen sie hin", sagte Surfat gedampft. „Ich will nicht die alte Geschichte von der Suche nach der Nadel im Heuhaufen erzählen, aber unsere Situation ist nicht viel anders."
     
    *
     
    Redhorse wußte, daß die Suche nach dem Notbahnhof auch dann fehlschlagen konnte, wenn seine Vermutung, daß die Station sich noch am ursprünglichen Platz befand, richtig war. Die Positionsangaben, die den Maahks zur Verfügung standen, waren alles andere als genau. Es konnte durchaus passieren, daß die BARCELONA tagelang im Mittelpunkt des Suchgebietes herumflog, ohne überhaupt dort zu sein, wo sich der Bahnhof vor fünfzigtausend Jahren befunden hatte.
    Es waren zwei Tage terranischer Zeitrechnung vergangen, seit sich die BARCELONA von den anderen Schiffen des Verbandes getrennt hatte. Die einzige Arbeit der Besatzung bestand darin, ununterbrochen die Ortungsgeräte zu beobachten. Redhorse wußte genau, daß es eine ermüdende Aufgabe war, nicht dazu angetan, die Moral der Raumfahrer zu heben. Hinzu kam noch das Bewußtsein, in einem hundert Meter durchmessenden Schiff verlassen durch den Leerraum zu fliegen. Andro-Beta war ein winziger Leuchtpunkt auf den Bildschirmen, und auch der Andromedanebel sah auf diese Entfernung nicht besonders eindrucksvoll aus.
    Redhorse ließ die Mannschaft Schachturniere austragen und führte endlose Gespräche mit Grek 1. Der Maahk hatte seine anfängliche Ablehnung aufgegeben und schien nun überzeugter zu sein als Redhorse. Für Redhorse waren die Diskussionen mit dem Wissenschaftler immer wieder interessant. Manchmal erschienen ihm die Ansichten des Methanatmers abstrakt, aber nach längerem Nachdenken fand er stets heraus, daß Grek 1 sich streng an die Logik hielt.
    Am dritten Tag der Suche mußte Major Redhorse Brazos Surfat ermahnen, der sich der Spezialkabine des Maahks genähert hatte, um dem Wesen einige pointierte Witze zu erzählen. Da Surfat stets als erster Spieler aus den Schachturnieren ausschied, begann Redhorse mit einer zusätzlichen Kartenspielrunde. Im Verlauf von zwei Stunden verlor er 52 Solar an Surfat, der das Geld mit einem befriedigten Lächeln einsteckte. Im Endspiel des Schachturniers unterlag Chard Bradon dem Zweiten Ingenieur der BARCELONA.
    Trotz der Bemühungen Redhorses fanden sich für ein zweites Turnier keine Teilnehmer, dagegen wurde in Surfats Kabine um höchste Einsätze gepokert. Bei Beginn des vierten Tages der Suche hatte Surfat über vierhundert Solar gewonnen, und fast jedes Besatzungsmitglied zählte zu den Verlierern. Der Name Surfat wurde wie eine Verwünschung ausgesprochen. Surfat wurde argwöhnisch und riegelte die Kabine, die er mit Papageorgiu teilte, von ihnen ab. Der Offiziersanwärter mußte ein Losungswort flüstern, bevor Surfat ihn einließ.
    Drei Techniker aus dem Oberdeck bekamen von der Sache Wind, bauten eine Abhöranlage über die Kabinentür und hörten das Losungswort mit. Kaum war Surfat allein in seiner Kabine, maskierten sich die drei Männer und drangen mit Hilfe des Losungswortes in den kleinen Raum ein. Der Sergeant wurde gefesselt. Die Suche nach dem verlorenen Geld verlief jedoch ohne Erfolg.
    Als Papageorgiu zurückkam, fand er Surfat gefesselt, aber triumphierend im Bett.
    „Sie haben das Geld nicht gefunden", sagte Surfat, während der Grieche ihn losband. „Sie haben alles durchwühlt, ohne es zu finden ..."
    „Ich wünschte, Sie wurden aus diesem Raum keine Spielhölle machen." sagte Papageorgiu.
    „Das sollten Sie nicht sagen", meinte Surfat. „Immerhin sind Sie mit zehn Prozent am Gewinn beteiligt."
    Drei Stunden später empfingen die Masseorter der BARCELONA auf überlichtschneller Hyperbasis ungewöhnliche Impulse.
    Papageorgiu, der zusammen mit Surfat Dienst hatte, drehte hastig an den Stellknöpfen der verschiedenen Geräte.
    „Impulse, Sir!" rief er Redhorse zu.
    „Entfernung?" erkundigte sich Redhorse.
    „Vierundzwanzig Lichtjahre", erwiderte Papageorgiu.
    „Wahrscheinlich ist es eines unserer Schiffe", vermutete Leutnant McGowan, der Redhorse bei der Pilotenarbeit assistierte.
    „Ich werde die Materietaster einkoppeln", sagte Papageorgiu.
    Ein Blick überzeugte Surfat, daß die Beobachtungsbildschirme noch leer blieben. Was immer das für ein Ding war, das die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher