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0291 - Brücke zwischen den Sternen

Titel: 0291 - Brücke zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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Gruppe von mehreren hundert Raumschiffen brauchte etliche Zeit, um sich in das Ballungsfeld einzuschleusen. Daß das Feld zu Beginn des Einschleusvorgangs stabil war, bedeutete keineswegs, daß es dies am Ende auch noch sein mußte. Dutzende von Schiffen materialisierten über Kahalo als glühende, rotierende Gaswolken, die sich blitzschnell ausbreiteten und im All verschwanden. Andere erschienen als grotesk verzerrte Metallklumpen, und wieder andere blieben für immer verschwunden.
    Aber im Verhältnis zur Gesamtzahl der Schiffe war die Verlustziffer gering. Nach zweieinhalb Wochen, als die HELIPON zu ihrem voraussichtlich letzten Kurierflug zwischen Kalif und Gleam startete, hatten sich insgesamt 15.855 Einheiten, darunter die sechstausend Schiffe der Schrotschuß-Wachflotte, in Richtung Heimatgalaxie abgesetzt. 15.743 davon kamen unversehrt auf Kahalo an, die restlichen einhundertundzwölf wurden auf die Verlustliste geschrieben.
    Am 20. August 2405 landete die HELIPON wieder auf Gleam - zum letzten Mal, wie jedermann glaubte. Unter den Informationen, die Tsin Muno zu überbringen hatte, befand sich eine, die sich von der übrigen abhob und nicht in das übliche Schema von nüchternen Ziffern und Daten paßte.
    Über Kahalo war die Meldung gekommen, daß Mory Rhodan-Abro Zwillinge zur Welt gebracht hatte. Seit dem 16. August war Perry Rhodan, der Großadministrator des Solaren Imperiums, Vater eines Jungen und eines Mädchens, wobei der Bericht mit minuziöser Sorgfalt erwähnte, daß das Mädchen zuerst angekommen sei, der Junge acht Minuten später.
    Tsin Muno war dankbar dafür, daß er diese Meldung überbringen durfte. Seit mehr als zwei Wochen bildete sie die erste erfreuliche Abwechslung in seinem tristen Dasein als diplomatischer Kurier.
    Perry Rhodan erhielt die Nachricht unmittelbar nach dem Start der letzten mit Zusatztriebwerken versehenen Raumschiffe. Alles Menschenmögliche war getan worden, um auch die letzte Einheit zu retten. Nur noch eintausend Schiffe modernster Bauart befanden sich im Tri-Sektor. Auf Gleam hatte man endlich Zeit zu verschnaufen und sich zu besinnen. Der Großadministrator veranstaltete aus Anlaß der Geburt der Zwillinge eine Feier, zu der die Mannschaft der HELIPON vollzählig eingeladen wurde. Für Timo war das die erste Gelegenheit seit rund zwei Wochen, mit jemand zu sprechen, der nicht zur HELIPON gehörte, und ein Glas in der Hand zu halten, das nicht aus undurchsichtigem Plastikmaterial bestand. Er war müde bis in die Knochen und infolgedessen nach drei Gläsern Whisky so betrunken, daß er sich an den Rest der Feier nicht mehr erinnerte.
    Am nächsten Tag startete die HELIPON zum Rückflug nach Schrotschuß. Auf Gleam hatte man inzwischen damit begonnen, die Werften, Landefelder, technischen Einrichtungen und Lagerräume zu zerstören, damit sie dem Gegner nicht in die Hand fielen. Überall schossen die Pilze nuklearer Explosionen in die Höhe. Material im Wert von Billionen von Solar, das die Schiffe nicht hatten mitnehmen können, wurde geopfert. Wenn die Tefroder auf Gleam landeten, würden sie nichts mehr vorfinden, was die Landung lohnte.
    Auf dem Rückflug vertrat Timo Benz den Dritten Offizier und Leiter der Navigationsgruppe, der sich krank gemeldet hatte und im Bordlazarett unter ärztlicher Aufsicht stand. Timo hielt das für ungerecht. Er war sicher, daß Captain Zuckerman nichts weiter als einen Kater hatte und sich um keinen Jota schlechter fühlte als er sich selbst. Der Alkohol hatte ihm zugesetzt. Er hatte Schädelbrummen und einen faden Geschmack im Mund, und der Magen fühlte sich an, als wäre er zwischen den Rippen eingequetscht. Timo Benz war dankbar, daß der Kurs der HELIPON so einfach war und die Rechenmaschinen alle Arbeit abnahmen.
    In der üblichen sicheren Distanz vom Tri-System ging das Schiff in den Linearraum. Das Bild auf dem Panoramaschirm veränderte sich. Die Schwärze des Alls verwandelte sich in ein milchiges Grau von halbdurchsichtiger Konsistenz. Die bisher farbigen Lichtpunkte der Sterne nahmen einheitliche, weiße Färbung an und stachen mit unnatürlicher Leuchtkraft aus dem Grau hervor. Der Rand der großen Galaxis Andromeda, im Normalraum infolge der Sternfülle des Beta-Nebels kaum sichtbar, zog sich wie ein mattschimmerndes, solides Band quer über die rückwärtige Bildfläche.
    Träge hing Timo Benz seinen Gedanken nach. Perry Rhodans Abflug von Gleam war auf den 25. August festgesetzt. Danach würde sich im Großraum
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