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0289 - In der Hölle verschollen

0289 - In der Hölle verschollen

Titel: 0289 - In der Hölle verschollen
Autoren: Jason Dark
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gehalten hatte.
    Vor ihnen stand jemand, den sie beide so unendlich liebten.
    Johnny, ihr Sohn!
    ***
    Der Satan ließ ihnen Zeit. Er ahnte, was in den beiden vorging. Ihre Qual mußte ungeheuer sein, und der Teufel wollte sie genießen. Für ihn waren es Augenblicke des höchsten Glücks, zeigten sie ihm doch, wie groß seine Macht war, die er über die Menschen besaß.
    Sheilas und Bills Rücken zuckten. Satan wußte, daß beide weinten. Gefühle überkamen sie und wer sich Gefühle leistete und sie zeigte, der war schwach.
    Wenigstens nach der Philosophie des Teufels.
    »Nun?« fragte er nach einer Weile, denn er wollte, daß es weiterging. Eine akustische Antwort bekam er nicht. Sheila blieb in ihrer Haltung, zeigte Asmodis weiterhin den Rücken, wobei ihre Schultern hin und wieder bebten.
    Bill Conolly reagierte anders. Er drückte seinen Oberkörper langsam hoch und fuhr gedankenschnell herum. Sein Gesicht verzerrte sich, in den Augen leuchteten Wut, Haß und Hilflosigkeit, und Bill konnte sich nicht mehr beherrschen.
    Er drehte durch.
    Es war ein gewaltiger Sprung, der ihn in die unmittelbare Nähe des Satans brachte, wobei Bill überhaupt nicht darauf achtete, daß ihm der Teufel haushoch überlegen war.
    Er wollte ihn stürzen, ihn schlagen, nur um irgend etwas zu tun und seine Hilflosigkeit abzureagieren.
    Auch Sheila hatte von der Aktion ihres Mannes etwas bemerkt.
    Sie war herumgefahren. Der verzweifelter Schrei: »Nein, Bill, nicht!« fruchtete bei dem Reporter nicht, denn er sprang den Teufel an.
    Satan ließ ihn kommen.
    Dann schlug er zurück.
    Es war bei ihm so gut wie keine Bewegung zu sehen. Ein blitzschnelles Reagieren, das Ausspielen seiner eigenen Stärke, und Bill Conolly wurde voll getroffen.
    Sekundenlang schwebte er in der Luft. Von gewaltigen Kräften herumgerissen, um die eigene Achse gewirbelt und ohne eine Chance zur Gegenwehr. Er hatte seine Arme ausgebreitet, die Beine ebenfalls und wirkte wie ein Fallschirmspringer ohne Schirm.
    Dann klatschte er zu Boden.
    Ein harter Fall. Obwohl nichts zu sehen war, dröhnte es, und dort, wo Bill die nicht sichtbare Unterlage berührt hatte, stoben Funken in einer langen roten Kette in die Höhe.
    Satan hob seinen Klumpfuß. Ein widerlich anzusehendes pechschwarzes Pferdebein, und er setzte den ebenfalls schwarzen Huf besitzergreifend auf Bills Rücken.
    Dabei schaute er Sheila an.
    Sie sagte nichts. Sie wußte aber, daß der Satan mit ihnen machen konnte, was er wollte. Wie er die gesamte Familie unter Kontrolle bekommen hatte, dokumentierte er mit dieser Geste. Nicht ein Wort drang aus seinem häßlichen Maul. Stumm schaute er Sheila an, die seinem Blick nicht auswich und sich nicht traute, eine Frage zu stellen, weil sie wußte, wie die Antwort ausfallen würde.
    »Nun?«
    Sheila schüttelte den Kopf.
    »Soll ich ihn vernichten?« fragte der Teufel lauernd, wobei die Bosheit in seinem Gesicht geschrieben stand.
    »Nein, bitte…«
    »Bitte, sagst du?« Asmodis lachte. »Sie sagt bitte zu dem Herrn der Hölle. Ausgerechnet Sheila Conolly, die jetzt meine Dienerin ist. So habe ich es haben wollen. Bitten sollst du mich. Bitten und anflehen, denn nicht anders will ich es haben.«
    Sheilas Gesichtszüge zeigten Qual. »Was soll ich denn noch alles tun? Was verlangst du, Satan?«
    »Daß du mir gehorchst.«
    »Du hast mich schon in deinen Klauen.«
    »Das reicht mir nicht. Ich will deinen Mann ganz und auch deinen Sohn. Ihr sollt mir gehorchen. Das Leben deines Mannes liegt in meiner Hand. Ich kann ihn töten, aber es kommt auf dich an. Wirst du das tun, was ich von dir verlange?«
    Ohne zu zögern, nickte Sheila.
    »Das genau wollte ich wissen. Und jetzt gib gut acht, Sheila Conolly.« Ohne seinen Fuß auch nur um einen Zoll abzuheben, griff der Teufel in eine Manteltasche und holte etwas hervor.
    Es waren zwei Dolche.
    Die Augen des Teufels leuchteten, als er die Waffen in den Pranken hielt. Eine zuckende Bewegung seiner beiden Arme, und im nächsten Augenblick befanden sich die Dolche in der Luft. Er fing sie ebenso geschickt wieder auf, so daß die beiden Spitzen nach vorn auf Sheila zeigten.
    »Hast du es gesehen?«
    »Was soll das?«
    »Heb deine Arme!«
    Sheila wußte, daß sie die schlechteren Karten in er Hand hielt und all das tun mußte, was der Teufel von ihr verlangte. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als zu gehorchen.
    »Bleib so stehen!« Der Satan hatte kaum ausgesprochen, als er die beiden Waffen schleuderte. Auf dem kurzen Stück
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