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0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
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sah ich Spinnweben.
    Phil lag dicht neben mir. Auch er war gerade zu sich gekommen und grinste mich an.
    »Na, Jerry? Ich schätze, Ho Chang liebt die Abwechslung. Wenn das so weitergeht, lernen wir noch alle Fußböden New Yorks kennen. Mich stört nur, dass es immer im gefesselten Zustand ist. Das habe ich ehrlich gestanden nicht so gern.«
    Ich grinste zurück. »Mir macht es kaum etwas aus, Phil. Lieber gefesselt auf einem Fußboden, als mit einem Strick um dem Hals an der Decke baumeln.«
    »Du hast du nun auch wieder recht«, gab mein Freund zu. »Übrigens, wie wäre es denn, wenn du mir jetzt mal erzählen würdest, wer hinter der ganzen Sache steckt? Wenn ich dich verstanden habe, siehst du schon klar?«
    Ich nickte. »Ich glaube jedenfalls, dass ich der Lösung auf der Spur bin«, sagte ich. »Im Moment würde ich allerdings vorschlagen, dass wir zumindest den Versuch machen, uns unserer Fesseln zu entledigen.«
    »Okay, Jerry.«
    Phil rollte sich zu mir, und ich legte mich so auf die Seite, dass ich mit den Fingern an seine Fesseln herankam. Der Knoten saß jedoch so fest, dass alle Mühe umsonst war. Im Eifer hatten wir völlig überhört, dass jemand eingetreten war.
    Ich wurde plötzlich zurückgerissen und sah in das wutverzerrte Gesicht eines Chinesen. Er schlug mir mit dem Handrücken auf den Mund. Der fade Blutgeschma'ck machte mich vollends sauer. Da man mir nur die Füße gefesselt hatte, konnte ich die Knie bewegen. Als er sich zu Phil runterbeugte, zog ich die Knie an und stieß ihm beide Füße in den verlängerten Rücken.
    Er segelte über Phil hinweg und schlug mit dem Kopf gegen die Wand. Stöhnend kam er wieder hoch und wollte sich auf mich stürzen, als er wie angenagelt stehen blieb. Er starrte genau in die Mündung einer Pistole.
    Wir folgten seinem erstaunten Blick und sahen das fröhlich grinsende Gesicht von Hoy Sing. Die Überraschung war vollkommen.
    »Hoy Sing? Wie kommst du denn hierher?«, fragte ich erstaunt.
    Unser V-Mann kniete bereits bei mir und löste mit einer Hand meine Fesselung. Die Mündung der Waffe blieb auf den Chinesen gerichtet, in dessen Gesicht jetzt nackte Angst stand.
    Hoy Sing schaffte es mit einer Hand nicht. Er stand auf und rief dem Chinesen ein paar Worte in seiner Muttersprache zu. Der kam zögernd näher und kniete sich neben mich. Zwei Minuten später war ich frei.
    Der Chinese musste nun auch Phils Fesseln lösen und wurde dann von uns zu einem handlichen Paket verschnürt.
    Aus Hoy Sings Bericht ergab sich, dass er das Chinese Heaven schon seit Tagen unter Beobachtung hielt. So wusste er auch von unserer Gefangennahme. Später hatte er sich unter die versammelten Chinesen gemischt und unserer Verurteilung beigewohnt.
    Er hatte sofort beim FBI angerufen und Walter Stein informiert, aber noch vor dem Eintreffen der Kollegen hatte man uns hierher gebracht. Hoy Sing, der unsere Spur nicht verlieren wollte, war uns gefolgt und hatte abgewartet, bis die Chinesen, bis auf den einen Mann, der uns bewachen sollte, abgezogen waren.
    »Wil befinden uns hiel auf dem Gelände einel ehemaligen Spedition. Del Besitzei ist tot, und das Geschäft soll demnächst velsteigelt weiden. Um Mittelnacht kommt Ho Chang mit seinen Leuten wiedel hei. Bis dahin sind wil hiel sichel.«
    Lächelnd holte Hoy Sing unsere Dienstpistolen hervor und übergab sie uns.
    »Ich habe sie bei dem allgemeinen Dulcheinandel sichelgestellt.«
    »Hört zu«, sagte ich. »Ich sehe mich jetzt draußen einmal um und versuche zu telefonieren. Ihr versteckt den Chinesen und geht dann irgendwo in Deckung, bis ich zurück bin. Wir haben noch eine knappe Stunde Zeit, bis Ho Chang mit seinen Leuten auftaucht. Es muss so überraschend für sie kommen, dass sie keine Chance mehr haben, uns einen Strich durch die Rechnung zu machen.«
    Phil nickte. »Okay, Jerry, verdufte du. Hoy Sing und ich suchen eine günstige Stellung. Erkennungszeichen ist It’s a long way to Tipperary.«
    »All right.«
    Ich drückte den beiden die Hand und machte mich auf die Socken. Auf dem Platz standen ein paar Lastzüge und ganze Stapel leerer Kisten. Das Tor war unverschlossen und führte auf die Ninth Avenue. Links sah ich die beiden Uhrentürme des Subway Yard.
    Ich setzte mich also in Trab. Die Männer vom Nachtdienst staunten nicht schlecht, als ich ihnen meinen Ausweis unter die Nase hielt.
    Ich wählte LE 577 00 und hatte unverschämtes Glück, dass Jimmy Reads im Haus war. Er freute sich riesig, und ich klärte ihn
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