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0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
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Hause?«
    Betty Webster schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Dupas. Mittwochs ist sein Bowlingabend. Da wird es immer Mitternacht, bis Thomas zurückkommt. Es ist sein einziges Vergnügen.«
    Der Fremde lächelte. »Sie scheinen eine verständnisvolle Frau zu sein, Mrs. Webster. Ich wünschte, meine Frau hätte die gleichen Ansichten.«
    Er hatte den Kühler gefüllt und brachte den Eimer zurück. Dann schloss er die Motorhaube wieder und stieg ein. Der Motor brummte auf und verstummte sofort wieder.
    Betty beugte sich vor. »Ist etwas nicht in Ordnung, Mr. Dupas?«
    Erst sah sie nur sein grinsendes Gesicht, dann erkannte sie die Pistole in seiner Hand. Sie starrte genau in die Mündung und wich entsetzt zurück.
    Mit einem Satz sprang der Fremde aus dem Wagen und ergriff ihr Handgelenk.
    »Keinen Laut, Mrs. Webster. Es täte mir leid, wenn ich abdrücken müsste. Wenn Sie vernünftig sind, passiert Ihnen nichts.«
    »Wollen Sie Geld?«, stammelte die junge Frau.
    Igor Dupas schüttelte den Kopf. »Vorerst nicht, Mrs. Webster. Gehen Sie ins Haus hinein, ich werde Ihnen alles erklären, wenn es an der Zeit ist.«
    Eisern hielt der Mann das Handgelenk der Frau umklammert und zog sie über den Hof zur Haustür. Als sie eintraten, legte er den Sperrhaken vor. Dann stieß er sie ins Wohnzimmer.
    »Setzen Sie sich!«, befahl er und Betty gehorchte widerspruchslos.
    Der Fremde setzte sich ihr gegenüber in einen Sessel.
    »Jetzt hören Sie mir einmal gut zu, junge Frau. Haben Sie schon von dem New Yorker Notar Nachricht bekommen, wann die Testamentseröffnung ist?«
    Betty sah erstaunt auf. »Sie meinen Dr. Jerson, der die Angelegenheiten meines Bruder Frank bearbeitet?«
    Igor Dupas nickte. »Yes, Mrs. Webster, den meine ich. Wie die Zeitungen schrieben, besteht doch keinerlei Schwierigkeiten bei der Vollstreckung oder doch?«
    »Nein, Mr. Dupas. Die Testamentsvollstreckung soll am kommenden Dienstag erfolgen. Aber warum interessieren Sie sich dafür?«
    »Das braucht Sie nicht zu beschäftigen, Mrs. Webster. Kennt Dr. Jerson Ihren Mann?«
    Betty schüttelte den Kopf. »Nein, er hat ja mit der Erbschaftssache nicht zu tun. Ich begreife Ihre Fragen nicht.«
    Igor Dupas drückte den Rest seiner Zigarette im Aschenbecher aus und beugte sich vor.
    »Mrs. Webster, ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass ich sofort von der Schusswaffe Gebrauch machen werde, wenn Sie auch nur den geringsten Trick versuchen sollten. Sie werden mich jetzt nach New York begleiten und mich am Dienstag bei Dr. Jerson als Ihren Mann vorstellen. Es interessiert mich, ob im Nachlas Ihres Bruders noch Papiere sind, die den neuen Turbinenwagen betreffen. Ich will nichts weiter, als dass Sie mir diese Papiere aushändigen. Wenn das geschehen ist, können Sie sofort hierher zurückfahren.«
    Betty vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte.
    »Aber das ist unmöglich, Mr. Dupas. Ich habe meinen kleinen Jungen im Haus. Ich kann ihn doch nicht einfach allein lassen. Bitte haben Sie doch Verständnis für eine Mutter.«
    Der Fremde schüttelte den Kopf. »In meiner Situation kann ich keine Rücksicht nehmen. Mrs. Webster. Mein einziges Entgegenkommen wäre, Ihnen zu erlauben, den Jungen mitzunehmen. Entschließen Sie sich also. Ich habe keine Zeit zu verlieren.«
    »All right, Mr. Dupas. Ich muss nur nach oben ein paar Sachen zusammenpacken und Harry anziehen. Es dauert höchstens zehn Minuten.«
    Als sie aufstand erhob sich Dupas ebenfalls.
    »Ich komme mit, Mrs. Webster. Es genügt übrigens, wenn sie Ihren Jungen anziehen. Was Sie sonst noch für die Tage brauchen, können wir unterwegs besorgen.«
    Der zweieinhalb Jahre alte Junge, musterte den Fremden und lachte ihn dann an. Zutraulich ergriff er dessen Hand und ließ sich sogar auf den Arm nehmen. Dupas ließ Betty vorausgehen und trug den Jungen hinter ihr her.
    Betty schlug den Kleinen vorsorglich in eine Decke und löschte alle Lichter im Haus. Dann ging sie mit dem Unbekannten, dem sie den Namen Dupas nun nicht mehr abnahm, zur Garage und bestieg den Mercury. Den Kleinen nahm sie auf den Schoß.
    Der Fremde setzte sich hinter das Steuer und ließ den Motor an.
    Für Betty Webster und ihren Sohn Harry begann damit eine Fahrt ins Ungewisse.
    ***
    Als ich zu mir kam, spürte ich sofort den Äthergeruch in der Nase. Ich lag auf den blanken Dielen einer Holzbaracke, die wohl einmal als Lagerraum gedient hatte. Eine trübe Lampe brannte an der Decke, und überall in den Ecken und an den Wänden
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