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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe
Autoren: Unbekannt
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Gesichtsausdruck wurde verschlossen. „Es ist sehr dringend", sagte sie, „aber aus bestimmten Gründen möchte ich mit Ihnen allein darüber sprechen."
    „Können Sie mir wenigstens sagen, worum es geht?"
    „Um die Fragmentwaffe der MdI", erwiderte die Mathelogikerin.
    Atlan fühlte, wie es in seinem Nacken zu prickeln begann. Das Gefühl drohenden Unheils, das ihn schon vor der Zündung der zweiten Fragmentwaffe befallen hatte, verstärkte sich noch.
    „Kommen Sie sofort zur Erde", sagte er. „Ich erwarte Sie im HQ der Abwehr."
    Sintra Rontoff schaltete ab, bevor noch irgend jemand etwas sagen konnte.
    Atlan breitete seine Arme aus und trat von den Funkgeräten weg.
    „Ich wußte noch gar nicht, welch eine vertrauenerweckende Persönlichkeit ich bin", sagte er sarkastisch. „Obwohl das Mädchen dringend seine Neuigkeit loswerden will, möchte sie unter vier Augen mit mir sprechen."
    „Ich frage mich, was sie will", sagte Rhodan nachdenklich. „Als Sektionschefin hat sie das Recht, in der Programmierungszentrale von Nathan zu arbeiten. Vielleicht hat sie irgend etwas herausgefunden, was wir noch nicht wissen."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Zentrale auf Luna wichtige Nachrichten neuerdings auf diesem Weg weitergibt", sagte Allan D. Mercant. „Es kann sich nur um eine Kleinigkeit handeln, der die Frau aus irgendwelchen Gründen eine Bedeutung beimißt, die nicht angebracht ist. Hätte Nathan besorgniserregende Ergebnisse errechnet, wären wir bereits davon unterrichtet."
    „Als Sektionschefin kann die Mathelogikerin einige Geräte der Positronik für private Studien benutzen", erinnerte Atlan. „Vielleicht hat sie experimentiert und irgendeine Spur gefunden."
    „Ich stelle fest, daß der Anruf deinem Pessimismus neuen Auftrieb gibt", sagte Rhodan. „Sobald die junge Dame eintrifft, möchte ich benachrichtigt werden."
    „Sie bat um eine Unterredung unter vier Augen", sagte Atlan.
    „Dann wirst du deine Augen ausnahmsweise einmal fest schließen, damit ich dabei sein kann", sagte Rhodan.
     
    3.
     
    Aboyer landete auf dem Dach des Bennerton-Hotels, nachdem ihm der Robotwächter einen Platz zugewiesen hatte. Er schaltete die Turbinen des Gleiters aus und lehnte sich im Sitz zurück.
    „Heute sind die letzten Konferenzteilnehmer auf der Erde eingetroffen", sagte er zu Willy. „Wenn meine Theorie stimmt, müssen diese Abgeordneten die Fragmente der dritten Waffe eingeschleppt haben."
    Willy hatte Mühe, sich auf die Worte seines neuen Freundes zu konzentrieren. Die Wärme, die innerhalb der Kanzel herrschte, hatte ihn träge gemacht. Er ließ eines seiner Stielaugen hin und her schwanken, um den Eindruck zu erwecken, er würde angestrengt nachdenken.
    „Warum verdächtigen Sie ausgerechnet die Administratoren, die heute angekommen sind?" erkundigte er sich bei Aboyer.
    „Weil", sagte Aboyer, „sie verhältnismäßig unbeobachtet blieben.
    Die Suche nach den Teilstücken der zweiten Waffe hat Rhodan und seine Helfer vollauf beschäftigt. Natürlich werden wir Fragmente der dritten Waffe weder im Gepäck noch in den Uniformen der zuletzt gekommenen Abgeordneten finden. Es ist unser größtes Problem, das Versteck eines Waffenfragments zu finden, solange es noch nicht zu spät ist, um einzugreifen."
    Willy hoffte, daß Aboyer sich irrte. Er konnte sich nicht vorstellen, daß sie Erfolg haben würden. Wenn es diese dritte Waffe tatsächlich gab, konnte sie wahrscheinlich nur von gut ausgerüsteten Mutanten gefunden werden.
    Matten-Willy behielt diese Gedanken jedoch für sich, da er seinen Freund nicht mutlos machen wollte. Er nahm sich vor, Aboyer zu helfen, so gut es ihm möglich war.
    Aboyer zog ein Blatt Papier aus seiner Hosentasche und las Willy einige Namen vor.
    „Das alles sind Abgeordnete, die heute angekommen sind. Ich habe inzwischen die Zimmernummern dieser Administratoren herausgefunden. Da ich keinen Offiziellen Auftrag habe, darf ich auf keinen Fall entdeckt werden. Deshalb wird es Ihre Aufgabe sein, jeweils den Konferenzteilnehmer für eine halbe Stunde abzulenken, dessen Zimmer ich untersuche. Geben Sie vor, daß Sie etwas Wichtiges zu besprechen hätten, und verwickeln Sie dann den Betreffenden in ein Gespräch."
    Willy gluckste vor Aufregung. Er war wieder hellwach. Es hielt ihn kaum noch auf seinem Platz. Er sah, daß Aboyer den tragbaren Heizstrahler einschaltete. Der Rollkragenpullover des Agenten war schweißdurchtränkt, so heiß war es innerhalb der Kanzel „Ich
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