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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe
Autoren: Unbekannt
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einem kurzen Flug durch die Librationszone tauchte die MUTRAS wieder ins Normaluniversum ein. Das Robotschiff war nur noch ein flackernder Leuchtpunkt auf den Bildschirmen. Nur das Bild der Fragmentwaffe, aufgenommen und gesendet von einer Spezialkamera, erschien deutlich auf dem Empfängerschirm der Raumbeobachtung.
    „Da sehen Sie Ihr liebstes Kind", sagte Rhodan spöttisch und nickte Dr. Hauser zu. „Gestochen scharf, als läge es drei Meter von Ihren Füßen entfernt."
    „Schutzschirm einschalten!" befahl Hoan Thin.
    Gleich darauf kam die Bestätigung. Dr. Hauser warf Rhodan einen fragenden Blick zu. Rhodan wußte nicht, was geschehen würde, sobald Hauser den Fernzünder auslöste. Der Großadministrator trug die Verantwortung. Eine halbe Million Meilen schien eine genügend große Entfernung zu sein. Trotzdem zögerte Rhodan. Die Fragmentwaffe war nur klein, aber sie war ein Produkt der MdI und konnte vielleicht über Lichtjahre hinweg eine Katastrophe auslösen.
    „Nun sind Sie an der Reihe, Sir", sagte Dr. Hauser leise.
    „Zünden Sie!" stieß Rhodan hervor Der Bildschirm, auf dem die Fragmentwaffe zu sehen war, schien unter einer plötzlichen Lichtflut zu vergehen. Unwillkürlich trat Rhodan einen Schritt zurück. Das Robotschiff zerbarst in einer Atomexplosion gigantischen Ausmaßes. Eine rotglühende Wolke bildete sich, die sich rasch ausdehnte.
    „Wir müssen näher heran, Sir!" stieß Hauser hervor. „Jetzt können wir es riskieren."
    „Nun gut, Major! Beschleunigen Sie!" rief Rhodan dem Chinesen zu.
    Die MUTRAS sprang förmlich durch den Weltraum. Ihre empfindlichen Ortungs- und Peilgeräte empfingen ununterbrochen Impulse, die von der verheerenden Explosion ausgingen.
    „Die zweite Fragmentwaffe war eine Atombombe mit ungeheurer Sprengkraft", sagte Atlan zu Perry Rhodan. „Ich kann mir vorstellen, wie es in Terrania ausgesehen hätte, wenn das Ding in der Solar Hall explodiert wäre."
    „Terrania wäre vom Erdboden ausgelöscht worden", sagte John Marshall erschüttert. „Millionen Menschen hätten den Tod gefunden."
    „Sie unterschätzen die Wirkung der Bombe" mischte sich Fran Hauser ein. „Die Energiefreigabe hätte ausgereicht, um den gesamten asiatischen Kontinent zu verwüsten. Die Schutzschirme in der Solar Hall wären im Augenblick der Explosion durchbrochen worden."
    „Das war also die wirkliche Waffe, die die MdI in Terrania eingeschmuggelt haben", sagte Rhodan erleichtert. „Der Ultraschwinger sollte uns von dieser Bombe ablenken. Die Einzelteile der zweiten Waffe waren so gut versteckt, daß die Abgeordneten sie ungewollt mit in die Solar Hall gebracht hätten."
    Während Hausers Team die Meßergebnisse auswertete, dachte Rhodan schon an den Rückflug zur Erde und an die Konferenz. Er wunderte sich über Atlans Schweigsamkeit. Der Arkonide schien trotz der Vernichtung der zweiten Waffe noch beunruhigt zu sein.
    Rhodan maß dem Pessimismus des Lordadmiral jedoch wenig Bedeutung bei. Immer dann, wenn die Terraner wider Erwarten einen Erfolg errangen, begann Atlan mit seiner Schwarzmalerei „Woran denkst du?" fragte Rhodan den Arkoniden.
    „Ich schlage vor, daß wir die Wachen in der Solar Hall während der Konferenz verdoppeln", sagte Atlan. „Außerdem werde ich dafür sorgen, daß jeder Konferenzteilnehmer sorgfältig untersucht wird, bevor er das Gebäude betritt."
    „Immer noch mißtrauisch?" lächelte Rhodan.
    Atlan blickte auf die Uhr. Es war ein Uhr morgens, am 2. April 2405. Unwillkürlich mußte er Rhodans Lächeln erwidern.
    „Es darf nichts mehr passieren", sagte er. „Wir hätten keine Zeit mehr, um noch einzugreifen."
     
    *
     
    Als die MUTRAS auf dem Raumhafen von Terrania niederging, traf über Normalfunk ein dringender Funkruf vom Mond ein. Atlan wurde an das Funkgerät gerufen. Zu seiner Überraschung sah er auf dem Bildschirm das Gesicht einer jungen Frau.
    „Ich muß Sie umgehend sprechen, Lordadmiral", sagte sie, als Atlan eingeschaltet hatte. „Ich bin Mathelogikerin Sintra Rontoff, Sektionschefin auf Luna."
    „Sie scheinen ein sehr resolutes Mädchen zu sein", stellte Atlan fest.
    „Trotzdem werden Sie mir sagen müssen, was Sie auf dem Herzen haben, denn ich bin ein vielbeschäftigter Mann."
    „Kann jemand mithören?" fragte die Inderin.
    „Wir haben viel Prominenz an Bord", gab Atlan zurück. „Die Herren sind alle daran interessiert, was Sie uns zu sagen haben."
    Er trat zur Seite, so daß die Frau in die Zentrale blicken konnte.
    Sintras
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