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0284 - Der Henker und sein Millionär

0284 - Der Henker und sein Millionär

Titel: 0284 - Der Henker und sein Millionär
Autoren: Der Henker und sein Millionär
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ihr meinen Dienstausweis. »FBI, Madam!«'
    Sie zuckte zusammen. »FBI? Um Gottes willen, was hat denn John damit zu tun?«
    »Haben Sie den Brief .noch?«
    »No, Sir. Er hat ihn mir ja noch gar nicht gegeben.«
    »Was machen wir jetzt, Jerry?«, fragte Russell.
    Ich zwinkerte. »Am besten besprechen wir das in Ruhe unten im Wagen.«
    Er verstand sofort. Ich sagte der Frau noch, dass wir sie wahrscheinlich noch mal aufsuchen würden. Dann traten wir den Rückzug an. Vor der Haustür steckten wir uns eine Zigarette an.
    »Obwohl ich schon beinahe der festen Überzeugung bin, dass es sich bei dem Toten tatsächlich um John Castor handelt, Noel, können wir nicht eher in seine Wohnung eindringen, als bis wir Beweise für unseren Verdacht haben. Zuerst müssen wir uns einmal vergewissern, ob er nicht doch noch zum Dienst erschienen ist. Daniels kann ja mit den Leute hier bleiben, während wir eben zur Redaktion des New York Age fahren.«
    »All right, Jerry!«
    Noel gab dem Sergeant die nötigen Anweisungen und kletterte dann zu mir in den Jaguar. Wir brauchten nur ein paar Minuten bis zum 135. Straße. Der Pförtner verwies uns an einen Mr. Aberthaw. Der empfing uns in einem kleinen Büro.
    »Sie wünschen, Gentlemen?«
    »Bei Ihnen ist ein gewisser John Castor beschäftigt, Mr. Aberthaw?«, fragte ich.
    »Yes. Aber wenn Sie ihn sprechen wollen, dann haben Sie sich vergeblich bemüht. John ist heute nicht zum Dienst gekommen.«
    »Wann hätte er seinen Dienst antreten müssen?«
    »An und für sich um 22 Uhr, Sir! Aber da er oft länger hier bleibt, nehmen wir es bei ihm nicht so genau. Vor allem an den Freitagabenden nicht, wenn er zu seinem Verein geht.«
    »Wissen Sie, was das für ein Verein ist?«
    »Er nennt sich wohl Bruderschaft zum Heil der Weltl Eine Vereinigung, die es bei uns wie Sand am Meer gibt. Die Arbeitskollegen, wir haben hier noch etwa zehn Leute weißer Hautfarbe, haben ihn oft damit aufgezogen. Die Farbigen verehren ihn geradezu.«
    »Mr. Aberthaw, ist Ihnen in der letzten Zeit etwas an John Castor aufgefallen? Ich meine, war er anders als sonst?«
    »Er wurde in den letzten Tagen in zunehmendem Maße nervös, Mr. Cotton. Ich fragte ihn einmal, ob er irgendwelche Sorgen hätte. Darauf fragte er mich nur, ob ich wohl einen Menschen kennen würde, der in der heutigen Zeit keine hätte. Seine Nervosität ging so weit, dass ihm bei der Arbeit Fehler unterliefen. Er ist für die Auslieferung unserer Zeitung verantwortlich. In den letzten Tagen passierte es mehr als einmal, dass er die Bestellungen durcheinander brachte. Einige Kioskbesitzer bekamen gar keine, andere wieder zu viel Exemplare. Wir konnten die Reklamationen aus der Welt schaffen, sodass kein geschäftlicher Schaden entstand. Da auf John sonst imbedingt Verlass ist, gingen wir darüber hinweg.«
    »Hat Castor einmal mit Ihnen über die Bruderschaft zum Heil der Welt gesprochen?«
    Aberthaw schüttelte den Kopf. »Über seinen Arbeitsbereich hinaus ist John sehr verschlossen, Agent Cotton. Lediglich den Farbigen gegenüber ist er zugänglich, wie ich vorhin schon sagte.«
    »Hatte er einen speziellen Freund unter ihnen?«
    Aberthaw überlegte. »Einen Freund? Das kann ich Ihnen nicht sagen, doch schien er ein besonders herzliches Verhältnis zu Georgie Kitt zu haben.«
    »Wer ist das?«
    »Ein älterer Farbiger der in der Packerei arbeitet. Möchten Sie ihn sprechen?«
    Ich nickte. »Wenn es geht, möchte ich mich mit ihm allein unterhalten.«
    Aberthaw stand auf. »Kommen Sie bitte mit!«
    ***
    Wir verließen das Büro. Schon auf dem Flur hörte man die Druckmaschinen. Als wir die Druckerei betraten, wurden sie gerade abgestellt. Auf der anderen Seite des großen Raumes war eine Tür, die zur Packerei führte.
    Aberthaw ging auf einen grauhaarigen Mann zu. »Georgie, hier sind zwei Herren, die dich gern einmal sprechen möchten.«
    Der Farbige schlurfte vor uns her. Durch eine Tür kamen wir auf einen Flur, an dessen Ende sich das Lager befand. Nachdem wir es betreten hatten, drehte ich den Schlüssel im Schloss herum. Dann setzten wir uns auf einen Zeitungsballen.
    »Mr. Kitt, ich bin Cotton vom FBI. Das hier ist Lieutenant Russel von der Homicide Squad Bronx. Sie dürfen mit keinem Menschen über unser Gespräch reden, ist das klar?«
    Er nickte nur.
    »Sie kennen doch Mr. Castor näher?«, fragte ich.
    Seine Augen leuchteten. »Oh yes. Mr. John ist ein guter Mann, Sir.«
    »Mr. Aberthaw sagte uns, dass Sie wohl der einzige Mensch im
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