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0283 - Xorrons Totenheer

0283 - Xorrons Totenheer

Titel: 0283 - Xorrons Totenheer
Autoren: Jason Dark
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war für Menschen und deren Waffen unbesiegbar.
    Er blieb stehen, denn er hatte das Gefühl, als würde sich die Ebene oder Welt vor ihm verändern.
    Für einen Moment regte er sich nicht, weil er starr nach vorn schaute. In der Tat wichen die Nebel. Sein Blick wurde freier, und er traf einen Gegenstand, den er wohl hier nie vermutet hätte.
    Es war eine halbrunde, spiegelnde, in seinen Ausdehnungen unendlich erscheinende Wand. Für Xorron war es schwer, die Entfernung zu ihr abzuschätzen, dennoch ahnte er, daß sie ein Hindernis bildete, das er so einfach nicht durchbrechen konnte.
    Dies hatte etwas zu bedeuten.
    Und Xorron sollte sich nicht getäuscht haben, denn aus der Wand erklang eine helle Stimme.
    Pandora sprach zu ihm, und sie sagte einen folgenschweren Satz.
    »Willkommen am Rande der Ewigkeit…«
    ***
    Suko zuckte zurück.
    Selten während unserer langen Freundschaft hatte ich den Chinesen so überrascht gesehen. Er dachte auch nicht mehr an die Enge des Wagens, knallte mit dem Kopf gegen die Decke und verzog das Gesicht, doch seinen Blick hielt er auf die vor uns liegende Shao gerichtet.
    Ich blieb sitzen. Vielleicht hatte ich eine ähnliche Reaktion im Unterbewußtsein geahnt. Jedenfalls hatte sie mich nicht so überraschend getroffen wie meinen Partner.
    Nein, ich bin nicht tot, aber es mußte sein…
    So hatte Shao gesprochen. Worte, die wir zwar verstanden, aber nicht begriffen.
    Ich schaute auf Suko. Mein Freund wischte über seine Stirn. Dabei hob er die Schultern, eine bezeichnende Geste, die auch mir hätte einfallen können, und als Suko seinen Arm ausstreckte, wobei sich sein Gesicht fragend verzog, da nickte ich.
    »Ja, Suko, ich habe es auch gehört.«
    »Dann hat sie geredet.«
    »Sie?« Ich hob die Schultern. »War es wirklich Shao oder nicht doch Amaterasu?«
    »Vielleicht«, hauchte Suko, wollte jetzt Fragen stellen, aber Shao kam ihm zuvor.
    »Nicht reden«, sagte sie wieder mit ihrer fremden Stimme. »Ich bin Amaterasu. Es ist alles so unendlich kompliziert, aber es hat so sein müssen, wenn man in den Lauf des Schicksals eingreifen will.«
    »Was meinst du damit?« fragte Suko.
    »Wir müssen kämpfen, achtgeben, denn wir nähern uns dem Rande der Zeiten und der Ewigkeiten. Etwas Schreckliches ist erwacht. Wenn es nicht gestoppt wird, ist die Erde verloren.«
    »Shimada?«
    Ich hatte gefragt und bekam auch eine Antwort. Das »Ja« war nur mehr ein Hauch.
    »Aber wie ist das möglich?« hakte ich nach.
    »Junge Leute haben in ihrer Unwissenheit etwas Schlimmes getan. Oder sind dabei, es zu tun.«
    »Was?«
    »Sie haben durch eine Beschwörung die Zeiten und deren Gesetze unterbrochen.«
    »Wer?« wollte ich wissen und steigerte meine Stimme, was Suko überhaupt nicht gefiel.
    »Schrei sie doch nicht so an!« sagte er zu mir.
    Shaos Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Es ist schon gut, laß ihn!« sagte sie mit Amaterasus Stimme. »Aber ihr müßt euch wirklich beeilen, denn die Zeit drängt.«
    »Was sollen wir machen?«
    »Findet den Fächer!«
    »Welchen Fächer?« fragte Suko, obwohl er an sich hätte wissen können, um welch eine Waffe es sich dabei handelte. Darum hatte sich damals viel gedreht, und deswegen war auch der goldene Samurai erschienen.
    »Meinen Fächer«, stöhnte Shao.
    »Hat ihn nicht der goldene Samurai?« fragte ich.
    »Nein, nicht mehr. Den Unwissenden ist es gelungen, ihn an sich zu nehmen. Sie werden ihn benutzen und bringen die Zeiten und alles, was damit zusammenhängt, durcheinander. Sie begeben sich in eine schreckliche Gefahr, von der sie nicht einmal etwas ahnen.«
    »Wer sind die Leute?« fragte mein Freund.
    »Freunde des Horrors. Sie haben einen Club gegründet und sich getroffen.«
    »Hier in London?«
    »Ja, John. In London. Aber es sind keine Landsleute, sondern junge Menschen aus Deutschland. Es ist ihnen gelungen, einen gefährlichen Platz auszumachen. Dort konnten sie die Beschwörungen durchführen, und wenn ihr nicht achtgebt und sie nicht findet, dann…« Shao sprach nicht mehr weiter. Es mußte sie ungemein anstrengen. Sie warf sich auf dem Lager hin und her. Ihr Gesicht glühte, der Atem ging keuchend, und sie hatte Mühe, sich wieder zu beruhigen.
    Suko und ich sagten nichts. Wir ließen sie in Ruhe. Was wir auch taten, es hätte verkehrt sein können.
    Shao beruhigte sich nur allmählich. Ich konnte mir ihren Zustand kaum erklären. Sie sah zwar so aus, wie wir sie kannten, dennoch war sie eine andere, denn in ihr steckte ein fremder
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