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0283 - Xorrons Totenheer

0283 - Xorrons Totenheer

Titel: 0283 - Xorrons Totenheer
Autoren: Jason Dark
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kommen!«
    »Aber Sir.« Sofort erntete ich Widerspruch. »Die Frau ist tot. Wir müssen sie mit einem Leichenwagen…«
    »Einen Rettungswagen.« Ich bestand darauf. »Haben Sie nicht verstanden?«
    »Ja… Jawohl, Sir.«
    Suko hatte meine Worte gehört, da ich ziemlich laut sprach. Jetzt hatte er natürlich Fragen, die sich ungefähr denen glichen, die auch der Polizist gestellt hatte.
    »John, sie ist doch tot! Du kannst keine Leiche…«
    Ich drängte meinen Freund ein wenig abseits und schaute ihm aus kurzer Entfernung ins Gesicht. »Hast du bei Shao eine Verletzung feststellen können?«
    Er blickte mich an. Ich beobachtete das Mienenspiel auf seinem Gesicht.
    Zunächst einmal legte er seine Stirn in Falten, dabei weiteten sich seine Augen, dann erschienen rote Flecken auf seinen Wangen, und sein schmaler Mund öffnete sich.
    »John, sie ist tot. Ich habe kein Leben mehr gespürt. Es schlug kein Herz, kein Atem drang aus ihrem Mund…«
    »Aber sie hatte nicht die Verletzungen oder Abschürfungen, die sie eigentlich hätte haben müssen!« hielt ich dagegen. »Überlege genau. Sie ist angeblich von einem Lastwagen angefahren worden und hätte Hautabschürfungen haben müssen.«
    Suko schaute auf seine leblose Freundin. »Das stimmt…«
    »Na bitte!«
    »Glaubst du denn daran, daß sie nicht…?«
    Ich winkte mit beiden Händen ab. »Das habe ich nicht gesagt. Aber irgend etwas stimmt da nicht. Weshalb hat es gerade Shao erwischt? Da muß es einen triftigen Grund geben.«
    »Und welchen?«
    »Frag mich was Leichteres«, antwortete ich meinem Freund, »aber ich habe dich nicht umsonst in London zurückgelassen, als ich nach New York ging, um die Zombie-Galeere zu erwarten.«
    »Siehst du einen Zusammenhang?«
    »Hat uns Shao nicht auf Shimadas Spur gebracht?«
    »Ja, du hast recht.« Suko atmete tief ein. »Und dafür mußte sie sterben«, knirschte er.
    »So sieht es aus.«
    Der Wagen kam. Es war ein so großes Fahrzeug, daß es erst drehen mußte. Rückwärts fuhr es an den Ort des Geschehens heran. Die Polizisten drängten die Neugierigen zurück. Als der Wagen stand, sprangen zwei Sanitäter aus dem Führerhaus. Sie öffneten die hinteren Klapptüren und holten eine Trage hervor. Mit ihr liefen sie zu Shao und stutzten.
    »Sie ist tot«, sagte einer.
    »Nehmt sie trotzdem mit.«
    »Das ist gegen die Vorschriften!«
    Ich ließ die beiden Männer auf meinen Ausweis blicken. »Hiermit ordne ich an, daß ihr sie mitnehmt und wir uns als Begleitung ebenfalls anschließen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Ja, Sir, das haben Sie.«
    »Dann bitte. Tun Sie Ihre Pflicht!«
    Die beiden Männer sagten nichts mehr. Ihre Reaktion war verständlich.
    Es widersprach tatsächlich den Vorschriften.
    Jetzt hoben sie Shao vorsichtig an und betteten sie auf die Trage, wo sie sogar noch festgeschnallt wurde, bevor die Männer die Trage in die Schienen hoben und reinschoben. Bevor die Männer die Türen schließen konnten, waren wir schon eingestiegen.
    Im Wagen war es eng. Die medizinischen Geräte erleichterten unsere Bewegungsfreiheit auch nicht. Ich mußte daran denken, daß ich schon einmal in einer ähnlichen Situation mit einem solchen Wagen gefahren war. Nur hatte da nicht Shao gelegen, sondern Jane Collins. Wenig später war sie mir von Wikka entrissen worden.
    Wir hörten das Schlagen der Türen. Der Anlasser drehte ein wenig durch, dann sprang der Motor an, und wir fuhren los.
    »Und jetzt?« fragte mich mein Freund Suko leise.
    Ich erwiderte nichts, schaute in Shaos Gesicht und entdeckte das leichte Zucken um ihre Mundwinkel.
    Sie hatte sich bewegt!
    Nicht tot?
    In meinem Innern tobte plötzlich ein Vulkan. Unheimliche Gefühle stürmten auf mich nieder. Ich konnte sie nicht in Worte fassen und Suko deshalb auch kein Zeichen geben, aber er hatte es längst bemerkt.
    »John!« ächzte er. »Verdammt, John, das stimmt tatsächlich. Sie… Sie hat sich…« Er fuhr zu mir herum und steigerte seine Stimme. »John, sie ist nicht tot!«
    Mein Freund saß da, wie vom Blitz getroffen. Er wußte nicht mehr, was er noch sagen sollte. Dabei bewegte er seine Lippen, doch kein Ton drang aus seinem Mund.
    Dafür klang eine andere Stimme auf. Es war nicht die von Shao, obwohl sie gesprochen hatte.
    »Nein, ich bin nicht tot, aber es mußte sein!«
    Wir vernahmen die Worte sehr deutlich, aber wir wußten auch, daß nicht Shao sie gesprochen hatte, sondern eine Fremde!
    ***
    Sie hatten sich von den Ruderbänken der Galeere
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