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0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bedeutet. Sie versuchte, ihn aus dem Kerker zu befreien. Doch der Versuch schlug fehl und Paris ließ Michael Ullich in seinem eigenen Palast anketten. Nicht nur an den Händen und Füßen, sondern auch mit einer Halsschelle und einem Hüftring.
    Flucht war unmöglich geworden. Auf Befehl des Paris mußte ihn Helena betreuen. Mit satanischer Freude beobachtete er, daß Helena sich sehr oft bei dem Gefangenen aufhielt. Danach kam sie immer ziemlich erschöpft aus dem Raum und auch der Junge hing dann immer ziemlich teilnahmslos in seinen Ketten.
    »Heute ist der Tag, wo ich dir dies alles vergelte!« grinste Prinz Paris höhnisch. »Ich trage die Binde des Priesters, der das Opfer tötet. Die Gebete, die Hekate am liebsten hört, sind die Schreie der Menschen, die ihr zu Ehren auf dem Altar sterben!«
    »Einen sonderbaren Geschmack haben die Leute hierzulande!« brummte Michael Ullich. Kalter Schweiß tropfte über seine Stirn. Zwar war Sandra Jamis vor einigen Tagen zu ihm vorgedrungen und hatte ihm gesagt, daß Professor Zamorra nahe war - doch die Zeit wurde immer kürzer. War er erst einmal auf dem Altar festgekettet und der Tempel voll fanatischer Hekate-Anhänger -dann war jeder Befreiungsversuch Selbstmord. Helena erzählte Paris jeden Tag, daß sich die Anhängerschaft in Troja mit jedem Tage vermehrte. Denn Kassandra, die Seherin, erklärte, daß nach diesem Opfer die Göttin selbst mit den Gewalten der Unterwelt aus dem Reich der Tiefe hervorbrechen würde, um die Griechen zu vernichten.
    Die aufgeputschte Masse würde jeden Befreiungsversuch des Opfers verhindern. Wenn Professor Zamorra nicht bald kam, war es zu spät. Oder vielleicht gelang es Tina Berner, seiner mutigen Freundin, in Troja einzudringen.
    Michael Ullich konnte nicht wissen, daß Tina Berner und Sandra Jamis durch die Macht des Kriegsgottes Ares in der Zeit verschollen waren. Irgendwo in einer vergangenen oder zukünftigen Schlacht der Weltgeschichte waren sie gelandet. Bis jetzt gab es keine Chance, festzustellen, in welcher Ära die Girls sich jeweils befanden.
    »Dir bleibt noch Zeit bis zum Abend, dich auf den Tod vorzubereiten!« grinste Paris boshaft. »Vielleicht willst du noch zu deinen Göttern beten!«
    »Ich will noch ein gutes Werk tun, das du nicht vollbringen kannst, du dekadenter Sohn des Trojanerkönigs!« höhnte Michael Ullich mit dem Mut der Verzweiflung. »Schick Helena noch einmal zu mir, damit sie es noch einmal genießen kann, einen richtigen Mann zu umarmen. Morgen ist es dafür zu spät…!«
    Er konnte nicht vollenden. Paris brüllte vor Wut wie ein verwundetes Tier. Seiner selbst nicht mächtig riß er in rasendem Zorn eine der Fackeln aus der Wandhalterung, die Ullichs Zellenraum notdürftig erhellte.
    Geduckt wie ein Raubtier drang er, die Fackel voran haltend, auf den Jungen ein.
    »Ich werde dich brennen!« heulte er. »Du sollst jetzt schon die Qualen verspüren, die ich dir auf dem Altar um ein Vieltausendfaches vermehren will. Die Glut dieser Fackel soll dich für deine Frevelworte strafen!«
    Erschrocken sprang Michael Ullich auf. Wieder einmal hatte ihn sein loses Mundwerk in eine üble Situation geraten lassen. Die Ketten waren lang genug, um sich darin zu bewegen und Helena die Glut seiner Liebe spüren zu lassen.
    Für einen Kampf waren sie jedoch zu kurz. Ullich erkannte, daß in den Augen des Paris grausamer Wahnsinn flackerte. Bei diesem Kampf gab es keinen gemeinen Trick, den der Prinz nicht anwenden würde. Der blonde Junge war auf alles gefaßt.
    Dazu kam, daß er kein Schwert in der Hand hielt. In diesem Fall wurde er zu jenem Barbarenkrieger, von dem in den Tagen der Hyborier die Lieder sangen. Doch ohne Waffe hatte er nur seine normale Kraft und Geschicklichkeit.
    Mit der Raschheit einer angreifenden Kobra stieß Paris mit der Fackel gegen Michael Ullichs Brust. Der Junge bog den schlanken Körper geschickt zur Seite und die Fackel verfehlte seinen Körper. Der Gluthauch, der den linken Arm traf, ließ Ullich schmerzhaft aufstöhnen. Bevor er zupacken konnte, sprang Prinz Paris zurück.
    Die Fackel beleuchtete seinen Oberkörper. Silbern blinkte eine runde Scheibe auf seiner Brust. Handtellergroß war das Medaillon und mit sonderbaren Symbolen und Schriftzeichen übersäht.
    Die Zeichen des babylonischen Tierkreises und eine Schrift, deren hieroglyphenartigen Zeichen bis zum zwanzigsten Jahrhundert jeder Übersetzung stand gehalten hatten.
    Michael Ullich stieß einen erstaunten Ruf aus. Die
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