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0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewunden, um sie während der rasenden Fahrt nicht zu verlieren.
    Professor Zamorra war schlecht weggekommen beim Start. Idomeneus hatte sein Gespann schlecht unter Kontrolle. Ajax, der mächtige Sohn des Telamon, riß kurz vor dem ersten Galoppsprung seine Pferde nach rechts, daß sie das Gespann des Idomeneus gegen die Rosse Zamorras schleuderten. Für einige wertvolle Sekunden waren die Pferde beider Wagen ineinander verbissen.
    Professor Zamorra sah nur eine Chance, die Situation zu retten. Er holte mit der Peitsche aus und versetzte seinen Wagenpferden einen Hieb, wie sie ihn sicher noch nie in ihrem Leben erhalten hatten. Entsetzt machten die beiden Tiere einen Sprung vorwärts. Die begonnene Keilerei mit den Rossen des Königs von Kreta war vergessen. Professor Zamorra mußte all seine Konzentration aufbringen, um auf der Plattform des Wagens festen Stand zu wahren, als die Pferde aus dem Stand losgaloppierten, während Idomeneus seine vor Schreck steigenden Pferde nur mit Mühe beruhigen konnte. Für einen Sieg kam der Kreter nicht mehr in Frage.
    An der Spitze lag das Gespann des Diomedes, dicht gefolgt von Odysseus und dem großen Ajax. Weit abgeschlagen dahinter Professor Zamorra. Doch der Parapsychologe gab das Spiel noch nicht verloren. Die Strecke hatte ungefähr die Länge von fünf Kilometern. Da konnte sehr viel passieren.
    Der Meister des Übersinnlichen hatte auf einer Vergangenheitsreise am Hofe des Pharao Ramses die Kunst gelernt, einen Wagen zu lenken. Damals ging es um das Leben. In den letzten Tagen führte er sehr oft die Zügel, seit ihm Achilles das Gespann seines Freundes Patroklos überlassen hatte.
    Die Pferde waren vorzügliche Renner, wie Professor Zamorra schon mehrfach festgestellt hatte. Diese Schnelligkeit konnte das Rennen zwar nicht entscheiden, aber wer wußte denn, ob die Wagen die ganze Strecke schaffen würden.
    Professor Zamorra verzichtete auf weiteren Einsatz der Peitsche und feuerte die Pferde mit wilden Rufen an. Wie die Söhne des Windgottes fegten die beiden schattenfarbenen Rosse über die trojanische Ebene, dem Grabhügel entgegen, unter dem Achilles nun an der Seite seines Freundes Patroklos ruhte.
    Die anfeuernden Rufe der griechischen Krieger verklangen in der Ferne. Professor Zamorra ließ den Pferden die Zügel.
    Dreck und kleine Steinchen spritzten unter den Hufen seitwärts. Die Metallreifen, mit denen die Räder des Wagens eingefaßt waren, schienen Funken zu sprühen.
    In den Staubfahnen vor sich sah Zamorra, daß Diomedes bereits das Grabmal erreicht hatte. Doch in diesem Moment verlor der Sohn des Tydeus die Zügel. Das Gespann raste schnurgerade aus, dem Meer entgegen. Mit klirrender Rüstung sprang Diomedes vom Wagen. Er hatte sich die Zügel nicht um den Leib gebunden und sie schlingerten nun zwischen den Hinterhufen des auskeilenden Pferdes.
    Diomedes erkannte die Gefahr, als er den Wagen aufgab. Das rettete ihm das Leben. Denn das linke Wagenpferd verfing sich mit den Hinterbeinen in den Zügeln und stürzte vornüber. Das andere Roß wurde mitgerissen. Von der Wucht des Sturzes schlug der schwere Streitwagen vornüber und segelte über die Schädel der Pferde hinweg, als die Deichsel brach.
    Machtlos mußte Diomedes zusehen, wie sein Streitwagen zerschellte, während sich die beiden Pferde einigermaßen unbeschadet wieder emporrappelten.
    Diomedes war damit aus dem Rennen. Doch noch waren Ajax und Odysseus vorn. Der Fürst von Ithaka trieb seine beiden Rappen zu größter Schnelligkeit an. Die Hufe donnerten in rasendem Stakkato über die Erde. Die Leiber der Tiere schienen fast auf dem Boden zu schleifen. Aus den weit geöffneten Mäulern der Pferde troff der Schaum in weißen Flocken.
    Ajax erkannte, daß Odysseus das Grabmal umrundet hatte, während er es gerade erst erreichte. Ein kühner Plan wucherte in seinem Hirn.
    Als Odysseus auf der Gegengeraden zum Lager der Griechen zurück fahren wollte, riß Ajax die Pferde nach links.
    Odysseus erkannte die Absicht des Gegners zu spät, um noch vollends ausweichen zu können.
    Zwar gelang es ihm, die Pferde beiseite zu reißen, doch vom Schwung wurden die beiden Wagen zusammengeschleudert. Ein kurzer Knall, dann splitterten die beiden Gefährte. Zerborstene Radspeichen sirrten durch die Luft. Fragmente von Verzierungen und Seitenteilen zersplitterten. Die beiden Lenker wurden kopfüber aus den Wagen geschleudert.
    Odysseus schrie auf, als er von den durchgehenden Pferden über den steinigen Boden
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