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0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

Titel: 0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm
Autoren: Der Mörder und sein blonder Schwarm
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ich bei mir keinen Gedächtnisschwund fest, als ich wieder zu mir kam. Ich wusste genau, wo ich mich befand - im Labor der Firma Fisher.
    Ich wusste haargenau, in welcher Gefahr ich schwebte und wer mich ausgeknockt hatte. Die Schmerzen in meinem Kopf ließen nach.
    Trotz der Zentnergewichte, die auf meinen Augenlidern lagen, versuchte ich die Augen aufzuschlagen. Aber schon diese Anstrengung verursachte mir erhebliche Schmerzen.
    Dann schaffte ich es endlich doch. Auf meinem Gesicht lag ein Tuchfetzen. Ich versuchte, die rechte Hand anzuheben, um mich von dem Tuch zu befreien. Aber meine Hände waren festgeschnallt. Ebenso meine Füße.
    Neben mir hantierte John White. Sein Atem ging stoßweise.
    Ich beugte den Kopf einige Millimeter nach hinten und blies mit dem Mund das Tuch weg.
    In diesem Augenblick bewegte sich die Unterlage, auf der John White mich angebunden hatte.
    Ich lag auf einem Schlitten.
    Dieser Schlitten gehörte zu der Prüfanlage. Mit diesem Apparat wurde der Stahl im Zeitlupentempo dem Lichtbogen nähergebracht.
    Dieses Gefährt arbeitete automatisch. Sobald die Prüfmaschine eingeschaltet war, setzte sich der Schlitten in Bewegung.
    Ich hatte den Verlauf des Experimentes noch in guter Erinnerung. Der Lichtbogen hatte eine hohe Temperatur, die ziemlich punktförmig auf den Stahl konzentriert werden konnte.
    John White stolperte zur Schalttafel. Ich verfolgte jede seiner Bewegungen mit meinen Blicken. Auf der Tafel stand die Gebrauchsanweisung in Stichworten. Außerdem war jeder Knopf einzeln beschriftet. Wenn John White lesen konnte, fand er auf Anhieb den richtigen Schalter.
    Er schaltete den-Vorwärmschalter ein. Ich lag gefesselt mit den Füßen zum Prüfgerät. Ein weiterer Lederriemen war über meine Kehle gezogen. Meine Bewegungsfreiheit war erheblich eingeschränkt. Das Vorwärmen dauerte einige Minuten.
    Auf fremde Hilfe durfte ich kaum hoffen. Ich bäumte mich auf. Aber der Gangster verstand etwas vom Fesseln.
    »Na, G-man, wo bleiben deine Leute? Auf deinen Bluff fällt ein John White nicht herein«, sagte er zynisch.
    »Was hast du vor, White?«, fragte ich.
    »Das Gerät erproben, ehe ich die Konstruktionspläne verkaufe«, zischte er. Ein Gelächter schüttelte seinen hageren Körper, aus dem die Schultern hervorstachen.
    Deutlich hörte ich das Ticken der Uhr im Prüfgerät.
    »Du weißt zu viel, G-man«, knurrte er. »Das ist dein Fehler. Auch Wagner und Solite wussten zu viel Aber Solite geht nicht auf meine Kappe. Du sollst die Wahrheit erfahren. Denn du wirst nicht mehr plaudern können. Stanley hat die Tür im Flugzeug aufgesperrt. Stanley war es. Aber ich besitze die Pläne. Und John White wird sie verkaufen, G-man. In fünf Stunden bin ich ein gemachter Mann.«
    »Du wirst ewig ein Verbrecher bleiben!«, schrie ich.
    »Von dir wird nichts mehr übrig bleiben«, zischte er. »Hörst du das Knacken? Es kann nicht mehr lange dauern. Hoffentlich verträgst du die Hitze auch!«
    Die automatische Zeituhr schaltete das Gerät an. Mit einem Schlag war das Labor in gespenstisches Kunstlicht getaucht. Millimeter um Millimeter bewegte sich der Wagen, auf dem ich festgeschnallt war, auf die Lichtquelle zu.
    »Tatsächlich. Der Apparat funktioniert!«, bellte der Gangster. »Ich werde mir aus sicherer Entfernung das Experiment ansehen.« Er ging einige Schritte zurück.
    Die Wärme wurde jeden Augenblick unerträglicher. Ein widerlicher Gestank reizte meine Bronchien.
    Wenn nicht innerhalb der nächsten Sekunden Hilfe kam, war ich verloren.
    Vor der Tür drang das satanische Gelächter des Gangsters an mein Ohr. Der Schlitten rückte mich millimeterweise weiter an den scheinwerferförmigen Lichtstrahl.
    Die Hitze war unerträglich.
    Plötzlich verstummte das Lachen. Gleichzeitig klirrte das Glas der Fensterscheibe.
    Ich war nahe daran, wahnsinnig zu werden.
    In diesem Augenblick peitschte ein Schuss durch die Stille.
    Das Prüfgerät hinter mir gab seinen Geist auf. Dann krachte ein zweiter Schuss. Die Kugel bohrte sich in das Holz der Tür.
    Dann war es totenstill. Nur der eklige Gestank stach mir in die Nase.
    Ich lag mindestens drei Minuten steif wie ein Brett. Meine einzige Hoffnung: Phil musste die Schüsse gehört haben.
    Als ich jedoch meine Hoffnung schon aufgab, näherten sich Schritte.
    Jemand riss die Tür zum Labor auf.
    »Come on, Boy!«, brüllte ich aus Leibeskräften. Denn ich hatte es eilig, den Anschluss nicht zu verlieren.
    Phil stürzte ins Labor und drückte die
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