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0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

Titel: 0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm
Autoren: Der Mörder und sein blonder Schwarm
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Schalter. Unter der Decke strahlte Neonlicht auf.
    Mit wenigen Handgriffen befreite mich Phil. Ich sprang auf die Beine und tastete mit meiner rechten Hand nach der Beule an meinem Hinterkopf. Sie schmerzte erbärmlich.
    »Es war John White«, erklärte ich. »Um ein Haar hätte er mich verbrannt. Hast du durch das Fenster geschossen?«
    »Nein. Aber ich bin durch die Schüsse alarmiert worden.«
    »Ist dir John White auf dem Flur nicht begegnet?«
    »Ich habe niemanden gesehen«, entgegnete Phil.
    Das Aufheulen eines Motors unterbrach unsere Unterhaltung. Der Gangster musste den Wagen an der Rückseite des Gebäudes geparkt haben und durch ein Fenster eingestiegen sein.
    »Geh du zu Dr. Bend und pass auf den Panzerschrank auf!«, schrie ich meinem Freund zu und jagte durch die Tür. Ich spurtete durch die Flure, stieß die Eingangstür auf und sprang ins Freie. In diesem Augenblick schoss der Gangsterwagen aus einem Seitenweg auf den Ausgang zu. Es war ein Rover 3000.
    Ich blieb stehen und presste die Hände gegen meine Ohren. Denn der Rover 3000 jagte mit Vollgas durch die Schranke. Sie knickte wie ein Streichholz. Holz- und Leichtmetallteile wirbelten durch die Luft.
    Als der Wagen bereits fünfzig Yards weiter war, ratterte eine Maschinenpistole los. Der Officer war völlig überrascht worden. Die Kugeln erreichten den Verbrecherwagen nicht mehr. Der Rover schoss wie der Blitz über die Fahrbahn in Richtung Victory Boulevard.
    Ich spurtete zur Schranke.
    Der Officer starrte mich an wie einen Besucher vom anderen Stern.
    »Los, einsteigen«, bellte ich, »wir müssen den Burschen einholen.« Ich sprang hinter das Steuer meines Jaguars. Der Officer hockte sich neben mich. Mein Wagen hatte weit genug vor der Schranke gestanden. Er war unbeschädigt.
    Wir jagten los. Meine Scheinwerfer fraßen sich in das Dunkel. Der Mond war wieder hinter den Wölken verschwunden.
    Der Cop sprach kein Wort. Er hielt die MP auf seinen Knien und schob ein neues Magazin ein.
    Ich trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
    Senkrecht zum-Victory Boulevard verläuft der Richmond Boulevard. Wir hatten den Rover aus den Augen verloren. Aber John White hatte nur zwei Möglichkeiten, entweder nach links oder nach rechts abzubiegen.
    Im Augenblick versperrten Bäume die Sicht auf die beiden Straßenstücke. Nach wenigen Sekunden erkannten wir den Rover. John White hatte sich für die Rechtskurve entschieden. Er jagte pfeilschnell über die schmale Straße, die sich zurzeit im Ausbau befand.
    »Können Sie schwimmen?«, fragte ich den Officer.
    »Ja, Sir«, antwortete er, »aber warum?«
    »Sie werden vielleicht gleich Gelegenheit dazu erhalten. Aber mit einer MP im Anschlag.«
    Er hielt das Ganze für einen Witz.
    Ich bat den Officer, das Funkgerät aus meinem Handschuhfach zu nehmen. Ich rief die Zentrale und gab ihr den Auftrag, die Mordkommission zum Fisher-Labor zu schicken und die Polizei in Brooklyn zu alarmieren. Sie sollte die Baustelle der Verranzano-Narrows-Bridge besetzen.
    ***
    Der Rover 3000 besaß eine starke Maschine. Deshalb verringerte sich der Abstand zwischen uns kaum.
    Vor mir tauchte der Clove Lakes Express Highway auf, der sich damals ebenfalls im Bau befand. Er führt heute über die Narrows-Bridge nach Brooklyn hinüber. Aber von der Brücke standen damals erst die beiden Türme. Ein Teil der neunzig Zentimeter dicken Stahltrossen war von Ufer zu Ufer gespannt.
    John White riss das Steuer seines Wagens nach links. Er jagte von der Richmond Bay Street auf eine Zufahrtsstraße, die von den Lastwagen benutzt wurde und zur Brücke führte.
    Der Gangster kam drei Minuten eher am Turm an als wir. Er setzte seinen Rover 3000 gegen den Pfeiler.
    Als wir ankamen, war John White bereits im Brückenpfeiler, der innen hohl ist, untergetaucht.
    Ich stoppte dicht hinter dem Rover und stieg aus. Der Officer folgte meinem Beispiel.
    Im Innern des Turmes befand sich ein Aufzug, der Tag und Nacht in Betrieb war.
    John White fuhr mit diesem Aufzug nach oben - zur Plattform des fast zweihundert Yards hohen Brückenpfeilers.
    An der laufenden Leuchtskala erkannte ich, dass der Aufzug oben einige Sekunden anhielt. Blitzschnell drückte ich auf den Knopf. Der Lift bewegte sich wieder nach unten. John White befand sich also in luftiger Höhe. Seine Absicht war nicht schwer zu erraten.
    Der Aufzug brauchte für die Strecke immerhin mehr als zwei Minuten.
    Wir mussten warten. Endlich kam der Aufzug an. Der Officer und ich stiegen ein. Ich
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