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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho
Autoren: A.F.Morland
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vernichten?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß es beinahe meine Kräfte übersteigen würde, den ehemaligen Freund umzubringen.«
    Peckinpah nickte nachdenklich. »Ich kann Sie sehr gut verstehen, Tony. Wissen Sie, was ich veranlaßt habe?«
    Ich griff nach meinem Pernodglas, trank und wartete darauf, daß mein Partner weitersprach.
    »Frank Esslin gehört immer noch das Haus in New York.«
    »Im Bezirk Queens«, sagte ich. »In der Nähe von College Point. Ein prachtvolles Tudor-Haus.«
    »Es wird rund um die Uhr bewacht. Sowie Frank Esslin sich dort blicken läßt, bekomme ich umgehend Bescheid.«
    »Dann wollen wir hoffen, daß es bald dazu kommt, denn dieses Warten macht mich langsam mürbe.«
    »Die Gegenseite sorgt schon immer wieder dafür, daß bei Ihnen keine Langeweile aufkommt«, meinte der Industrielle.
    Dazu kam es gerade eben wieder, doch wir hatten davon noch keinen blassen Schimmer.
    ***
    Oh, dieses Hämmern im Kopf.
    Vicky Bonney stöhnte. Sie lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Teppich. Jetzt drehte sie sich ächzend auf den Rücken und öffnete die Augen. Wie durch einen trüben Schleier sah sie die weiße Decke, den Lüster, und sie hatte keine Ahnung, wie lange sie ohne Bewußtsein gewesen war.
    Benommen setzte sie sich auf. Die Umgebung war ihr fremd. Sie brauchte eine Weile, bis sie wieder wußte, wo sie sich befand.
    In Zohra Grants Wohnung war sie, und sie war überfallen worden. Von wem? Ihr Bemühen, sich zu erinnern, fruchtete nicht.
    Zwei Männer? Waren es zwei Männer gewesen?
    Der eine hatte hinter dem Vorhang gestanden. Der andere… irgendwo.
    Zohra hatte sie nach oben geschickt. Die Begrüßungsdrinks hätte sie bereiten sollen. Hatte Zohra gewußt, was sie, Vicky, hier oben erwartete? Nein, mit Sicherheit nicht.
    Zohra war ihre Freundin. Niemals würde sie sie in eine Falle schicken. Warum hätte Zohra das auch tun sollen?
    Zwei Männer. Vicky Bonney schloß die Augen und versuchte sich an sie zu erinnern. Hatte sie sie gesehen? Oder wenigstens einen von beiden? Sie wußte es nicht.
    Der Schlag hatte die mögliche Erinnerung ausgelöscht. Für immer? Oder würde die Erinnerung später wiederkehren?
    Vielleicht.
    Mühsam erhob sich Vicky. Das Zimmer drehte sich um sie. Sie lehnte sich an die Wand und wartete, bis der Raum stillstand. Dann begab sie sich zum Fenster und blickte hinunter.
    Dort stand der weiße Vauxhall. Aber wo war Zohra? Sie hatte ihre Arbeit beendet. Der Wasserschlauch lag zusammengerollt neben dem Hauseingang. Das Auto glänzte, als käme es geradewegs aus dem Schaufenster.
    Eigenartig, dachte Vicky Bonney.
    Hatten es diese Männer auf Zohra abgesehen gehabt? Vicky fiel ein, daß Zohra Grant irgendwie bedrückt ausgesehen hatte. Sie hatte sogar vermutet, daß Zohra sie aus diesem Grund angerufen und zu sich geholt hatte.
    Was war los? Was wurde hier gespielt? In welche Schwierigkeiten war Zohra geraten?
    Vicky wollte das Bad aufsuchen, um ihre lahmen Lebensgeister mit kaltem Wasser auf Vordermann zu bringen. Anschließend würde sie sich gründlich in der Wohnung der Freundin umsehen.
    Sie war zwar keine Detektivin, sondern eine recht erfolgreiche Schriftstellerin, aber sie war mit einem guten Privatdetektiv befreundet, und den würde sie um Hilfe bitten, falls sie selbst keine Antworten auf ihre Fragen in dieser Wohnung finden konnte.
    Sie verließ den Living-room mit schweren Schritten. An ihren Schuhen schienen Bleisohlen befestigt worden zu sein.
    Mysteriös war die ganze Angelegenheit, und Vicky hoffte, so bald wie möglich Licht in das herrschende Dunkel bringen zu können. Sie erinnerte sich, mal von einem Krieg zwischen zwei verfeindeten Modehäusern gelesen zu haben. Das ging so weit, daß der eine Haute-Couturier den anderen durch einen bezahlten Killer ermorden ließ.
    Stand Zohra Grant etwa auch zwischen solchen Fronten?
    Vicky öffnete die Badezimmertür, trat ein und betrachtete ihr fahles Gesicht im Spiegelschrank. Sie drehte das kalte Wasser auf, bildete mit beiden Händen eine große Schale und schleuderte sich das Wasser immer wieder ins Gesicht. Das war jedesmal ein kleiner Schock. Es wirkte. Vicky erholte sich langsam wieder.
    Auf der Suche nach einem Handtuch drehte sie sich um.
    Da fuhr ihr ein Eissplitter ins Herz, denn sie sah Zohra Grant wieder. Nackt lag die Freundin im Wasser der Badewanne. Auf ihr lag ein elektrisches Heizgerät.
    Selbstverständlich hatte der Strom sie getötet.
    Es sah wie ein Unfall aus, aber Vicky
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