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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho
Autoren: A.F.Morland
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zu umarmen.
    »Hallo, Zohra, du siehst großartig aus.«
    »Warum nennst du das Kind nicht beim Namen? Ich habe sechs Pfund zugenommen.«
    »Aber an den richtigen Stellen. Es stört nicht«, sagte Vicky.
    Das Wasser rann auf die Pflastersteine und suchte sich einen Weg zum Kanal.
    »Wie unhöflich von mir, das Auto zu waschen, wenn ich weiß, daß du kommst«, sagte Zohra.
    »Ach, das macht doch nichts«, erwiderte Vicky.
    »Ich dachte, ich wäre fertig, bis du kommst. Ich rechnete nicht mit deiner Überpünktlichkeit.«
    »Das ist schon in Ordnung, Zohra«, sagte Vicky und lächelte verständnisvoll.
    »Du kannst inzwischen hinaufgehen und uns zwei schöne große Begrüßungsdrinks mixen, was hältst du davon?«
    »Einverstanden.«
    »Dritter Stock«, sagte Zohra Grant und wies mit den Augen nach oben.
    »Bist du mit einem Highball einverstanden?«
    »Großartig. In zwei Minuten komme ich nach. Du brauchst keine Schlüssel. Ich habe nicht abgeschlossen.«
    »Du hast immer noch sehr großes Vertrauen zu deinen Mitmenschen, wie?«
    »Scheint so«, sagte Zohra, aber Vicky glaubte zu erkennen, daß die Freundin irgend etwas bedrückte. Hatte Zohra sie deshalb zu sich gebeten? Wollte sie mit ihr über ein Problem sprechen? Vicky wäre es recht gewesen, und sie hätte Zohra geholfen, falls sie Hilfe gebraucht hätte. Wozu hat man Freunde? Daß sie einen in der Not im Stich lassen? Nein.
    »Also, bis gleich«, sagte Vicky Bonney.
    »Ja, bis gleich«, erwiderte Zohra Grant und wandte sich wieder ihrem Wagen zu.
    Das Haus war alt und abgewohnt. Zohra hätte sich etwas Besseres leisten können. In einem eigenen Haus in West End hätte sie wohnen können. Warum hatte sie sich für Soho entschieden?
    Handelte es sich hierbei nur um ein Übergangsquartier?
    Wollte sich Zohra mit der Suche nach einem Haus, das ihren Vorstellungen entsprach, Zeit lassen?
    Es gab keinen Lift. Vicky Bonney stieg die Treppen hoch und war gespannt, was ihr die Freundin alles erzählen würde.
    Dritter Stock. An der Tür stand schon Zohras Name. Vicky öffnete sie und trat in einen breiten Flur. Da sie die Wohnung kennenlernen wollte, warf sie in jeden Raum einen Blick.
    Sauberkeit überall. Nirgendwo lagen Kleidungsstücke herum.
    Zohra Grant war schon fast pedantisch genau. Auch in ihrem Arbeitszimmer, das von einem riesigen Schreibtisch beherrscht wurde, fand Vicky eine peinliche Ordnung vor.
    Im Wohnzimmer entdeckte sie die gut sortierte Hausbar. Darauf hatte Zohra immer schon geachtet. Sie trank ganz gern hin und wieder ein Gläschen, ohne daß man sie deshalb als Alkoholikerin hätte einstufen müssen.
    Sie genoß die Drinks – aber niemals übermäßig.
    Vicky Bonney zog ihre Jacke aus und stellte zwei Gläser bereit.
    Da bemerkte sie aus den Augenwinkeln, wie sich eine der Übergardinen bewegte.
    Dahinter mußte jemand stehen!
    Kaum war ihr das bewußt geworden, da überstürzten sich die Ereignisse. Der Vorhang wurde zur Seite gefegt.
    Gleichzeitig stürzte sich jemand von hinten auf das Mädchen.
    Vicky kam nicht dazu, zu schreien. Alles ging unglaublich schnell.
    Ein Schlag traf ihren Hinterkopf, und sie brach ohnmächtig zusammen.
    ***
    »Ah, Tony«, sagte Tucker Peckinpah. Der sechzigjährige Industrielle mit den sagenhaften Verbindungen kam auf mich zu und reichte mir beide Hände.
    »Hallo, Partner«, erwiderte ich.
    Er nahm die unvermeidliche Zigarre aus dem Mund und fuhr sich mit den Fingern durch das stark gelichtete Haar.
    »Nehmen Sie Platz.«
    »Danke.«
    »Einen Pernod?«
    »Da sage ich nicht nein«, erwiderte ich grinsend.
    Obwohl er einen Butler hatte, bediente er mich selbst. Peckinpah brachte mir den Drink. Er selbst hatte sich einen Scotch genommen.
    Wir prosteten einander zu. Ich nippte an meinem Drink und stellte das Glas auf den Rauchglastisch.
    »Die Renovierungsarbeiten an Ihrem Haus sind nahezu beendet«, erzählte der Industrielle.
    Ich schmunzelte. »Werde ich mein Heim noch wiedererkennen?«
    »Ich war heute da. Es ist schöner, wohnlicher geworden, aber die altvertraute Atmosphäre ging nicht verloren. Der beste Innenarchitekt Londons gab sich die größte Mühe.«
    »Davon bin ich überzeugt. Er hat für diese Selbstaufopferung auch bestimmt eine Menge Geld bekommen.«
    Peckinpah machte eine wegwerfende Handbewegung. Geld – er hatte mehr als genug davon, und es war für ihn dazu da, um ausgegeben zu werden.
    »Werden Sie das neue Haus einweihen?« fragte der Industrielle.
    »Natürlich. Man muß die Feste
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