Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
gemacht, und nun konnten wir davon ausgehen, daß wir nicht die erste und die letzte Begegnung mit ihm hinter uns hatten.
    Eine Woche war seit unserem Kampf in der anderen Dimension vergangen, und die auf Hochtouren laufenden Renovierungsarbeiten näherten sich ihrem Ende. Tucker Peckinpah, der reiche Industrielle, hatte von vornherein klargestellt, daß Geld keine Rolle spiele, und so konnten wir sicher sein, daß unser Heim bald wieder im schönsten Glanz erstrahlen würde.
    Obwohl wir im Hotel sehr gut untergebracht waren, freute ich mich auf mein eigenes Zuhause.
    Vicky Bonney, meine blonde, blauäugige Freundin, verließ mit mir das Hotel. Sie trug ein kornblumenblaues Kopftuch. Wir stiegen in meinen weißen Peugeot 504 TI. Beide waren wir verabredet.
    Vicky mit einer guten alten Freundin, die sie lange nicht gesehen hatte, und ich mit Tucker Peckinpah, der mich zu sich in sein Haus eingeladen hatte.
    »Ich freue mich schon sehr auf Zohra Grant«, sagte Vicky, während ich den Motor startete. »Sie ist eine liebenswerte Person.«
    »Dann wirst du von nun an wahrscheinlich öfter mit ihr zusammen sein«, sagte ich und fuhr los.
    »Kann schon sein. Ich mußte sie lange entbehren, weil sie in Paris lebte und arbeitete. Aber nun ist sie nach London zurückgekehrt und hat nicht die Absicht, wieder wegzugehen.«
    »Ist sie hübsch?«
    »Ja, sehr.«
    »Dann mußt du sie mir unbedingt einmal vorstellen.«
    »Du willst mich ärgern.«
    »Wie kommst du denn auf die Idee?« fragte ich und setzte eine Unschuldsmiene auf.
    »Dich haben keine anderen Mädchen zu interessieren, verstanden?«
    »Jawohl, Herr Hauptmann.«
    »Dir reicht Vicky Bonney!«
    »Wie Herr Hauptmann meinen«, sagte ich schneidig und grinste.
    »Was ist Zohra Grant denn von Beruf?«
    »Modezeichnerin. Sie entwirft die schicksten Modelle für die Haute Couture.«
    »Hoffentlich entdeckst du jetzt nicht deine Liebe für verrückte Kleider.«
    »Ich weiß, was mir steht. Oder hattest du an meinen Kleidern schon mal etwas auszusetzen?«
    »Noch nicht, aber man sagt, daß diese Modeleute alle ein bißchen überspannt sind.«
    »Zohra Grant nicht.«
    »Ich verstehe. Sie ist die große Ausnahme.«
    »Ist sie auch.«
    »Dann bin ich doppelt neugierig auf sie. Wenn ich nicht mit Tucker Peckinpah verabredet wäre, würde ich mich von dir nicht abschütteln lassen. Ich habe einen Vorschlag: Wenn wir wieder in unserem Haus wohnen, lädst du Zohra Grant ein, okay?«
    »Meinetwegen.«
    »Sie ist bestimmt ganz versessen darauf, einen so mutigen Dä- monenjäger wie mich kennenzulernen.«
    Vicky musterte mich. »Ist wirklich so viel an dir dran, Tony Ballard?«
    »Aber ja.«
    »Wieso habe ich es dann in all den Jahren noch nicht entdeckt?«
    »Jetzt willst du mich ärgern«, feixte ich. »Es wird dir aber nicht gelingen.«
    Wir verließen Paddington und rollten auf Soho zu, wo Zohra Grant seit kurzem wohnte. Der Tag war mies. Der Himmel kleidete sich in tristes Grau, Windböen pfiffen durch die Straßen, und ich sah zahlreiche Leute ihren Hüten nachlaufen.
    Soho, ein Stadtteil von Weltruf. Hier gab es teils luxuriöse, teils volkstümliche Restaurants. Manche Gassen waren eng und winkelig. In ihnen trieb sich der Mob herum, und es war nicht immer ratsam für Fremde, hier allein durchzugehen.
    Ich fuhr bis vor das Haus, in dem Zohra Grant wohnte. Vicky Bonney stieg aus.
    »Einen vergnüglichen Nachmittag wünsche ich«, sagte ich.
    »Wünsch’ ich dir auch«, gab Vicky zurück und warf die Tür zu.
    Sie schritt durch die Einfahrt, und ich fuhr weiter, sobald sie aus meinem Blickfeld verschwunden war. Ich ahnte nicht, daß ich schon sehr bald wieder hier sein und der Anlaß dafür ein recht trauriger sein würde.
    ***
    Vicky Bonney gelangte in den Hinterhof. Sie sah einen weißen Vauxhall und ein schwarzhaariges Mädchen: Zohra Grant. Zohra trug Gummistiefel, hielt einen Schlauch in der Hand, aus dem unaufhörlich Wasser floß, und wusch mit einer langstieligen Bürste das Fahrzeug.
    So war sie. Sie verdiente viel Geld mit ihren Kreationen und hätte sich den Wagen in der Garage waschen lassen können, aber das wollte sie nicht.
    Sie scheute sich nicht vor solchen Arbeiten, machte gern etwas selbst. Sie konnte tapezieren, Elektrogeräte reparieren und vieles mehr. Sie war ein sehr praktisches Mädchen.
    »Vicky!« rief sie erfreut aus, als sie die Freundin erblickte. Sie trug Jeans und einen vom Waschwasser durchnäßten Pullover, aber das störte Vicky nicht, sie lachend
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher