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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho
Autoren: A.F.Morland
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zurückzuholen.
    Mr. Silver hatte mehrmals versucht, mit Roxane in telepathische Verbindung zu treten, um sie über den Stand der Dinge zu informieren, doch es hatte nicht geklappt.
    Und so suchte sie weiter…
    Ich erreichte Soho.
    Rechts ab – links ab – rechts ab…
    Dann stoppte ich den Peugeot genau da, wo auch Vicky Bonney ausgestiegen war. Ich sprang aus dem Fahrzeug und rannte in die Einfahrt hinein. Im Hinterhof stand ein weißer Vauxhall – fabrikneu.
    Oben, im dritten Stock, entdeckte ich am Fenster das bleiche Gesicht meiner Freundin. Ich forcierte mein Tempo, jagte die Stufen hinauf, und als ich keuchend in der dritten Etage anlangte, öffnete mir Vicky die Tür.
    Sie trat auf mich zu und sank schluchzend gegen mich. Ich spürte, wie sie heftig zitterte. »Vicky!« sagte ich eindringlich. »Komm, reiß dich zusammen. Sag mir, was passiert ist.«
    »Man… man hat mich überfallen und niedergeschlagen«, berichtete Vicky Bonney stockend.
    »Wer?«
    »Ich glaube, es waren zwei Männer.«
    »Du glaubst es?«
    »Ich weiß es nicht genau. Sie wollten nicht mich, sondern Zohra Grant erwischen.« Vicky berichtete, was sich ereignet hatte.
    Verflucht noch mal, ich hätte diese Schurken jetzt gern vor meinen Fäusten gehabt. Das hätte blaue Flecken und wackelnde Zähne gegeben.
    Noch einmal hätten sich diese Verbrecher nicht an meiner Freundin zu vergreifen gewagt.
    Möglicherweise hatten die Kerle meine Freundin, die ein Kopftuch trug, mit Zohra Grant verwechselt. Doch was hatten sie von Zohra gewollt? Wo befand sich Zohra jetzt? Ich fragte Vicky.
    Sie sagte nichts, löste sich von mir und ging vor mir bis zur Badezimmertür. Eintreten konnte sie nicht, das überstieg ihre Kraft. Mit einer unsagbar matten Geste wies sie hinein.
    Ich ging an ihr vorbei und… sah Zohra Grant. Ein kalter Eisenring umschloß mein Herz. Der Anblick der Toten ging mir unter die Haut. Sie war nicht die erste Leiche, vor der ich stand, aber ich werde mich wohl nie an diese erschütternden Situationen gewöhnen.
    Wenn Vicky Bonney nicht in der Wohnung ihrer Freundin von unbekannten Tätern überfallen worden wäre, hätte man meinen können, Zohra Grant wäre einem tragischen Unfall zum Opfer gefallen.
    Stromunfälle sind keine Seltenheit. Ein unsachgemäß montiertes Heizgerät, eine kleine Unachtsamkeit… Und schon konnte das Malheur passiert sein.
    Ein Unfall – bedauerlich, aber nicht zu ändern. Das hätte man allgemein gedacht, und Zohra Grant wäre in der Unfallstatistik als ein weiteres Opfer aufgeführt worden.
    Doch nun gehörte ihr Name in die Rubrik Mord eingereiht!
    Ich kehrte zu Vicky zurück.
    »Warum mußte sie sterben, Tony?« fragte sie mich.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht finden wir hier in ihrer Wohnung die Antwort«, sagte ich und blickte mich um. Ich hatte keine Ahnung, wonach ich suchen sollte, durchstöberte Kommoden, Schränke und Zohras Arbeitstisch, fand ein kleines in Leder gebundenes Notizbuch, blätterte kurz darin, ohne daß mir etwas auffiel, wollte das Buch wieder zurücklegen, steckte es aber dann, einer Eingebung folgend, ein.
    Natürlich durfte ich das nicht, doch Tucker Peckinpah – und auch ich selbst – verfügte über die besten Beziehungen zur Polizei, und so konnte ich das vor meinem Gewissen verantworten. Es würde deswegen keine Schwierigkeiten geben, schließlich würde ich alles daransetzen, um der Polizei ihren Fall zu lösen.
    Für gewöhnlich engagierte ich mich nicht so sehr, wenn es sich um einen gewöhnlichen Mord handelte. Normalerweise überließ ich solche Fälle der Polizei, denn ich hatte mich auf andere Fälle spezialisiert.
    Aber diesmal lag die Geschichte anders. Vicky war überfallen und niedergeschlagen worden. Grund genug für mich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    Der Überfall auf meine Freundin stellte für mich eine persönliche Herausforderung dar, und ich würde nichts unversucht lassen, um die Mörder Zohra Grants hinter Schloß und Riegel zu bringen.
    »Tony…«, hörte ich Vicky Bonneys dünne Stimme. Sie wollte mich warnen.
    Ich vernahm gleichzeitig ein Geräusch hinter mir und wirbelte herum. Während ich mich drehte, riß ich meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter.
    Meine Waffe zielte auf einen hageren Mann, der die Luft geräuschvoll einzog und die Hände erschrocken hochstreckte.
    »Großer Gott! Nicht schießen! Ich bin ein Mann des Friedens!«
    Er sah wirklich harmlos aus. Ich entspannte mich und ließ die Waffe langsam sinken.
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