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028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho
Autoren: A.F.Morland
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gedämpfter Stimme, sie nickten verständnisvoll. Maddens bester Freund kehrte zur Witwe zurück und stützte sie wieder.
    Er führte sie zum Sarg.
    Der Deckel wurde geöffnet – und Amanda Madden fiel mit einem heiseren Aufschrei in Ohnmacht, während George Noris starr vor Grauen und Entsetzen in den Sarg blickte.
    Der Leichnam war nicht wiederzuerkennen. Ein Tier hatte ihm an einigen Stellen das Fleisch von den Knochen gefressen.
    Noris spürte ein schmerzhaftes Würgen im Hals. Amanda festhaltend, wandte er sich erschüttert ab.
    Er konnte nicht wissen, daß den Toten kein Tier, sondern ein Ghoul verwüstet hatte.
    ***
    Ich schob mir ein Lakritzebonbon in den Mund, während sich Tucker Peckinpah eine neue Zigarre anzündete. Er machte daraus eine kleine Zeremonie. Die Glutkrone mußte schön rund sein. Bevor sie das nicht war, setzte er sein Feuerzeug nicht ab.
    »Wie arm sind Sie doch als Nichtraucher«, sagte der Industrielle in mitleidigem Tonfall.
    »Finde ich überhaupt nicht«, widersprach ich ihm.
    »Sie wissen nicht, was für ein Genuß Ihnen entgeht.«
    »Geben Sie sich keine Mühe, ich halte nichts von solchen Kotzbalken. Ich lebe gesünder als Sie.«
    »Hoffen Sie, als Nichtraucher älter zu werden? Ich bin Raucher und trotzdem schon sechzig.«
    »Vielleicht wären Sie als Nichtraucher bereits hundertzwanzig«, entgegnete ich schmunzelnd.
    Das Telefon schlug an. Tucker Peckinpah erhob sich und begab sich zum Apparat. Er meldete sich. Nicht viele kannten seine private Geheimnummer. Er nahm die Zigarre aus dem Mund, und seine Augen weiteten sich.
    »Für Sie, Tony!« sagte er hastig. »Es ist Vicky Bonney. Sie ist völlig durcheinander. Da muß etwas passiert sein.«
    Ich flitzte hoch und riß meinem Partner förmlich den Hörer aus den Fingern. »Ja, Vicky?«
    »Tony…«, hauchte sie.
    »Mein Gott, was ist geschehen?«
    »Kannst du sofort kommen?«
    »Selbstverständlich. Wohin?«
    »Ich bin in Zohras Wohnung. Tony, bitte beeil dich, ich steh’ das allein nicht durch.«
    »Was ist denn pas…?«
    Sie ließ mich nicht ausreden, legte auf. Ich drückte den Hörer in die Gabel und starrte Tucker Peckinpah beunruhigt an. Auch sein Blick drückte große Besorgnis aus.
    »Was hat sie?« fragte der Industrielle.
    »Wenn ich das bloß wüßte. Sie hat es mir nicht gesagt.«
    »Was nun?«
    »Ich soll sofort zu ihr kommen.«
    »Soll ich Sie begleiten?«
    »Nicht nötig.«
    Ich verließ Peckinpahs Haus noch in derselben Minute, hastete zu meinem Peugeot und stieg ein. Starten. 1. Gang. Gas. Ich brauste los, und meine Gedanken eilten voraus.
    Ich machte mir große Sorgen um Vicky Bonney. Sie war mein schwacher Punkt. Hier konnte man mich empfindlich treffen. Wenn mir selbst etwas passierte, versuchte ich irgendwie damit fertigzuwerden, aber wenn es Vicky traf, warf es mich aus dem Gleichgewicht.
    Ich fuhr so schnell, wie es zu verantworten war. Ständig zitterte Vickys Stimme in meinem Ohr. Sie hatte so hilflos und bemitleidenswert geklungen, daß es mir das Herz zusammenkrampfte.
    Halte durch, Vicky! dachte ich. Ich bin gleich bei dir!
    Ich überquerte die Themse. Vor mir trödelte ein Sight-Seeing-Bus.
    Klar, die Fremden wollten etwas von der Stadt sehen. Ich war an den Sehenswürdigkeiten jedoch nicht interessiert.
    Also blinkte ich rechts und überholte. Vicky! Vicky! Vicky! hämmerte es ständig in mir. Wir alle waren der Meinung gewesen, einen harmlosen, ereignislosen Tag vor uns zu haben, als wir heute morgen aufstanden.
    Mr. Silver hatte mit uns gefrühstückt, und wir waren alle bester Laune gewesen. Nach wie vor befand sich Roxane, Mr. Silvers Freundin, in irgendeiner anderen Dimension.
    Sie suchte Loxagons Grab. Loxagon war einst ein mächtiger Dämon gewesen. Für ihn war das Höllenschwert auf dem Amboß des Grauens geschmiedet worden. Da sich Mr. Silver diese Waffe von Ammorgh, dem Geierdämon, in Schottland geholt hatte – und da es hieß, das Schwert, das ein geheimnisvolles Eigenleben führe, würde seinem Besitzer erst dann total gehorchen, wenn dieser seinen Namen kannte – hatte sich Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, auf die Suche begeben, denn man mußte das Höllenschwert in Loxagons Grab stoßen, um den Namen zu erfahren.
    Die Schwierigkeit war, daß niemand wußte, wo sich das Grab befand.
    Jetzt, da Mr. Silver das Höllenschwert an Mago verloren hatte, war es eigentlich nicht mehr nötig, daß Roxane sich so viel Mühe machte. Es sei denn, der Ex-Dämon schaffte es, sich die Waffe
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