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028 - Die Kapuzenmaenner

028 - Die Kapuzenmaenner

Titel: 028 - Die Kapuzenmaenner
Autoren: R. Warner-Crozetti
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vor der Welt zu verbergen. Und Dank dafür, daß du Valerie einen kleinen Vorgeschmack der Liebe gegeben hast.“ Seine Stimme wurde so leise, daß Campion sich über ihn beugen mußte, um ihn zu verstehen. Dabei glitt das Kreuz von seinem Hals. Henri schrak nicht davor zurück. Er nahm es in die Hand. „Mon Dieu“, flüsterte er. „Kannst du mir verzeihen?“
    Seine Hand löste sich, er fiel nach vorn über Valeries Körper. Campion suchte vergeblich nach dem Herzschlag. Er wußte, daß er tot war.
    Er stand auf und hielt Kate seine Hand entgegen. Sie gingen an den leblosen Körpern vorbei über die Terrasse zur Seite des Hauses, wo der Wagen wartete. Ein Gefühl der Erleichterung überkam beide, als sie durch die Nacht fuhren und das Böse hinter sich ließen. Der Nebel war dünner geworden, hing nur noch in Schwaden über der Straße, hinderte aber nicht am schnellen Fahren. Der silberne Vollmond stand über der Landschaft.
    Campion hielt den Wagen an und schaute zurück ins Tal, wo im Haus der Dillons aus jedem Fenster Licht kam. Es hatte alle Zeichen der Düsternis verloren und wirkte im Mondlicht völlig harmlos.
    Henri Dillon hatte ihn überrumpelt. Der Schock über das, was er gesehen hatte, und das Drängen in Henris Stimme hatten ihn dazu gebracht, einfach davonzulaufen. Er hatte sich nicht die Zeit genommen, nachzudenken und die Worte des alten Mannes abzuwägen.
    Henri hatte zugegeben, daß er die Leute im Ort vergiftet hatte. Aber sicher konnte doch nicht einmal er es fertiggebracht haben, auch die Kinder zu töten? Alle Dillons waren tot, das wußte er. Aber er wollte trotzdem noch einmal in den Ort zurückfahren, um zu sehen, was Henri Dillon dort angerichtet hatte.
    Hinter den Bäumen schoß eine große Stichflamme zum Himmel. Bevor noch das Geräusch sie erreichte, sahen sie, wie das Haus auseinanderbarst.
    Da wußte Campion, wie genau Henri Dillon geplant hatte. Es gab nichts mehr, wohin man zurückkehren konnte, nur ein großes Brandopfer, das Leute und Gebäude gleichermaßen auslöschte. Er konnte auch nicht mehr zurückgehen, Valeries Körper in die Arme nehmen und weinen, um sie und ihre verlorene Zukunft.
    „Alle tot“, flüsterte Kate und schluchzte. „Henri Dillon war das schrecklichste Monstrum, das je lebte.“
     
     
     
    ENDE
     
     
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