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0277 - Befehle aus der 5. Dimension

Titel: 0277 - Befehle aus der 5. Dimension
Autoren: Unbekannt
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diskutierten auch noch, als vier Stunden später der Visiphonsummer erklang.
    Rhodans Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Der Großadministrator des Solaren Imperiums grüßte mit einer Handbewegung.
    „Haben die mathematischen Genies keinen Hunger?" erkundigte er sich. „Ich möchte euch außerdem für einen Augenblick in Konferenzraum III bitten. Kluge Köpfe soll man nicht übergehen."
    Atlan stieß Tolot an und deutete auf den Bildschirm.
    „Wollen wir ihm den Gefallen tun? Ich habe ihn allerdings im Verdacht, daß er es nur auf meine mühevoll eingelagerte USO-Verpflegung abgesehen hat."
    „Man könnte darüber reden", entgegnete Perry. Sein müder Blick belebte sich etwas. „Also in fünf Minuten, wenn es den Herren recht ist."
    Er winkte erneut und schaltete ab. Tolot schaute lange auf den verblaßten Schirm.
    „Galgenhumor", erriet Atlan die Gedanken des Haluters. „Dieser Mann kann durch nichts zerbrochen werden, außer durch sich selbst."
    „Das ist auch meine Auffassung. Es wird an Ihnen liegen, Perry moralisch zu stützen. Er weiß natürlich längst, daß eine Rückkehr zum Andromedanebel unmöglich ist."
    „Abwarten", erklärte Atlan. „Bei der Kristallwelt des arkonidischen Imperiums! Ein Terraner gibt nicht auf, ehe er nicht den Kopf unter dem Arm hat. Mir scheint, Haluter, Ihre Vorfahren haben sich nach der Eroberung der Galaxis nur deshalb ins Exil zurückgezogen, weil sie die großen Aufgaben nicht mehr bewältigen konnten. Oder irre ich mich da?"
    „Ganz bestimmt. Die Abkehr von der Machtpolitik war auf eine beginnende Müdigkeit zurückzuführen. Lebewesen meiner Abstammung lieben die Abwechslung, vor allem aber das Abenteuer. Mit besiegten Völkern kann man keine wirklichen Abenteuer mehr erleben. Revolten, die es sicherlich sehr oft gegeben hat, boten längst nicht den Reiz wie die Niederwerfung der lemurischen Großmacht mit all ihren ungeheuren Errungenschaften. Das, Arkonide, das konnte meine Vorfahren bis zur Weißglut reizen. Ich möchte fast sagen, daß wir damals im Grunde genommen gar keine echten Vernichtungsabsichten hatten. Wir fanden einen Gegner, der uns psychisch zutiefst aufwühlte.
    Wahrscheinlich war es ein Naturgesetz. Gehen wir?"
    Atlan verstand, was der Haluter damit sagen wollte. Man mußte sein Volk kennen, um seine Definition würdigen zu können.
     
    *
     
    Major Dr. Ing. Bart Hefrich, Chefingenieur der CREST III, dozierte leidenschaftslos. Es wurde klar, daß die CREST III unter keinen Umständen den 1,45 Millionen Lichtjahre entfernten Andromedanebel aus eigener Kraft anfliegen konnte.
    Die Reichweite der drei Kalupschen Kompensationskonverter, die für den Überlichtflug unerläßlich waren, hatte bei der Indienststellung des Ultraschlachtschiffes 1,2 Millionen Lichtjahre betragen.
    Mittlerweile war Kalup Iständig in Anspruch genommen worden. Nummer II und III besaßen noch ihre volle Aktionskapazität von 400000 Lichtjahren pro Einheit. Die verbliebene Gesamtreichweite wurde von Hefrich mit etwa 960000 Lichtjahren bestimmt. Dieser Wert, normalerweise eminent, war für eine Reise durch den Leerraum unzureichend.
    Hefrich erklärte: „Die Theorie, die benutzten Konverter nach jedem Linearmanöver mit Bordmitteln zu überholen, wird eine Theorie bleiben. Sie stammte nicht vom technischen Personal des Flaggschiffes."
    Hefrich warf einen anzüglichen Blick zum physikalischen Chef hinüber. Dr. Spencer Holfing brauste ausnahmsweise einmal nicht auf.
    Auch ein Choleriker konnte sich der Sachlage nicht mehr verschließen.
    Der Leitende Ingenieur fuhr fort: „Die Nutzlastkapazität eines Ultrariesen der Galaxis-Klasse entspricht dem Ladevolumen eines Dreihundertmeter-Frachters der Nachschubverbände. Ultraschlachtschiffe sind konstruktiv für eine maximale Offensiv- und Defensivbewaffnung bestimmt, dazu. Für eine möglichst große Reichweite und Unabhängigkeit von planetarischen Häfen. Das verfügbare Laderaumvolumen, das durch die erforderlichen Maschinenanlagen ohnehin auf ein Minimum begrenzt ist und von Versorgungsgütern aller Art zu fast neunzig Prozent beansprucht wird, kann nicht als ausreichendes Ersatzteildepot für Kalupsche Großkonverter angesehen werden. Die vorrätigen Ersatzteile beschränken sich in erster Linie auf raumsparende Hyperschaltelemente, die erfahrungsgemäß besonders störanfällig sind. Die Generalüberholung eines dreihundertzehn Meter hohen und hundertzwanzig Meter durchmessenden Gerätes ist nur mit den Hilfsmitteln einer
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