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0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

Titel: 0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch
Autoren: Jason Dark
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Jedenfalls muß er weg. Noch in dieser Nacht. Er darf erst keinen Verdacht schöpfen.«
    »Wer ist dieser Mann, von dem ihr immer redet?« fragte Tricia di Monti.
    »John Sinclair!«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    »Er ist ein Geisterjäger. Wo Dämonen und andere Geister auftauchen, ist auch er zur Stelle und jagt sie bis in den Tod. Von uns weiß er nichts, und er soll erst gar nicht auf unsere Spur gelangen. Mehr wollen wir nicht.«
    »Habt ihr Angst vor ihm?«
    »Nein, Tochter, wir haben Angst um dich. Und um unseren großen Plan. Zuviel steckt darin. Wir wollen ihn auf keinen Fall zerstören lassen. Das wirst du einsehen.«
    »Natürlich.«
    Es waren die letzten Worte, die von den beiden Dämonenwesen an Tricia gerichtet wurden, denn vor den Augen der sitzenden Frau lösten sie sich auf.
    Ein unheimlicher Vorgang. Lautlos lief er ab, und die Beobachterin hatte das Gefühl, als würden die beiden vom Innern des Spiegels aufgesaugt werden.
    Auch zuvor hatte sie die Gestalten nie so überdeutlich erkennen können, nun aber vergingen sie wie Nebel in der Sonne, und je mehr sie in den Hintergrund gerückt wurden, um so stärker kristallisierte sich ihr eigenes Gesicht wieder hervor.
    Tricia sah sich selbst.
    Und sie sah wieder den Schleier, der so fein und rot aussah, von den Birnen abgestrahlt wurde und einem dünnen Blutfilm glich, der über ihrem Gesicht lag.
    Blut…
    Sie dachte daran, und in ihre Augen trat wieder dieses seltsame, metallische Leuchten. Bald würde Blut fließen.
    Sogar viel Blut…
    Drei Schläge gegen die Tür unterbrachen ihre finsteren Gedanken. Tricia zuckte herum, als hätte man sie aus einem tiefen Schlaf herausgerissen.
    Ihr Blick veränderte sich. Er wurde weicher, gleichzeitig auch lauernder, als sie rief: »Wer ist da?«
    Es war nur der Bote, der ihr berichtete, daß die Pause soeben angefangen hätte.
    »Ist gut, ich komme gleich.«
    Tricia stand auf. Sie war immer dabei, wenn die Gitter in der Manege aufgebaut wurden, denn die Sicherheitsüberprüfungen nahm sie selbst vor. Aber was interessierte sie das noch? Tricia di Monti hatte andere Pläne. Gefährlichere, und sie lächelte düster, als sie die Klinge der Waffe in den Kelch tauchte.
    Einige Sekunden ließ sie das Messer in dieser Haltung. Dann zog sie es langsam wieder hervor.
    Nichts hatte sich verändert. Nicht einmal naß war der Dolch geworden.
    Und trotzdem hatte er seine magische Aufladung bekommen. Er war zum Dämonendolch geworden.
    Sekunden später verließ Tricia di Monti den Wagen.
    Sie war bereit…
    ***
    Pause — Halbzeit!
    Die Besucher standen. Und sie klatschten. Es war ein orkanartiger Beifall, der da auf die Manege niederströmte und in dem sich die Künstler baden konnten.
    Jeder hatte seinen Spaß gehabt. Erwachsene und Kinder. Letztere besonders wegen der Clownnummern. Da hatten die Zuschauer getobt und gelacht. Auch der kleine Johnny. Er hatte vor Freude rote Wangen bekommen, und als ihm einer der Clowns dann noch eine Nelke schenkte, die Wasser spritzte, war Johnny happy.
    Wir alle hatten etwas mitbekommen, und mir hingen noch jetzt ein paar Tropfen im Gesicht. Sheila beendete die Sache. Sie schimpfte und Johnny hatte seine Späße gelassen, zudem war die künstliche Blume jetzt entwässert worden und mußte erst nachgefüllt werden.
    Alle Künstler, die wir in der ersten Halbzeit gesehen hatten, traten noch einmal hervor und drehten eine Ehrenrunde, in der die Clowns natürlich auffielen, denn die tanzten auf den Rändern der Manege herum und warfen weitere Scherzartikel ins Publikum.
    Es war ein herrliches, ein buntes Bild, an dem sich alle erfreuten. Eine halbe Stunde sollte die Pause dauern. Wir hatten viel Zeit, um einen Imbiß einzunehmen.
    Allerdings wollte ich nicht so recht. Es war sowieso komisch gewesen.
    Ich hatte immer an das Mädchen denken müssen, das mir vor Beginn der Vorstellung unter die Augen gekommen war.
    Ein Mädchen ohne Wunde!
    Wie konnte das sein?
    Diesem Phänomen wollte ich auf die Spur kommen und hatte mir vorgenommen, die Blonde zu suchen.
    Als sich die Manege leerte und ein Teil der Zuschauer dem Ausgang zudrängte, schlug Bill mir auf die Schulter. »Hör zu, du alter Geisterfresser, ich habe Hunger. Komm, wir gehen etwas essen! Grillwürstchen, Hamburger, Hot Dogs, du kannst alles haben…«
    »Aber nicht jetzt.«
    »Warum?«
    »Ich habe keinen Hunger, Bill.«
    »John hat etwas anderes vor«, schloß Sheila messerscharf. Sie hatte unser Gespräch gehört. »Da gibt es ein
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