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0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

Titel: 0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch
Autoren: Jason Dark
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widmen. Wir hatten einen sehr deprimierten Mann zum Flughafen begleitet, denn der Mensch, der vor einer Million Jahren schon einmal gelebt hatte und auf den Namen Bandor hörte, war tatsächlich in Chandler wiedergeboren worden. Damals war er ein Dämonenjäger gewesen. Durch eine Verkettung magischer Umstände war er in die Gegenwart geschleudert und durch den Biß eines Werwolfs selbst zu einer solchen Bestie geworden. Bandor war praktisch Luparos letztes Opfer gewesen, bevor dieser von Suko mit der goldenen Pistole getötet worden war. Dann hatten wir eine Wolfsmagie erlebt, und der Reporter Bill Conolly war zusammen mit dem Professor in die Vergangenheit geschleudert worden, wo ihm klargemacht wurde, daß die Wolfsmagie mit die älteste überhaupt war. Bill war mit Lupina zusammengetroffen und hätte sie fast töten können. Im letzten Augenblick war sie ihm entwischt. Wahrscheinlich blieb sie erst einmal im Ozean der Zeit gefangen. [1]
    Sollte sie wieder auftauchen, würde sie nicht mehr die gleiche Kraft besitzen wie früher, denn nun war sie von ihrem Sohn Luparo getrennt worden und nicht mehr resistent gegen geweihte Silberkugeln.
    Auf jeden Fall konnten wir sie vergessen, und ich wollte — wenigstens für den heutigen Abend — auch meinen Job vergessen und mich über die Attraktionen eines Zirkus freuen.
    Johnny natürlich auch. Besonders stolz war er, daß er mit uns in die Abendvorstellung durfte. Bill und Sheila — seine Eltern — waren allerdings nicht in der Tierschau gewesen, die wollten Johnny und ich uns allein anschauen. Mit Bill und Sheila hatten wir einen Treffpunkt zehn Minuten vor Beginn der Vorstellung ausgemacht. Karten besaßen wir schon.
    Die Tierschau war natürlich etwas für Johnny. Die meisten wilden Tiere in ihren Käfigwagen hatten wir schon besichtigt. Es fehlten nur noch einige Exoten, unter anderem Tiger und Elefanten.
    Zwischen den Tiger- und Elefantenwagen gab es noch eine Attraktion.
    Es war eine Eisbude, und plötzlich verspürte Johnny einen rasenden Hunger auf Eis.
    »Was hätten denn deine Eltern dazu gesagt?« fragte ich ihn.
    Johnny blieb stehen, verzog die kleine Nase, scharrte mit dem Fuß und druckste ein wenig herum. Er sagte aber nichts.
    Das tat ich dafür. »Sie hätten dir also kein Eis gekauft«, stellte ich fest.
    »Nein, Onkel John, so ist das auch nicht. Es kommt immer darauf an, welche Laune Dad und Mummy haben. Manchmal bekomme ich abends auch ein Eis…«
    »Okay, dann will ich heute auch nicht so sein.«
    Da hatte ich Johnny eine Riesenfreude gemacht. Ich holte ihm ein kleines. Er hatte schon einiges in sich hineingestopft. Einen Hamburger, Popcorn, Zuckerwatte, dazu kam jetzt noch das Eis.
    Während wir herumstanden und Johnny das Eis leckte, hatte ich genügend Zeit, mich umzuschauen.
    Es war ein großes Gelände, das der Zirkus gemietet hatte. Direkt an der Themse lag es, und es war sogar noch genügend Platz für parkende Autos vorhanden.
    Wir hatten auch Glück mit dem Wetter. Nach der langen Regenperiode war es mittlerweile einige Tage schön geblieben, und dieser Abend schien überzugehen in eine laue Sommernacht. Es war noch nicht dunkel, die Dämmerung kroch erst allmählich heran, aber am Festzelt hatte man bereits die Beleuchtung eingeschaltet.
    Ein buntes Allerlei aus Glühbirnen bildete lange, geschwungene Ketten, die nicht nur den breiten Zelteingang markierten, sondern auch über dem Zelt als Girlanden hingen und an der Frontseite den Namen des Zirkus schrieben: ›DI MONTI!‹
    Diesen Namen, aus bunten Birnen in übergroßen Lettern geformt, las jeder, der sich dem Zelt näherte. Er war überhaupt nicht zu übersehen, und die farbige Vielfalt der Birnen strahlte bis auf den Erdboden vor dem Zelt ab, wo der bunte Strahlenteppich die Gesichter der Menschen mit Farbe übergoß.
    Es herrschte bereits ein großer Andrang. Aus zwei großen, an Stangen hängenden Lautsprechern dröhnte Musik. Zumeist Marschlieder sowie Melodien aus Operetten und Musicals. Die meisten Besucher kamen dadurch schon in die richtige Stimmung.
    Sehr gut besucht war natürlich auch die Tierschau. Die Wagen bildeten praktisch eine seitliche Verlängerung des Zelts und hörten erst dort auf, wo die Wohnwagen der Artisten und zahlreichen Helfer begannen.
    Johnny aß die Waffel.
    »Fertig?« fragte ich.
    Er nickte mit vollem Mund.
    »Dann können wir ja weitergehen. Hast du ein bestimmtes Ziel?«
    Johnny schluckte erst und sprach von den Elefanten, die er gern sehen
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