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0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

Titel: 0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch
Autoren: Jason Dark
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war jemand in den Wagen eingestiegen und hatte zuvor das Fenster eingeschlagen.
    Für mich gab es nur einen, der sich so etwas geleistet hatte.
    Mein Freund Bill Conolly!
    Befand er sich in Gefahr?
    Schon bei meinem lautlosen Eintritt war mir der seltsame Geruch aufgefallen. Es stank irgendwie verbrannt, aber nicht von einem normalen Feuer stammend, in dem Holz verglüht wurde, sondern eher so, als würden organische Stoffe verkohlt.
    Auf Zehenspitzen bewegte ich mich weiter. Leider konnte ich die Lampe nicht einschalten, aber ich sah den Kerzenschein. Etwa in der Wagenmitte entdeckte ich seinen an den Rändern allmählich zerfasernden Kreis.
    Und ich sah den Schatten.
    Nein, sogar zwei.
    Einer befand sich direkt in der Nähe des Kerzenscheins. Der andere aber verschmolz fast mit der Dunkelheit, war jedoch langgezogen und in die Höhe geschraubt.
    Auch bildete er aus seinem Ende einen leicht schrägen Winkel, aus dem etwas Spitzes hervorstach.
    Der Dolch!
    Urplötzlich bewegte sich der Schatten.
    Da schoß ich!
    ***
    Abermals blühte für einen kurzen Moment das Mündungsfeuer auf. Und als es zusammenfiel, sah ich die Gestalt zur Seite taumeln.
    Mit einem gewaltigen Satz sprang ich vor, riß den Vorhang völlig zur Seite und bekam einen freien Blick.
    Vor einem Spiegel hockte Bill Conolly. Neben ihm lag ein Kelch, aus dem eine träge Flüssigkeit gelaufen war, die allmählich verdampfte, wobei die Wolken von einer seltsamen Spiegelfläche angezogen wurden, als wäre diese ein Magnet.
    Wie ich beim ersten Blick erkennen konnte, war mein Freund Bill unverletzt, Tricia di Monti hatte es nicht geschafft, den Dolch in seinen Körper zu stoßen.
    Und sie hatte meine Kugel voll bekommen. Ausschalten konnte das Silbergeschoß diese Frau nicht. Die Wucht hatte sie nur zur Seite gedriftet und große Hoffnungen in ihr radikal zerstört.
    Das Gesicht war eine haßverzerrte Maske. Der Erfolg war ihr genommen worden, und die di Monti starrte mich an.
    In ihr mußte eine Hölle toben. Zu nahe hatte sie einen weiteren Meilenstein auf dem großen Weg des Sieges vor sich gesehen, jetzt begann wieder alles von vorn.
    »Du hast keine Chance mehr, Tricia di Monti!« sprach ich sie an. »Gib auf…«
    »Nein! Nein…! schrie sie.« Die Götter lassen mich nicht im Stich. »Sie beobachten uns, und sie werden mir zur Seite stehen, wenn ich dich umbringe, Geisterjäger!«
    »Welche Götter?«
    »Die Schutzgeister der schwarzen Berge. Du siehst sie im Spiegel. Hinter dem Rauch erkennst du ihre Gesichter. Sie haben mich als Botin geschickt, sie haben mir ihr Blut gegeben, den Dolch aus Stein und den Auftrag, mich in einer anderen Welt umzuschauen. Ich habe lange gelernt, war oft allein, aber ich wußte die Götter immer bei mir. In diesem Kelch dort auf dem Tisch befand sich ihr Blut, das mir und der Dolchklinge die dämonische Kraft gab, andere in unseren Bann zu ziehen. Dieser Narr hat den Kelch umgekippt, doch es ist nichts verloren. Ich werde sie beschwören, und sie werden erneut ihr Blut opfern, um mich zu einer starken Dienerin zu machen, die ihre Botschaft in die Welt trägt. Darauf kannst du dich verlassen, Geisterjäger. Ich bin nicht zu besiegen. Ich werde weiterhin durch den Dolch Menschen mit dem Keim des Götterblutes infizieren, und keiner kann mich daran hindern, auch du nicht!«
    »Das werden wir sehen«, erwiderte ich kalt, steckte die Beretta weg und zog meinen Dolch. Dabei sagte ich: »Mit dieser Waffe habe ich Gina erledigt und auch den Artisten Marcel. Noch eine dritte Person steht auf seiner Rechnung. Du, Tricia!«
    Ihre Augen leuchteten für einen Moment auf. Ich hatte ihr den Kampf angesagt, sie wollte ihn ebenfalls.
    »Ja, komm nur«, hauchte sie. »Komm her, dann zeige ich dir, wie man mit dem Dämonendolch umgeht! Ich bin unbesiegbar. Ich habe die Kraft der Götter in mir. Es gibt keine Stelle an meinem Körper, die schwach ist. Das werde ich dir beweisen.«
    Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, da griff sie an!
    ***
    Mir standen so gut wie keine Möglichkeiten zur Wahl. In diesem engen Wagen konnte ich weder weit nach links, noch nach rechts hin ausweichen. Deshalb war die Chance, von dem Dolch getroffen zu werden, sehr groß.
    Gina war ich direkt angegangen, auch den Artisten namens Marcel. Hier tat ich es nicht und griff zu einem Trick, der mir im letzten Augenblick einfiel.
    Ich packte mit der freien Hand den Vorhang und riß mit aller Kraft daran.
    Diesem Zug hatte er nichts entgegenzusetzen. Er fetzte aus
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